Sonntag, 1. Januar 2017

Deine Lakaien – Kasmodiah




Deine Lakaien – Kasmodiah


Besetzung:

Ernst Horn – keyboards, instruments
Alexander Veljanov – vocals


Gastmusiker:

Michael Popp – guitar
Christian Komorowski – violin


Label: Chrom Records


Erscheinungsdatum: 1999


Stil: Electronica, Dark Wave


Trackliste:

1. Intro (0:45)
2. Return (4:23)
3. Kiss The Future (4:06)
4. My Shadows (4:38)
5. Into My Arms (5:21)
6. Overpaid (3:42)
7. Venus Man (4:06)
8. The Game (4:23)
9. Kasmodiah (3:51)
10. Lass mich (4:46)
11. Sometimes (4:35)
12. Fight (5:35)
13. Try (6:23)

Gesamtspieldauer: 56:40




„Kasmodiah“ heißt das fünfte Studioalbum des Electronica und Dark Wave Duos „Deine Lakaien“. Die Band wurde bereits im Jahr 1985 vom Komponisten und Multiinstrumentalisten Ernst Horn sowie dem Sänger Alexander Veljanov gegründet. Auf „Kasmodiah“, welches auf dem Musiklabel Chrom Records veröffentlicht wurde, gibt es eine bunte Mischung aus Electronica und Dark Wave, angefüllt mit einer Prise Avantgarde zu hören. Nicht alles kann dabei restlos überzeugen, jedoch enthält die Scheibe durchaus einige Höhepunkte, die zu hören sehr lohnt.

Diese wirklich überzeugenden Nummern schuf Ernst Horn immer dann, wenn er sich mehr dem Dark Wave annähert und die Musik etwas weniger elektronisch und künstlich klingen lässt. Zwar ist das natürlich fast immer elektronische Musik, die man auf „Kasmodiah“ zu hören bekommt, mitunter ist diese jedoch auch so gut „verpackt“, dass auch eine Drum Machine nicht mehr negativ ins Gewicht fällt.

Die Stimmung auf „Kasmodiah“ ist eine eher melancholische bis traurige. Kommt diese Atmosphäre sehr stark zum Tragen, dann können die Lieder der Platte auch am meisten begeistern und Ernst Horn zeigt hier seinen Hörerinnen und Hörern gleichzeitig, welch musikalisches Gefühl er für die eine, ins Ohr gehende Melodie besitzt. Zu diesen tollen Nummern auf „Kasmodiah“ gehören die Single-Auskopplung „Return“, ein etwas mystisch und verwunschen klingendes Lied, welches bereits beim ersten Mal des Hörens überzeugen kann und im Ohr verbleibt. Ebenfalls gut gelungen ist das etwas poppigere „Into My Arms“, was genauso durch seine eingängige Melodie zu überzeugen weiß.

Dann gibt es auf dem Album mit „The Game“ und dem letzten Stück „Try“ noch zwei wunderschöne, hauchzarte Stücke. Beide Lieder sind lediglich sanft instrumentiert und wirken dabei irgendwie zerbrechlich. Gerade hier kommt dann auch der tiefe und ausdrucksstarke Gesang des Alexander Veljanov wunderbar zur Geltung. Wer gerne verträumte und melancholische Musik mag, die oder der wird mit diesen beiden Liedern sicherlich nicht enttäuscht werden. Aber auch unter den restlichen Stücken kann man noch eine ganze Menge Musik entdecken, die ebenfalls überzeugen kann. Einzige Ausnahme ist dabei das einzige in Deutsch eingesungene Stück „Lass Mich“. Dieses Lied vereinigt in sich eine Genre-Mischung aus Synthie Pop, Techno und Neue Deutsche Welle. Diese musikalischen Stile kumulieren hier zu einem Endergebnis, welches eher nervend als gelungen klingt und insgesamt auf „Kasmodiah“ deutlich mehr wie ein Fremdkörper wirkt als ein Lied, welches integraler und wichtiger Bestandteil des Albums wäre.

Fazit: Meistens klingen die Lieder, welche man auf „Kasmodiah“ von Deine Lakaien zu hören bekommt, sehr überzeugend und oftmals einfach schön. Mitunter erinnert die Musik, nicht zuletzt auch durch die Eingängigkeit und den Gesang des Alexander Veljanov, ein wenig an die Band Rome. Am schönsten klingen Deine Lakaien nämlich immer dann, wenn sie sich melancholisch und sentimental anhören, in traurigen Stimmungen unterzugehen scheinen. Dann sind Deine Lakaien auch packend. Das passiert immer wieder auf „Kasmodiah“, allerdings nicht durchgehend. Trotzdem, mir gefällt, was ich da zu hören bekomme. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Return, Into My Arms, The Game, Try