Dienstag, 4. Juni 2013

16 Horsepower – Low Estate




16 Horsepower – Low Estate


Besetzung:

David Eugene Edwards – vocals, banjo, concertina, hurdy gurdy, guitar
Jeffrey Paul – back-up vocals, fiddle, guitar, cello, organs
Jean-Yves Tola – drums, percussion, piano
Pascal Humbert – bass, bass fiddle, guitar


Gastmusiker:

John Parish – additional percussion, organ, guitar, xylophone
Steve Taylor – guitar


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1997


Stil: Alternative Country


Trackliste:

1. Brimstone Rock (4:29)
2. My Narrow Mind (2:59)
3. Low Estate (4:13)
4. For Heaven's Sake (4:54)
5. Sac Of Religion (3:28)
6. The Denver Grab (5:09)
7. Ditch Digger (3:22)
8. Pure Clob Road (3:44)
9. Phyllis Ruth (4:38)
10. Black Lung (2:26)
11. Dead Run (3:22)
12. Golden Rope (4:17)
13. Hang My Teeth On Your Door (2:35)

Gesamtspieldauer: 49:35



Auch auf ihrem zweiten, 1997 erschienen und mit „Low Estate“ betitelten Album, haben die jetzt vier Amerikaner aus Denver Colorado wieder Einiges zu bieten. Zwar gibt es dieses Mal wirklich so einen unsäglichen Country-Song wie „Black Lung“ zu hören, dieser wird durch den Rest der Titel auf der Platte, die wahrlich alle gelungen ist, jedoch bei Weitem wieder wett gemacht.

Die Stimmung auf diesem Album ist ein wenig düsterer als noch auf dem Debut-Album. Stellvertretend steht dafür so ein Song wie „Phyllis Ruth“. Sehr schwer, melancholisch und dabei einfach auch schön. Die getragene Stimmung wird nicht zuletzt durch das Cello vermittelt, aber auch die Stimme David Eugene Edwards klingt hier auf ihre Art fast schon verzweifelt. Dazu gesellt sich ein tolles Banjo-Spiel und fertig ist der schwermütige, jedoch sehr eindringliche Song.

Auch der Beginn des Albums ist mit „Brimstone Rock“ überaus gelungen. Hier spielt ebenfalls wieder das Banjo eine entscheidende Rolle, bis das Lied dann quasi zu explodieren scheint. Banjo und Gitarre agieren nun Hand in Hand und es entwickelt sich eine tolle Nummer, melodiös und trotzdem an den entscheidenden Stellen immer wieder treibend im Rhythmus und dem Tempo.

Es rockt häufig auf „Low Estate“, ohne dabei in die „Heavy-Schiene“ zu rutschen. Die Melodie eines Stückes wird nie über Bord geworfen, sondern steht immer im Zentrum des Liedes. Das macht das Ganze so eingängig, das bewirkt, dass der Fuß automatisch mit zu wippen versucht. Und wenn, wie im zweiten Lied, mal etwas „geschrien“ wird, dann passt das irgendwie auch genau dorthin und stört den Liedverlauf und das Hörvergnügen in keinster Weise.

Fazit: Auch mit ihrem zweiten Album können die Mannen von 16 Horsepower überzeugen Alternative Country kann wahrlich interessant sein und vor allen Dingen wirken, denn das machen die Lieder auf der Platte. Und wenn es denn doch mal passiert, dass ein Lied, wie oben bereits erwähnt, zu sehr in die Country-Schiene abzugleiten scheint, dann bleibt einem, wenn man es eben gar nicht hören will, immer noch die Fernbedienung und der Song ist übersprungen. Viele Anlässe gibt es dafür auf „Low Estate“ allerdings nicht. Elf Punkte.

Anspieltipps: Brimstone Rock, For Heaven's Sake, Phyllis Ruth, Dead Run