Neil Young – Barn
Besetzung:
Neil Young – guitar, harmonica, piano, vocals
Gastmusiker:
Nils Lofgren – accordion, piano, guitar, vocals
Billy Talbot – bass, vocals
Ralph Molina – drums, vocals
Label: Reprise Records
Erscheinungsjahr: 2021
Stil: Folk, Rock
Trackliste:
1. Song Of The Seasons (6:04)
2. Heading West (3:22)
3. Change Ain’t Never Gonna (2:53)
4. Canerican (3:12)
5. Shape Of You (2:55)
6. They Might Be Lost (4:32)
7. Human Race (4:14)
8. Tumblin‘ Thru the Years (3:19)
9. Welcome Back (8:28)
10. Don‘t Forget Love (3:48)
Gesamtspieldauer: 42:50
Mit „Barn“ betitelte Neil Young sein bereits 41. Studioalbum und es ist seine 14. Platte, die er zusammen mit der Band Crazy Horse einspielte. Das Album wurde am 10. Dezember 2021 auf dem Plattenlabel Reprise Records veröffentlicht. Auf was man sich mit dem Album freuen kann, das konnte man bereits im Oktober und Anfang Dezember mit den Liedern „Song Of The Seasons“ und „Welcome Back“ hören, denn diese beiden Stücke waren bereits vorher veröffentlicht worden.
Jetzt höre ich bereits so lange Musik. Immer wieder freut man sich, wenn Musik von Bands, Musikerinnen oder Musikern veröffentlicht wird, die einen bereits eine lange Zeit durch das Leben begleiten. Neil Young gehört als Musiker in meinem Falle definitiv dazu. Und wie es so ist, nicht immer klingt das, was man dann zu hören bekommt, letztendlich auch wirklich überzeugend. Manches Mal hört man einem Musiker beim „Sich-Weiterentwickeln“ zu und merkt, dass diese Entwicklung – zumindest für einen selber – in eine Richtung geht, bei der man nicht mehr mitgenommen wird und nicht mehr mitgehen kann. Sprich, die Musik packt einen nicht mehr. Immer Schade.
Doch glücklicherweise fällt Neil Young mit „Barn“ im Jahr 2021 nicht in diese Kategorie. Und da wird es sicherlich nicht nur mir so gehen, sondern auch anderen, die auch die früheren Alben des gebürtigen Kanadiers kennen und sehr mögen. Auf „Barn“ klingt Neil Young nach Neil Young. Es ist diese Mischung aus Folk, leichten Blueseinflüssen und Rock, die schon immer seine Musik prägte. Und genau das bekommt man auch auf „Barn“ zu hören.
Viel Gitarre, ab und an die Mundharmonika und dazu eine zerbrechlich und unverwechselbar klingende Stimme, das sind die Zutaten, die es auch auf diesem neuen Neil Young Album zu hören gibt. Beim ersten Mal des Hörens gefiel mir das Album gut, bereits nach dem vierten Durchlauf fand ich es klasse. Es ist immer wieder beeindruckend, wie sich manche Melodien erst entwickeln und dann, ganz schnell zu Vertrauten werden. So erging es zumindest mir, als ich mir diese Platte nun mehrmals intensiv angehört habe.
Meine Favoriten des Albums sind selbstverständlich reine Geschmackssache. Gleich mit dem Einstieg in das Album, dem Lied „Song Of The Seasons“ fühle ich mich um Jahrzehnte, zu den ersten Veröffentlichungen des Neil Young zurückversetzt. Ebenso ergeht es mir beim Hören von „They Might Be Lost“. Das nachfolgende „Human Race“ ist dagegen eine eingängige Rocknummer, allerdings ebenso mit einer Melodie ausgestattet, die schnell ins Ohr geht. Und dann mochte ich auf früheren Veröffentlichungen auch immer die längeren Stücke von Neil Young. „Cowgirl In The Sand“ aus dem Jahr 1970, „“Cortez The Killer“ von 1975, aber auch spätere Longtracks wie „Change Your Mind“ aus dem Jahr 1994 wären hier Beispiele. Und mit dem Lied „Welcome Back“ gibt es auch auf „Barn“ wieder ein über acht-minütiges Lied zu hören. „Welcome Back“ ist eine wunderschöne, atmosphärisch dichte Nummer, in die man immer weiter eintauchen kann. Völlig unaufgeregt und mit ganz viel Zeit ausgestattet bekommt dieses Lied die Möglichkeit zu wirken. Tolle Musik. Und da auch die nun nicht extra erwähnten Lieder zu überzeugen wissen, ist „Barn“ ein weiteres hörenswertes Neil Young Album geworden.
Fazit: Mit „Barn“ ist Neil Young ein sehr schönes Album gelungen. Die Zutaten früherer, überzeugender Veröffentlichungen sind auch auf dieser Platte vorhanden, sodass auch Fans der ersten Alben des Musikers hier auf ihre Kosten kommen dürften. Mich überzeugt „Barn“ auf jeden Fall, mir gefällt die Musik gut, die mich oftmals an frühere Zeiten erinnert, ohne dabei lediglich eine Kopie darzustellen. Lohnt sich. Elf Punkte.
Anspieltipps: Song Of The Seasons, Human Race, Welcome Back