Donnerstag, 7. Januar 2021

Hugo Race And The True Spirit – Starbirth - Stardeath

 



Hugo Race And The True Spirit – Starbirth - Stardeath


Besetzung:

Hugo Race – vocals, piano, guitars, synthesizer, percussion, mellotron, clavinet, prophet v, bass
Nico Mansy – rhodes piano, acoustic piano, processed piano, hammond, wurlitzer, vibes, strings ensemble, synthesizer, octaver guitar, synthchoir, horns, slide guitar, keyboards
Michelangelo Russo – harp, trombone, trumpet, shortwave, minimoog, brass, harmonica
Chris Hughes – guiro, pocket synthesizer, synthesizer, djembe, guitars, ebo guitar
Bryan Colechin – bass, vocals
Brett Poliness – drums, percussion, vocals




Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Alternative Rock, Psychedelic Rock


Trackliste:

CD1 - Starbirth:

1. Can‘t Make This Up (5:09)
2. 2Dead2Feel (3:45)
3. Darkside (3:25)
4. Embryo (5:22)
5. Heavenly Bodies (3:50)
6. Only Money (3:43)
7. Holy Ghost (3:41)
8. Everyday (3:45)
9. United (1:45)
10. Expendable (5:43)
11. The Rapture (4:03)
12. Where Does It End (2:58)

CD2 - Stardeath:

1. Divided (1:46)
2. Love Is The Energy (3:33)
3. Virus Of The Mind (6:16)
4. Angels Whistleblowin' (4:12)
5. All We Have Is Love (5:39)
6. Hungry Ghost (4:32)
7. Only Honey (4:16)
8. Can‘t Make Shit Up (5:16)
9. My Little Wars (3:54)
10. Etheric Bodies (3:19)
11. Gnosis (2:59)
12. Spirale (2:53)

Gesamtspieldauer CD1 (47:14) und CD2 (48:41): 1:35:55



Gleich als Doppelalbum erscheint das fünfzehnte Album des Australiers Hugo Race mit seiner Band True Spirits. „Starbirth“ und „Stardeath“ sind die Titel der beiden Scheiben. Die Musik zur Platte wurde während der verheerenden Buschfeuer in Australien im Jahr 2019 geschrieben. Hugo Race sagte dazu in einem Interview, dass er an einem Abend in Australien einen Stern am Himmel explodieren sah, der für ihn ein Zeichen eines plötzlichen Endes und eines neuen Anfangs gewesen sei, was ihn beim Schreiben der einzelnen Titel zusätzlich beeinflusste. Dann brach während des Abmischens die Covid-19-Pandemie aus, das Album wurde erweitert und nochmals überarbeitet, bis es schließlich am 16. Oktober 2020 auf dem Plattenlabel Gusstaff Records veröffentlicht worden ist.

Auf „Starbirth“ hört man dunklen, fast schon traurig klingenden Alternative Rock, der mit den Atmosphären und Stimmungen spielt. Nachdenklich klingt es, dieses Album, welches sich auch inhaltlich mit solch Themen wie politische Katastrophen, unsere Erde, die Ab- und Anwesenheit von Werten, gebrochene Versprechen, gebrochene Herzen und ob irgendetwas davon überhaupt von Bedeutung ist, befasst. Die Schwere der Themen spiegelt sich auch in der Musik wider, die jederzeit eingängig und melodiös, allerdings eben auch melancholisch, dunkel und traurig klingt. Dabei bleiben die Lieder jedoch noch im Alternative Rock beheimatet.

Auf der zweiten Platte „Stardeath“ verändern sich die Lieder wenig – zumindest nicht atmosphärisch. Diese getragene Stimmung ist auch auf dieser Scheibe allgegenwärtig. Was sich jedoch ändert ist die Musik selbst. Hat sich das gehörte auf „Starbirth“ noch wie bereits geschrieben im Alternative Rock abgespielt, so klingt „Stardeath“ deutlich elektronischer, sphärischer und experimenteller. Die Melodien stehen jetzt nicht mehr immer im Vordergrund, diesen hat endgültig die transportierte Atmosphäre eingenommen. Auf „Stardeath“ entstehen vor dem Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers Klang- sowie Soundkollagen, die bis zu sphärischen Ausflügen in den Ambient-Bereich hineinreichen. Fast schon hypnotisierend werden hier musikalische Themen redundant, Texte deutlich rarer, alles dem atmosphärischen und auch sphärischen Klang untergeordnet.

Fazit: „Starbirth -Stardeath“ ist, wie der Albumtitel bereits zum Ausdruck bringt, eine geteilte Platte. Nicht nur, dass inhaltlich etwas entsteht oder eben vergeht, auch musikalisch hört man auf der ersten Scheibe Alternative Rock, auf der zweiten Scheibe elektronische Musik bis hin zu Psychedelic. Beide Platten sind angefüllt mit viel Melancholie. Erstere noch mit etwas Rock, Zweite mit etwas mehr Experiment. Für mich klingt das sehr gelungen, da es intensiv ist. Intensive Musik, weit weg vom Mainstream. Somit lohnt sich dieses Album für alle, die sich gern Zeit für Musik nehmen, um darin ganz tief einzutauchen und dabei gerade das Atmosphärische zu schätzen wissen. Elf Punkte.

Anspieltipps: Virus Of The Mind