Mittwoch, 11. Juni 2014

Tracy Chapman – Tracy Chapman




Tracy Chapman – Tracy Chapman


Besetzung:

Tracy Chapman – acoustic guitar, percussion, rhythm guitar, vocals


Gastmusiker:

Ed Black – steel guitar
Paulinho Da Costa – percussion
Denny Fongheiser – percussion, drums
Jack Holder – organ, dulcimer, dobro, piano, electric guitar, hammond organ, sitar
Steve Kaplan – harmonica, keyboard
Larry Klein – bass guitar
David LaFlamme – electric violin
Bob Marlette – keyboard


Label: Elektra


Erscheinungsdatum: 1988


Stil: Folk Rock


Trackliste:

1. Talkin' Bout A Revolution (2:41)
2. Fast Car (4:56)
3. Across The Lines (3:24)
4. Behind The Wall (1:49)
5. Baby Can I Hold You (3:13)
6. Mountains O' Things (4:39)
7. She's Got Her Ticket (3:54)
8. Why? (2:06)
9. For My Lover (3:12)
10. If Not Now... (3:01)
11. For You (3:09)

Gesamtspieldauer: 36:11




Tracy Chapman hat wahrlich eine schöne Stimme. Und mit ihrem, mit dem eigenen Namen betitelten Debut-Album, legte sie einen unglaublich erfolgreichen Start ihrer Musiker-Karriere hin. „Tracy Chapman“ von Tracy Chapman erreichte in Deutschland, England, den USA und zahlreichen anderen Ländern den Spitzenplatz in den Charts und ist auch heute noch unter den Top Ten der erfolgreichsten Platten vertreten, die jemals in Deutschland veröffentlicht wurden. Dieser weltweite Durchbruch wurde auch begünstigt durch ihre Präsentation des Titels „Fast Car“ auf dem Tribute Konzert zum 70. Geburtstag von Nelson Mandela im Juni 1988.

Und da wären wir auch gleich bei den Höhepunkten dieser Platte, die neben dem bereits erwähnten „Fast Car“ noch im Titel „Talkin' Bout A Revolution“ liegen. Beides Nummern, die die Zeit überdauern, auch heute noch, nach so vielen Jahren, frisch und ergreifend klingen. Sie sind mit Melodien und Texten ausgestattet, die die Zeit zu überdauern verstehen. Überhaupt die Texte. Diese sind zumeist etwas sozialkritisch und nachdenklich und haben so sehr wenig mit dem üblichen 08/15-Liebesschmalz gemein, der einem meistens in der Pop-Musik geboten wird. Hier lohnt sich das Mitlesen und Zuhören wahrlich.

Nun zu den restlichen Titeln des Albums. Auch hier lohnen sich die Texte und auch bei diesen weiß die sehr eindringliche Stimme der Sängerin zu überzeugen. Die Musik selbst leider nicht mehr ganz so. Alles läuft ein klein wenig durch, dass es manchmal fast so klingt, als hätte Tracy Chapman ihr Gespür für die tolle Melodie bereits nach den ersten beiden Nummern verloren gehabt. Wahrlich ist das nun keine schlechte Musik, so richtig überzeugend klingt es allerdings auch nicht mehr. Und auch so ein Titel wie „Behind The Wall”, den Tracy Chapman ohne jegliche weitere Instrumentierung einsingt, klingt zwar interessant und stellt eine schöne Auflockerung dar, richtig überzeugen kann das jedoch nicht mehr.

Fazit: Vielleicht liegt es auch ein wenig daran, dass die Stimmung des Albums vom ersten bis zum letzten Takt konsequent durchgezogen wird, dass diese Platte im weiteren Verlauf irgendwie etwas langweilig zu werden scheint. Zwar war und ist dieses Album sehr erfolgreich, jedoch stellt es kein richtig großes Album dar, denn hierauf gibt es weder etwas grundlegendes Neues, noch allzu viel Abwechslung zu hören. Mitunter ist diese Vorgehensweise der Einheitlichkeit sogar zu begrüßen, hier wird allerdings eine unumstößlich getragene und manchmal sehr weinerliche Atmosphäre transportiert, die ohne jegliche Auflockerung dargeboten wird. Dazu gesellt sich der Umstand, dass die Lieder im weiteren Verlauf einfach nicht mehr ganz so ins Ohr gehen wollen. Trotzdem mit Sicherheit kein schlechtes Album, mit wahrlich schönen Höhepunkten. Für alle verträumten und sentimentalen Hörer bestens geeignet. Acht Punkte.

Anspieltipps: Talkin' Bout A Revolution, Fast Car, For My Lover