Sonntag, 7. September 2014

Wovenhand – Mosaic




Wovenhand – Mosaic


Besetzung:

David Eugene Edwards – vocals, guitar, bass
Daniel McMahon – piano
Ordy Garrison – drums
Elin Palmer – strings


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsdatum: 2006


Stil: ArtPop, Post Rock, Alternative Country, NeoFolk


Trackliste:

1. Breathing Bull (1:30)
2. Winter Shaker (3:44)
3. British Purse (3:31)
4. Twig (2:12)
5. Whistling Girl (4:40)
6. Elktooth (3:18)
7. Bible And Bird (2:21)
8. Dirty Blue (4:43)
9. Slota Prow – Full Armour (5:54)
10. Truly Golden (3:34)
11. Deerskin Doll (5:34)
12. Little Raven (4:13)

Gesamtspieldauer: 45:13




Düster klingt es, das vierte Album von Wovenhand, alias David Eugene Edwards, welches im Jahr 2006 veröffentlicht wurde. Nun, etwas marode klangen bisher alle Veröffentlichungen des David Eugene Edwards und da spielte es keinerlei Rolle, ob es sich dabei um eine Platte von 16 Horsepower oder eben um Wovenhand handelte. Dieses Mal scheint Edwards allerdings noch etwas mehr Verzweiflung in die Musik gelegt zu haben – jedoch nicht nur in die Musik. Dass die Texte von Wovenhand immer einen christlichen Hintergrund haben, ist nichts Neues und Besonders mehr. Doch scheint der US-Amerikaner, der offensichtlich durchaus mit seiner Musik zu missionieren versucht, dieses Mal in seine Botschaften noch ein wenig mehr Verdammnis, Fegefeuer und Hölle gelegt zu haben. Mitunter richtig flehentlich, ein anderes Mal überaus verzweifelt, singt Edwards seine Glaubenssätze auf diesem Album in die Welt hinaus.

Legt man also „Mosaic“ in den CD-Player ein, dann begibt man sich als Hörer auf eine Reise, die in tiefe Abgründe führt. Alles klingt sehr ruhig und unaufgeregt. Kein lauter oder schräger Ton stört diesen sehr zurückhaltenden Eindruck. Dabei wirkt die Musik traurig, melancholisch, sentimental und auch immer wieder verzweifelt. Irgendwie scheint kein Sonnenstrahl diese Finsternis von Woven Hand durchdringen zu können, alles wirkt aussichtslos und verloren. Nun, auch solch eine bedrohliche und zudem zerrissene Atmosphäre hat in der Musik natürlich seine Daseinsberechtigung. David Eugene Edwards zelebriert auf „Mosaic“ genau diese Musik in Perfektion. Und wenn man sich bereits in dieser Stimmung befindet, dann kann man sich in seinen Gefühlen wahrlich perfekt suhlen, in seine Tristesse eintauchen und den schweren Gedanken tiefgründig nachhängen. Dabei ist weiter festzuhalten, dass bei aller Traurigkeit die Melodiösität der Lieder durchaus im Vordergrund steht. Und auch wenn sich die einzelnen Titel nicht sofort und unmittelbar im Ohr des Hörers verankern, so bedarf es doch nur weniger Durchgänge und die Lieder sind Vertraute und gute Bekannte geworden.

Fazit: Unabhängig davon, ob man alle Glaubenssätze des David Eugene Edwards genau so für sich übernehmen kann, so muss man auf jeden Fall doch konstatieren, dass „Mosaic“ ein sehr intensives Album geworden ist. Wenn es Musik schafft, Emotionen hervorzurufen, dann hat sie ihren Sinn erfüllt. Musik, die nicht bewegt ist für die Tonne. Bewegende Musik gibt es allerdings auf „Mosaic“ im Überfluss, wenn man denn diese düstere und tief religiöse Atmosphäre aushalten kann. Elf Punkte.

Anspieltipps: Swedish Purse, Whistling Girl, Dirty Blue, Deerskin Doll