Mittwoch, 10. Juni 2015

Steve Hackett – Spectral Mornings




Steve Hackett – Spectral Mornings


Besetzung:

Steve Hackett – guitar, keyboards, vocals, koto, harmonica


Gastmusiker:

Dik Cadbury – bass
John Hackett – flute, keyboards
Peter Hicks – vocals
Nick Magnus – synthesizer, keyboards
John Shearer – drums


Label: Chrysalis


Erscheinungsdatum: 1979


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Every Day (6:14)
2. The Virgin And The Gypsy (4:27)
3. The Red Flower Of Tachai Blooms Everywhere (2:05)
4. Clocks – The Angel Of Mons (4:17)
5. The Ballad Of The Decomposing Man (3:49)
6. Lost Time In Córdoba (4:03)
7. Tigermoth (7:35)
8. Spectral Mornings (6:33)

Gesamtspieldauer: 39:09




„Spectral Mornings“ heißt das dritte Studio-Album des Steve Hackett und es ist gleichzeitig das zweite, welches er nach seinem Ausscheiden bei Genesis veröffentlichte. Nach der Fertigstellung von „Please Don’t Touch“, seinem zweiten Album, welches er genauso mit Gastmusikern aufgenommen hatte wie sein Debut „Voyage Of The Acolyte“, wollte der – jetzt Ex-Genesis-Gitarrist – mit dem Material auch auf Tour gehen und stellte somit zu diesem Zwecke eine Band zusammen. Das schien offensichtlich so gut zu funktionieren und harmonieren, dass er mit diesen Musikern auch gleich dieses neue Album und den Nachfolger „Defector“ aufnahm. Mitglied seiner Band war nun auch sein Bruder John, der an der Flöte und den Keyboards zu hören ist.

Während die beiden Vorgänger-Alben allerdings sehr viel schneller überzeugen konnten, benötigt man bei „Spectral Mornings“ schon einige Zeit mehr , bis man hier so richtig „warm“ wird mit der Musik des Steve Hackett. Aber natürlich gibt es ein paar Höhepunkte auf der Scheibe. Für mich sind dies, das so herrlich nach Japan klingende „The Red Flower Of Tachai Blooms Everywhere“, eine sehr eingängige Instrumentalnummer. Auch das mit über siebeneinhalb Minuten längste Lied der Platte „Tigermoth“, eine sehr düstere Nummer, hat es in sich. Hier wechselt Steve Hackett von Abschnitten, garniert mit Psychedelic Rock, in Bereiche mit sehr harmonischen Melodien und Gesang spielerisch hin und her. Da klingt die Musik des Steve Hackett jetzt sehr überzeugend.

Der Titelsong „Spectral Mornings“ ist eine sehr epische Instrumentalnummer und hat ebenfalls was, jedoch noch nicht, beim ersten oder zweiten Hören. Nun, ganz witzig finde ich auch noch „The Ballad Of The Decomposing Man”, obwohl diese „Spaßnummer“ so gar nicht zum Rest der Platte passen will. Aber auch hier ist es die Melodie, die dem Lied, welches zum Teil ein wenig im Stile von Music Hall gehalten ist – dann allerdings auch ohne Vorwarnung Calypso-Klänge aufweist – durchaus einen gewissen Wiedererkennungswert verleiht. Nun, der Rest, der ist okay, weist allerdings auch, wie im Falle von „The Virgin And The Gypsy“ durchaus gewöhnungsbedürftigen Schmalz auf. Die beiden wären mal lieber zu Hause geblieben.

Fazit: Ein paar ganz nette Stellen und Titel weist „Spectral Mornings“ durchaus auf. An die Qualität der beiden Vorgängerscheiben kommt die Platte allerdings nicht mehr ganz heran. Man benötigt viel Zeit, um mit Vielem auf diesem Album „warm“ zu werden, mit manchem auf „Spectral Mornings“ wird man es auch nie so ganz. Und wenn doch, dann ist die Musik gut, jedoch eben nicht mehr absolut überzeugend. Acht Punkte.

Anspieltipps: The Red Flower Of Tachai Blooms Everywhere, Tigermoth