Samstag, 15. Februar 2020

Chicago – Chicago Transit Authority




Chicago – Chicago Transit Authority


Besetzung:

Terry Kath – guitar, backing and lead vocals
Robert Lamm – keyboards, lead and backing vocals
Peter Cetera – bass, backing and lead vocals
Walter Parazaider – saxophone, tambourine
Lee Loughnane – trumpet, claves
James Pankow – trombone, cowbell
Danny Seraphine – drums, percussion


Label: Columbia Records


Erscheinungsjahr: 1969


Stil: Jazz Rock


Trackliste:

1. Introduction (6:35)
2. Does Anybody Really Know What Time It Is? (4:40)
3. Beginnings (7:54)
4. Questions 67 and 68 (5:09)
5. Listen (3:24)
6. Poem 58 (8:40)
7. Free Form Guitar (6:56)
8. South California Purples (6:14)
9. I’m A Man (7:43)
10. Prologue (0:56)
11. Someday (4:17)
12. Liberation (14:40)

Gesamtspieldauer: 1:17:13




„Chicago Transit Authority“ heißt das selbstbetitelte Debütalbum der logischerweise aus Chicago stammenden Band Chicago Transit Authority, die sich danach nur noch kurz Chicago nannte. Das Album wurde am 28. April 1969 ursprünglich auf dem Plattenlabel Columbia Records veröffentlicht. Die ursprüngliche Platte war gleich ein Doppelalbum und die Band wurde aufgrund dieser Aufnahmen für einen Grammy Award als bester neuer Künstler des Jahres 1969 nominiert. „Chicago Transit Authority“ war 171 Wochen lang in den US-amerikanischen Billboard 200 Charts vertreten und stellte mit 155 Wochen den damaligen Rekord für die Langlebigkeit eines Rockalbums auf.

„Chicago Transit Authority“ hat nichts mit dem Schmuse-Pop und -Rock zu tun, für den Chicago Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre standen. Auf dem Doppelalbum hört man Jazz Rock, der zum Teil auch relativ funky eingespielt wurde. Mit „Free Form Guitar“ gibt es auch ein fast schon experimentelles Lied auf „Chicago Transit Authority“, bei dem die Band wohl man ausprobieren wollte, welche Klänge man der Gitarre so alles entlocken könne. Melodiös ist das alles nicht, erwartet man bei Jazz Rock auch nicht unbedingt. Somit sollte man schon an freien, unkonventionellen Klängen Gefallen finden, um mit der Scheibe warm zu werden. Für was steht das Album noch? Es gibt auf „Chicago Transit Authority“ viele lange, zum Teil ausufernde Gitarren-Soli zu hören, neben jeder Menge Bläsereinsätzen und einer dominanten Rhythmusfraktion, sodass die Musik häufig zum Mitwippen einlädt.

Zugegeben, ich musste mir diese Platte öfters zu Gemüte führen, um mir diese Musik zumindest ein wenig besser erschließen zu können. Beim ersten Durchlauf war ich keineswegs fündig geworden, „meine“ Musik auf „Chicago Transit Authority“ zu entdecken. Nach vielen Malen des Durchhörens gibt es für mich mit den Nummern „Listen“, „Poem 58“ und „I’m A Man“ allerdings zumindest drei Titel, die sich für mich lohnen gehört zu werden und die noch deutlich über den Rest der Platte hinausragen. Ansonsten fehlt mir wohl dieses Jazz-Gefühl und funky bin ja schon mal sowas von überhaupt nicht. Schlimm, aber damit kann ich leben.

Fazit: Jazz Rock, keinen Schmuse-Rock kredenzen uns auf ihrem Debutalbum die Musiker von Chicago. Einfache Musik ist das keineswegs, größtenteils auch keine eingängige. Jazz Rock, der durchaus auch mal funky angehaucht klingt und eher in die Beine und ins Blut will, denn ins Herz. Dabei klingt die Platte allerdings zu keiner Zeit wie eine Scheibe aus den 60ern und von daher durchaus auch überraschend. „Chicago Transit Authority“ ist einfach mal was anderes. Neun Punkte.

Anspieltipps: Listen, Poem 58, I’m A Man