Adelbert von Deyen – Atmosphere
Besetzung:
Adelbert von Deyen – micromoog synthesizer, arp odyssey synthesizer, arp sequencer, farfisa organ vip 233, farfisa string-orchestra, hohner electronic piano, electric guitar, gong, violin and voice
Gastmusiker:
Wolfgang Zabba Lindner – drums on “Timemachine” and “Silverrain”
Label: Bureau B (ursprünglich Sky 041)
Erscheinungsjahr: 1980 (Wiederveröffentlichung 2016)
Stil: Elektronische Musik
Trackliste:
1. Time Machine (5:05)
2. Silverrain (4:37)
3. Atmosphere Part 1 (11:10)
I. Sunrise
II. Altitude Flight
III. Astralis
4. Atmosphere Part II (21:44)
I. Skywards
II. Spaces Of Infinity
III. Crystal Clouds
IV. Voices Of Infinity
V. Dawn
Gesamtspieldauer: 42:37
Schön, dass es immer wieder Plattenlabels gibt, die lang nicht mehr aktuelle Platten wiederveröffentlichen. So geschehen auf dem Plattenlabel Bureau B mit Album „Atmosphere“ von Adelbert von Deyen. Der Musiker und Maler und Graphiker verstarb leider am 13. Februar 2018. „Atmosphere“ ist sein drittes Werk in seiner ersten musikalischen Schaffensphase und erschien ursprünglich im Jahr 1980. Diese musikalische Phase endete Ende der 80er Jahre und wurde in einer zweiten Phase in den Nuller-Jahren des 21. Jahrhunderts fortgesetzt.
Auf „Atmosphere“ hört man elektronische Musik, die im Falle der ersten beiden kürzeren Nummern noch rhythmisch untermalt wurde. Wolfgang Zabba Lindner ist hier am Schlagzeuig zu hören, der die Titel etwas nach vorne treibt. Mit „Atmosphere 1“ und „Atmosphere 2“ taucht Adelbert von Deyen dann ganz in die sphärische, atmosphärische Synthesizer-Musik ein. Dementsprechend gut gewählt sind auch die Titelbezeichnungen. Man hört Sequenzer und Lagen von Sound-Teppichen, die übereinandergelegt werden. Stimmungsvoll klingt das auf jeden Fall, wenn man denn auf elektronische Musik Made in Germany steht.
Einiges auf „Atmosphere“ erinnert mich an Klaus Schulze. Trotzdem kopiert Adelbert von Deyen auf diesem Album nicht seinen Berliner Kollegen. Die Musik ist eine Ausweitung, eine weitere Facette jener Musik, die Tangerine Dream und eben besagter Klaus Schulze in den 70er Jahren prägten. Von Melodien oder gar „Ohrwürmern“ kann man dabei also niemals sprechen. Es geht um intensive Stimmungen in der Musik auf „Atmosphere“, die einen in eine nicht fassbare, digitale und vom Synthesizer erschaffene Welt eintauchen lassen.
Fazit: Wer Klaus Schulze und Tangerine Dream mag, wie sie in den 70er Jahren klangen, die oder der wird auch „Atmosphere“ von Adelbert von Deyen mögen. Synthesizer-Musik, stimmungsvoll und atmosphärisch. Den Albumtitel hat Adelbert von Deyen wahrlich treffend gewählt. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Atmosphere Part II