Samstag, 7. Juni 2014

The Velvet Underground – Loaded




The Velvet Underground – Loaded


Besetzung:

Lou Reed – vocals, guitar, piano
Doug Yule – keyboards, guitar, bass guitar, drums, backing vocals, lead vocals on "Who Loves the Sun", "New Age", "Lonesome Cowboy Bill" and "Oh! Sweet Nuthin'"
Sterling Morrison – guitar
Maureen Tucker – drums


Gastmusiker:

Adrian Barber – drums on "Who Loves The Sun" and "Sweet Jane"
Tommy Castanero – drums on "Cool It Down" and "Head Held High"
Billy Yule – drums on "Lonesome Cowboy Bill" and "Oh! Sweet Nuthin'"


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. Who Loves The Sun (2:45)
2. Sweet Jane (4:09)
3. Rock And Roll (4:45)
4. Cool It Down (3:06)
5. New Age (5:09)
6. Head Held High (2:58)
7. Lonesome Cowboy Bill (2:45)
8. I Found A Reason (4:17)
9. Train Round The Bend (3:22)
10. Oh! Sweet Nuthin' (7:29)

Gesamtspieldauer: 39:16




„Loaded“ ist das vierte Album von The Velvet Underground und erschien im November 1970. Und diese Scheibe ist wohl das beste Beispiel dafür, dass ich persönlich überhaupt keine Ahnung von Musik habe und auch nicht über den nötigen Geschmack verfüge. Diese Platte wird in den meisten Rezensionen über den grünen Klee gelobt und taucht in der Rolling Stone Liste von 2003 auf Platz 110 der 500 besten Alben aller Zeiten auf.

„Loaded“ heißt der Titel des Albums, denn die Scheibe sollte angefüllt sein mit Hit-Songs. Und eingängig ist das wirklich, was man darauf zu hören bekommt, allerdings auch unglaublich belanglos. Das klingt alles nach Ende 60er Pop, einfach und ohne Ecken und Kanten. Auch die Produktion der Scheibe stand unter keinem guten Stern. Lou Reed hatte noch während den Aufnahmen die Band verlassen, obwohl alle Titel aus seiner Feder stammten. Er konnte sich jedoch irgendwie nicht mehr damit identifizieren. So haben die verbleiben den Musiker den Rest eben in Eigenregie eingespielt, worüber sich Lou Reed später auch regelmäßig beschwerte. Zu diesen „verbleibenden“ Musikern gehörte jedoch nicht Maureen Tucker, obwohl sie in den Credits ausdrücklich als Schlagzeugerin Erwähnung fand. Wahr ist vielmehr, dass sie auf „Loaded“ überhaupt nicht zu hören ist, da sie zu dieser Zeit schwanger war und beim Einspielen der Titel nicht mehr am Schlagzeug saß. Die Drums teilten sich so Doug Yule, sein Bruder Billy sowie Adrian Barber und Tommy Castanero.

Nun zur Musik. Die Band wollte endlich mal einen Hit haben, deshalb wurden auch diese kurzen und eingängigen Titel, kompromisslos ohne jeglichen Firlefanz und im Mid-Tempo eingespielt. Hat auch hingehauen, „Sweet Jane“ und „Rock & Roll“ liefen in den Radiostationen immer wieder in der Dauerschleife und Velvet Underground hatte endlich seine Hits. Das Album verkaufte sich auch deutlich besser als die vorherigen Werke der Band, denn auf ihm befindet sich nun ganz andere, deutlich massentauglichere Musik.

Keine Experimente mehr, keine tollen Ideen mehr, nichts Besonderes mehr, alles Außergewöhnliche wurde über Bord geworfen, ganz nach der Devise: „Wenn diese Titel nur oft genug im Radio gespielt werden, dann werden die schon ins Ohr gehen“. Genauso schnell verabschieden sie sich jedoch auch wieder aus dem Gedächtnis. Einzige Ausnahme stellt der letzte Titel „Oh! Sweet Nuthin'” dar, der ein wenig aus dem Allerlei herausfällt. Ebenfalls eingängig, jedoch mit einem spannenden, sich steigernden Aufbau versehen.

Fazit: Überraschend, wie solch eine 08/15-Scheibe so gehypt werden kann. Solche Musik gab es damals und auch heute noch an jeder Ecke. Es muss ja nicht immer etwas Revolutionäres sein, aber ein paar nette Ideen helfen manchmal doch weiter und machen ein Album zumindest manchmal spannend. Das ist „Loaded“ jedoch nicht. Aber wie oben bereits erwähnt, ich habe überhaupt keine Ahnung. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Oh! Sweet Nuthin'