Mittwoch, 19. Oktober 2022

No More – Kissin’ In The Blue Dark

 



No More – Kissin’ In The Blue Dark


Besetzung:

Tina Sanudakua – synthesizer, theremin, grüner kreis, piano, electronica
Andy Schwarz – vocals, guitar, electronica




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: New Wave, Electronica


Trackliste:

CD 1
1. Berlin Soul (4:06)
2. Keep It Cool (3:51)
3. Paris Blue (3:09)
4. Painting Flowers In The Dark (3:30)
5. A Happy Place (2:54)
6. It’s So Easy To Get Lost (4:09)
7. Kissin’ In The Blue Dark (3:37)
8. All The Dark That Shines (4:17)
9. Adrift (2:15)
10. Sleepers And Trains (3:52)
11. Valentina (4:51)
12. Joan In A Red Field (2:54)
13. Love’s Sweet Dream (4:05)
14. You Have To Paint It (3:31)

CD 2:

1. Nightfall (1:47)
2. The Sun, Henriette, The Sun (4:36)
3. Harmonic 1973 (4:16)
4. Descending (2:49)
5. V (3:41)
6. Château d’Hérouville (3:17)
7. Words, Vows, Gifts And Tears (3:32)
8. Floating (3:34)
9. A.E.S. (4:07)
10. Old News Is Good News (1:41)
11. The Night Still Holds Temptation (4:38)
12. All’Ombra Dei Pini (3:05)
13. The Nightly Runner (2:45)
14. The Woman In White (1:48)
15. First Light (2:26)

Gesamtspieldauer CD1 (51:06) und CD2 (48:10): 1:39:16



No More ist eine deutsche Band, die 1979 in Kiel gegründet wurde. Die Musik Von No More bewegte sich im Bereich des Post Punk und New Wave. Ende 1980 wurde aus dem ursprünglichen Quartett ein Trio. Sechs Jahre später schließlich, nach der Fertigstellung des Albums „Hysteria“, lösten sich No More dann jedoch komplett auf. Seit dem Jahr 2008 treten Tina Sanudakura und Andy Schwarz wieder unter dem Namen No More auf und begannen in den 10er Jahren auch wieder Alben zu veröffentlichen.

Mit „Kissin’ In The Blue Dark“ veröffentlichen No More am 21. Oktober 2022 nun ihr erstes Studio-Doppelalbum. Legt man die erste Scheibe ein, von der Band mit „Blue“ betitelt, so meint man fast eine kleine Zeitreise zu unternehmen. Die Musik klingt nach den 80er Jahren, nach New Wave und in Ansätzen Post Punk. Alles wie gehabt könnte man meinen, doch die Lieder klingen keineswegs wie eine Kopie der damaligen Musik. Es ist der Sound, das Gefühl welches sich beim Hören entwickelt, das solche Vergleiche aufkommen lassen. Die einzelnen Titel klingen neu, aktuell, aus den Zwanzigern des 21. Jahrhunderts.

Dabei verströmen die Lieder immer wieder ein Flair von bittersüßer Melancholie. Die sich verbreitende Atmosphäre hängt voller Sentimentalität, Nachdenklichkeit, mitunter sogar Traurigkeit. Und dann wird wieder gerockt und die Stimmung erscheint deutlich optimistischer. Klasse Abwechslung. Sehr überzeugend erklingt dabei die Stimme des Andy Schwarz. Er und seine „Kollegin“ Tina Sanudakua schaffen es auch immer wieder eingängige Melodien zu kreieren, die sich mit jedem weiteren Hören noch mehr im Ohr festsetzen können.

Die zweite CD, von der Band mit „Dark“ betitelt, zeigt dann eine ganz andere Seite von No More. Jetzt hört man keinen New Wave und schon gar keinen Post Punk mehr. Auf „Dark“ wird die Musik experimenteller, sphärischer und vor allen Dingen noch elektronischer. Electronica ist nun angesagt, gesungen wird kaum noch und erneut entstehen Atmosphären, die allerdings ganz anders wirken. Jetzt spürt man eine Weite oder einen Rhythmus oder eine Sehnsucht oder eine Sphäre oder alles zusammen oder alles nacheinander. Anders auf jeden Fall, als noch auf der ersten Silberscheibe des Albums – und auch wieder gelungen und überzeugend.

Fazit: Mit dem Doppelalbum „Kissin’ In The Blue Dark“ legt die deutsche Band No More im Grunde genommen zwei Alben vor. Eines, welches sich im New Wave und Post Punk abspielt und ein Zweites, welches den Schwerpunkt auf Electronica setzt. Durchaus überraschend diese Zusammenstellung, doch jederzeit überzeugend. Wer also die Musik der 80er liebt und auch mit elektronischen Klängen keine Schwierigkeiten hat, die oder der könnte für sich eine ganze Menge gute Lieder auf „Kissin’ In The Blue Dark“ finden. Elf Punkte.

Anspieltipps: Adrift, Valentina, All’Ombra Dei Pini, The Woman In White, First Light