Freitag, 13. April 2018

Shamblemaths – Shamblemaths




Shamblemaths – Shamblemaths


Besetzung:

Simen Ådnøy Ellingsen – electric, acoustic and spanish guitars, alto, soprano and baritone saxophones, vocals, zither, percussion, occasional keyboards, sundry implements
Eirik Mathias Husum – bass guitar


Gastmusiker:

Eirik Øverland Dischler – keyboards
Jon Even Schärer – drums
Halvor Lund – additional hammond organ
Colin Howarth – tenor sax solo on 3c & 3d
Karl Yngve Lervåg – choir on 1a (and 1j)
Helene Hesselberg Rendal – choir on 1a (and 1j)
Marit Høye Ådnøy – vocals on 3a
Jan Røe – guitar parts on 3b
Eivor Ådnøy Ellingsen – baby vocals on 2e
Schalk Cloete – additional voices in ice cube choir (1h)
Inger Ådnøy Ellingsen – additional voices in ice cube choir (1h)


Label: Eigenverlag


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Conglomeration (Or: The Grand Pathetic Suite) (26:55)

     a) Bloody Racket
     b) Your Silly Stare
     c) A Mockery In The Making
     d) The Different Tastes of Sick
     e) A Mockery Well Made
     f) Life Is Tough (When You're Me)
     g) Saucy Tiara Woman!
     h) Another Pear Of Ice
     i) Con-Girl Omen Ratio 1
     j) Overture

2. A Failing Ember (9:28)

     a) Never Innocent Again
     b) The Winding Stair
     c) Three Flowers
     d) Deus Caritatis

3. Stalker (19:52)

     a) Stalker Begins
     b) Bad Conscience Underneath Your Gown
     c) Stalker: Persistance
     d) Stalker's Lullaby
     e) Stalker: The Harrowing
     f) Stalker: Inevitable Anticlimax And Fade-Out

Gesamtspieldauer: 56:16




Shamblemaths, das sind zwei norwegische Musiker mit den Namen Eirik Mathias Husum und Simen Ådnøy Ellingsen. Zum Einspielen ihrer Debut-Platte haben sie sich zahlreiche Gastmusiker an Bord geholt und dieses selbstbetitelte Werk hat es wahrlich in sich. Im Jahr 2016 wurde es im Selbstverlag veröffentlicht und enthält Progressive Rock der mit den verschiedensten Atmosphären spielt und dazu auch noch sehr retro klingt. Die 70er Jahre lassen grüßen.

„Shamblemaths“ von den Shamblemaths ist ein aufwühlendes Album, ein musikalischer Parforceritt durch unfassbar viele Stimmungen und Atmosphären, die sich wandeln und verändern, um gegenseitig ineinander überzugehen. Da klingt es mal richtiggehend anstrengend, zerstückelt, zerhackt, atonal und herausfordernd. Im nächsten Moment kann das wiederum bereits alles vergessen sein und liebliche Melodien dringen an das Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers. Harmonien umschwirren das Ohr, um schließlich erneut fordernder zu werden, dissonanter zu klingen und plötzlich die nächste Runde des frickeligen Progressive Rocks einzuleiten. Man hört laufend Stimmungswechsel, Variationen in Tempo, Rhythmus und gefühlter Lautstärke. Krumme Takte und schräge Töne sind da selbstverständlich inbegriffen. Das fast siebenundzwanzigminütige „Conglomeration (Or: The Grand Pathetic Suite)“ spielt dabei noch ein wenig mehr auf der Klaviatur des Extremen, wohingegen es diese Wechsel bei den Titeln „A Failing Ember“ und „Stalker“ zwar ebenfalls gibt, doch ist bei diesen beiden Lieder die Akzentuierung etwas mehr in Richtung eingängige Melodiösität verschoben.

Man hört sie alle heraus. Emerson, Lake & Palmer, King Crimson, Yes, Genesis, Van Der Graaf Generator, Gentle Giant und und und. Irgendwie scheint jede Band der 70er Jahre, die ihre großen Spuren im Progressive Rock hinterlassen hat, von den Shamblemaths mit Anspielungen bedacht worden zu sein. Dabei kopieren die beiden Norweger allerdings nicht, die Musik der Shamblemaths klingt sehr eigenständig und selbstbewusst. Eirik Mathias Husum und Simen Ådnøy Ellingsen bringen alles musikalisch auf den Punkt. Nichts sollte dabei auch nur ein wenig anders klingen. Dazu eine Instrumentierung, die nichts zu wünschen übrig lässt und ebenso jede Menge Abwechslung versprüht. Da die sanfte und verspielte Querflöte, dort das rockige und fast schon ordinär klingende Saxophon. Ein Spiel mit Emotionen in Rock.

Fazit: Ein wahrlich gelungenes Debut-Album ist „Shamblemaths“ von den „Shamblemaths“ geworden. Zehn Jahre nachdem die beiden Musiker bereits unter dem Namen Fallen Fowl ein Album veröffentlicht hatten, bringen sie nun ihrer Hörerschaft diese Platte zu Gehör. Abwechslungsreicher Progressive Rock, der ganz bestimmt nicht massentauglich ist. Eine Achterbahnfahrt der Emotionen und Stimmungen gibt es auf „Shamblemaths“ zu hören, die immer wieder Erinnerungen an die progressiven Rockbands der 70er Jahre hervorruft. Das klingt beeindruckend. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Alle drei Lieder