Dienstag, 15. Februar 2022

Jonas Lindberg & The Other Side – Miles From Nowhere

 



Jonas Lindberg & The Other Side – Miles From Nowhere


Besetzung:

Jonas Lindberg – bass, keyboards, guitars, lead & backing vocals
Jonas Sundqvist – lead vocals
Jenny Storm – lead & backing vocals
Jonathan Lundberg – drums
Calle Stålenbring – guitars
Nicklas Thelin – guitars
Maria Olsson – percussion


Gastmusiker:

Simon Wilhelmsson – drums on “Little Man” & “Oceans Of Time”
Joel Lindberg – lead guitar on “Why I’m Here”
Roine Stolt – lead guitar on “Miles From Nowhere”




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Secret Motive Man (7:26)
2. Little Man (5:49)
3. Summer Queen (15:51)
4. Oceans Of Time (11:36)
5. Astral Journey (5:50)
6. Why I‘m Here (4:25)
7. Miles From Nowhere (25:31)
    Pt I: Overture (6:54)
    Pt II: Don't Walk Away (4:18)
    Pt III: I Don't Know Where You Are (4:39)
    Pt IV: Memories (3:00)
    Pt V: Miles From Nowhere (6:42)

Gesamtspieldauer: 1:16:31



Nach zwei EPs und dem ersten vollständigen Album „Pathfinder“ im Jahr 2016, veröffentlicht der Schwede Jonas Lindberg wieder unter der „Überschrift“ Jonas Lindberg & The Other Side sein zweites offizielles Studioalbum mit dem Titel „Miles From Nowhere“. Die musikalische Besetzung ist dabei fast identisch zum vorherigen Album. Es fehlt der Keyboarder der Band, Michael Ottosson, der leider im Sommer 2020 verstorben ist, was dazu führe, dass Jonas für das Album alle Keyboardparts selbst eingespielt hat. Dazu gesellt sich zusätzlich als Gastmusiker unter anderem Roine Stolt, der beim Titellied die Leadgitarre spielt.

Musikalisch hat sich nicht viel zum Vorgänger geändert. Auch auf „Miles From Nowhere“ hört man eine Mischung aus symphonischen Retro Prog, angereichert mit etwas Pop und Melodic Rock. Für alle diejenigen, die auf Eingängigkeit in der Musik stehen, ist das natürlich schon mal eine gute Nachricht, denn auf „Miles From Nowhere“ bekommt man eineinviertel Stunden Eingängigkeit geliefert. Wer es lieber frickeliger oder komplizierter in der Musik mag, wird hier deutlich weniger fündig. Mal ein 7/8-Takt, dann wieder eine überraschende Wendung und das Spiel mit den Atmosphären und Stimmungen, das bekommt man auf diesem Album zu hören. All dies immer versehen mit jederzeit eingängigen Melodien, jedoch ohne dabei Experimente einzugehen oder gar zu vertrackt zu klingen.

Beim ersten Titel „Secret Motive Man“ fühlt man sich fast an Styx der 70er Jahre erinnert. Eine Reminiszenz, hervorgerufen vor allen Dingen durch den mehrstimmigen Gesang. Unabhängig davon, dass Roine Stolt beim letzten Titel auch die Gitarre einspielt, erinnert ansonsten viel in der Musik von Jonas Lindberg & The Other Side an die Flower Kings, sodass Freundinnen und Freunde dieser schwedischen Band ebenfalls Gefallen an „Miles From Nowhere“ finden dürften.

Höhepunkt des Albums ist das Titellied, welches am Ende des Albums platziert wurde. Dieses besteht aus fünf Teilen und befasst sich inhaltlich mit dem Verarbeiten und der Befreiung aus einer gescheiterten Beziehung. 25 stimmungsmäßig sehr abwechslungsreiche Minuten erklingen da aus den Boxen oder Kopfhörern. Von sphärischen Klängen bis treibenden Rock gibt es alles zu hören und man glaubt fast zu spüren wie viel Spaß es den Musikern machte, dieses Lied einzuspielen.

Fazit: Wer den RetroProg der eingängigen Art aus Skandinavien mag, die oder der kann hier schon mal nichts falsch machen. „Miles From Nowhere“ klingt melodiös und die Musiker verstehen ihr Handwerk. Und somit ist Jonas Lindberg & The Other Side auch mit ihrem zweiten Album eine überzeugende Scheibe gelungen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Miles From Nowhere