Freitag, 12. April 2024

Charming Disaster – Time Ghost

 




Charming Disaster – Time Ghost


Besetzung:

Ellia Bisker
Jeff Morris


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Klip Klap Music


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock, Pop, Folk


Trackliste:

1. Cherry Red (4:29)
2. Stockholm (4:11)
3. Ouroboros (4:31)
4. I Am A Librarian (4:27)
5. Houdini (3:36)
6. Murderer (3:58)
7. Driving To Idaho (3:02)
8. East River Ferry Waltz (3:58)
9. Longest Night Of The Year (3:42)
10. Spooky Action (4:05)

Gesamtspieldauer: 40:04



Charming Disaster, das ist das in New York City ansässige Musikerduo bestehend aus Ellia Bisker und Jeff Morris. Charming Disaster wurde im Jahr 2012 gegründet. Das neue Album des Duos mit dem Titel „Time Ghost“ stellt eine Zusammenstellung aus zehn Liedern dar, die seit dem Jahr 2013 als Singles veröffentlicht worden waren.

Die Texte der Lieder handeln vom Tod, von Verbrechen, Mythen, Magie, Wissenschaft und Okkultismus und lohnen definitiv mitverfolgt zu werden. Die Musik klingt eindringlich und wird durch das Zusammenspiel der beiden Stimmen der Musiker geprägt. Dabei gehen die einzelnen Titel wunderbar ins Ohr und entwickeln zum Teil bereits beim ersten Mal des Hörens das Verlangen, das Lied gleich noch mal hören zu wollen.

Sehr gelungen und abwechslungsreich ist auch die Instrumentierung des Albums. Streicher, Bläser, Pop- und Rock-Instrumente. Diese Mannigfaltigkeit zeigt sich auch in der Musik selbst, die in ganz unterschiedlichen Genres beheimatet ist. Dies ist wohl auch auf die Zusammenstellung der Lieder zurückzuführen, die zwischen 2013 und 2024 geschrieben wurden. Genau dieser Umstand macht das Album allerdings auch spannend, denn es klingt keineswegs konstruiert und das Gesamtbild wird durch tolle Melodien zusammengehalten.

Fazit: Eingängige und abwechslungsreiche Lieder bekommen man auf „Time Ghost“ von Charming Disaster geboten. Zehn Stücke, die allesamt schnell ins Ohr gehen und dabei vor Kreativität sprühen. Definitiv kein langweiliges Album, welches sich textlich wie musikalisch lohnt gehört zu werden. Elf Punkte.

Anspieltipps: Cherry Red, Murderer

Und wer die Band gerne live erleben möchte, hat im April und Mai die Möglichkeit. Lohnt sich:

17. April - Bern, Bjorn's Stubenkonzerte - 19:00 Uhr
18. April - Basel, Zum Goldenen Fass - 21:00 Uhr
20. April - Crailsheim, 7180-Bar - 21:00 Uhr
21. April - Hauskonzert in Brühl (RSVP für Adressinformationen) - 18:00 Uhr
25. April - Münster, Heile Welt - 20:00 Uhr
26. April - Osnabrück, Lagerhalle e.V. - 20:00 Uhr
27. April - Altlandsberg, Buchholz Saloon - 20:00 Uhr
28. April - Hamburg, Deichdiele - 20:00 Uhr
30. April - Herdecke, The Shakespeare Brewery Pub - 19:30 Uhr
3. Mai - Berlin, Artliners - 20:00 Uhr
4. Mai, Eldetal, Café Scheune - 20:00 Uhr
5. Mai, Rendsburg, Kulturschlachterei - 19:30 Uhr



Sonntag, 31. März 2024

Elbow – Audio Vertigo

 



Elbow – Audio Vertigo


Besetzung:

Guy Garvey – vocals, horn arrangements
Craig Potter – keyboards
Mark Potter – guitars
Pete Turner – bass
Alex Reeves – drums


Gastmusiker:

Sarah Field – trumpet, saxophones
Carol Jarvis – trombones
Victoria Rule – trumpet
Ella Hohnen-Ford, Kianja, Eliza Oakes – additional backing vocals
Jack Heyworth, Elvin Reeves, Otto Simpson, Jack Stirling Garvey, Martha Turner, Ted Turner – kids choir


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock


Trackliste:

1. Things I've Been Telling Myself For Years (3:33)
2. Lovers' Leap (4:34)
3. (Where Is It?) (0:26)
4. Balu (3:52)
5. Very Heaven (3:46)
6. Her To The Earth (5:00)
7. The Picture (3:31)
8. Poker Face (1:42)
9. Knife Fight (3:33)
10. Embers Of Day (0:38)
11. Good Blood Mexico City (2:52)
12. From The River (5:43)

Gesamtspieldauer: 39:20



„Audio Vertigo“ heißt das zehnte Studioalbum der britischen Alternative-Rock-Band Elbow und wurde am 22. März 2024 auf dem Plattenlabel Polydor Records veröffentlicht. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der britischen Charts ein und ist damit die vierte Platte der Engländer, die auf dem ersten Platz geführt wurde.

„Audio Vertigo“ klingt rockiger, als so manche Veröffentlichung zuvor. Dazu hört man Hintergrund-Chöre und zahlreiche Bläserarrangements, die die einzelnen Lieder zusätzlich etwas „aufpeppen“. Drei Mini-Lieder – oder sollte man eher sagen Soundkollagen – befinden sich ebenso auf dem Album, lediglich eines davon reißt die Eine-Minuten-Marke. Diese kurzen Stücke betten sich in den musikalischen Gesamtablauf der Scheibe ein und sorgen auf diese Weise durchaus für Abwechslung. Dies selbstverständlich nur, wenn man kein Song-Picking über diverse Streaming-Dienste betreibt.

Das Album klingt in seiner Gesamtheit gut und es klingt glücklicherweise auch nach Elbow. Manchmal etwas schräge Rhythmen oder überraschende Melodieverläufe lassen durchaus aufhorchen und erinnern an frühere Phasen in der Bandgeschichte. Ein richtiger „Übersong“, ein Lied also, welches sich sofort im Ohr festsetzt, dieses sucht man auf „Audio Vertigo“ allerdings vergebens. Jedoch passiert es – wie so oft bei guter Musik – dass die Lieder mit dem wiederholten Hören zu wachsen scheinen. Jeder folgende Durchlauf überzeugt ein wenig mehr, bis die einzelnen Titel zu guten Vertrauten werden.

Fazit: Elbow klingen auch auf ihrem zehnten Studioalbum nach Elbow. Mit den Rhythmen, Klängen und Melodien wird leicht experimentiert, sodass die Musik keinesfalls nach durchschnittlichem Rock-Pop-Gedudel klingt, sondern schon besonders. Nicht das Überalbum der Engländer, doch durchaus eine gute Scheibe. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Her To The Earth



Mittwoch, 31. Januar 2024

New Model Army – Unbroken

 



New Model Army – Unbroken


Besetzung:

Justin Sullivan
Michael Dean
Dean White
Ceri Monger


Label: Ear Music


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock


Trackliste:

1. First Summer After (4:13)
2. Language (3:45)
3. Reload (3:53)
4. I Did Nothing Wrong (4:55)
5. Cold Wind (5:27)
6. Coming Or Going (3:35)
7. If I Am Still Me (4:18)
8. Legend (4:20)
9. Do You Really Want To Go There? (3:32)
10. Idumea (3:49)
11. Deserters (3:25)

Gesamtspieldauer: 45:15



Seit 1985 verfolge ich nun bereits die Musik von New Model Army. Ab „The Ghost Of Cain“, dem dritten Album aus dem Jahr 1986, war ich von dieser Band begeistert. Ich habe sie seither viermal live gesehen und war jedes Mal wieder gespannt, wenn ein neues Album zuerst angekündigt und schließlich veröffentlicht wurde.

„Unbroken“ ist der Name des sechzehnten Albums der britischen Band um Justin Sullivan und es dauerte zum ersten Mal ganze fünf Jahre, bis tatsächlich ein neues Album mit neuen Liedern veröffentlicht wurde. „Sinfonia“ aus dem letzten Jahr zähle ich hier natürlich nicht dazu, auf dem die Lieder der Band von einem Symphonie-Orchester wiedergegeben wurden. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Mit „Unbroken“ wurde nun aber wirklich am 26. Januar 2024 das sechzehnte Album von New Model Army veröffentlicht. Und jeder, der diese Band und deren Sound und Lieder mag, wird beim Hören nicht enttäuscht werden. Auch auf „Unbroken“ klingen New Model Army nach New Model Army. Der eindringliche Gesang des Justin Sullivan, der treibende Rhythmus, Melodien, die sich zum Teil sofort festsetzen, manchmal auch erst beim zweiten Hören zünden, eingängiger Rock, all das gibt es auch auf „Unbroken“ zu hören.

Da mag manch einer sagen, dass man hier keine „Weiterentwicklung“ hört. Ganz ehrlich, nach fast vierzig Jahren New Model Army mag ich echt keine „Weiterentwicklung“ dieser Band hören. Ich freue mich, wenn New Model Army nach New Model Army klingen und das machen sie auf „Unbroken“. Und das ist sehr schön so.

Fazit: Die Musik klingt rockig, die Rhythmus-Fraktion aus Schlagzeug und Bass hat einen großen Anteil daran und es gibt keine Ausfälle auf dem Album. Niemals muss man ein Lied überspringen. Lohnt sich gehört zu werden. Für Fans der Band sowieso, man wird nicht enttäuscht. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Cold Wind, If I Am Still Me, Idumea