Anathema – We’re Here Because We’re Here
Besetzung:
Vincent Cavanagh – vocals, guitars
Danny Cavanagh – guitars, piano, keyboards, vocals
John Douglas – drums, keyboards, guitars
Jamie Cavanagh – bass
Lee Douglas – vocals
Lee Smith – keyboards
Label: K Scope
Erscheinungsdatum: 2010
Stil: Independent, ArtRock
Trackliste:
Thin Air (6:00)
Summernight Horizon (4:13)
Dreaming Light (5:47)
Everything (5:06)
Angels Walk Among Us (5:17)
Presence (2:58)
A Simple Mistake (8:14)
Get Off Get Out (5:01)
Universal (7:19)
Hindsight (8:11)
Gesamtspieldauer: 58:06
Das 2010 erschienene Werk von Anathema mit dem Titel „We’re Here Because We’re Here“ unterscheidet sich ziemlich deutlich vom Stil der Vorgängeralben der Band. Alles wirkt hier ein wenig weichgespülter und deutlich angepasster. Denn immer ist die Musik zwar sehr eingängig, allerdings nicht mehr besonders fordernd, eher wirkt das Ganze ein wenig oberflächlich. Geradezu so, als ob es eben auch jedem Hörer gefallen soll, der es irgendwann mal zu hören bekommt. Und genau so entwickelt sich dann auch das erste Zusammentreffen dieser Musik auf „We’re Here Because We’re Here“ mit dem Ohr des Zuhörers: „Hm, nicht schlecht, sehr eingängig, so als ob ich es schon mal gehört hätte, aber echt nicht essentiell.“
Genau darin liegt das Manko dieses Albums verborgen. Man glaubt die Titel schon mal gehört zu haben, was wiederum bewirkt, dass sie nach mehrmaligem Anhören bereits ein wenig langweilig zu werden scheinen. Oberflächlich ist das Ganze geworden, ohne Ecken und Kanten, die man sich als Zuhörer und Genießer der Musik erst erschließen muss. Dieser Umstand hat wiederum zur Folge, dass die Lieder sehr schnell Gefahr laufen langweilig zu werden. Nebenbei gehört – wenn man Musik überhaupt nebenbei hören sollte – bewirkt das kaum ein Aufhorchen, kein Gefühl mehr etwas zu verpassen, wenn man sich auf das Gehörte nicht konzentrieren würde.
Dabei ist die Musik, sind die einzelnen Titel auf „We’re Here Because We’re Here“ wahrlich nicht schlecht, aber auch eben nichts Besonderes mehr. Melodiös und eingängig umspielt alles das Ohr. Der wahrlich beeindruckende Song, der fehlt dieses Mal allerdings. Trotzdem kann das Ganze in seiner Gesamtheit durchaus auch punkten, denn auch wenn diese Ausschläge nach oben hin wegfallen, so gibt es sie auch nicht nach unten. Alle Titel haben eine gewisse Qualität, die auch immer wieder überzeugen kann - nur in der Gesamtheit aller Nummern des Albums kann die Platte den Hörer nicht vollends mehr packen. Genau dann, beim hintereinander Durchhören der Platte, lässt diese so eine gewisse Leere und einige Fragen zurück. War denn da was? Höre ich mir das jetzt gleich noch mal an?
Fazit: „We’re Here Because We’re Here“ ist wahrlich alles andere als ein schlechtes Album geworden. Im Vergleich zu den vorherigen Alben Anathemas fällt es jedoch ein wenig ab. Der Funke will hier einfach nicht so überspringen, das begeisternde Momentum entfällt. Sanfte Klänge herrschen dieses Mal, bis auf wenige Ausnahmen, vor und so eröffnet sich die Platte - und damit auch Anathema - einem sehr viel breiteren Publikum. Für die Band sicherlich ein lohnenswertes Unterfangen. Für Freunde der vorherigen Alben der Band allerdings eine nicht allzu große, allerdings dennoch eine Enttäuschung. Neun Punkte.
Anspieltipps: Thin Air, Everything, A Simple Mistake, Universal, Hindsight
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen