Donnerstag, 17. Januar 2019

Cream – Fresh Cream




Cream – Fresh Cream


Besetzung:

Ginger Baker – drums, percussion, vocals
Jack Bruce – vocals, bass guitar, harmonica, piano
Eric Clapton – guitar, vocals


Label: Polydor (ursprünglich Reaction Records)


Erscheinungsjahr: 1966


Stil: Blues Rock, Experimental Rock


Trackliste:

1. I Feel Free (2:53)
2. N.S.U. (2:47)
3. Sleepy Time Time (4:22)
4. Dreaming (2:01)
5. Sweet Wine (3:20)
6. Spoonful (6:33)
7. Cat’s Squirrel (3:05)
8. Four Until Late (2:10)
9. Rollin’ And Tumblin’ (4:43)
10. I’m So Glad (3:59)
11. Toad (5:09)

Gesamtspieldauer: 41:07



Ich mag es immer sehr, mir auch Klassiker anzuhören, die vorher schon jahrelang an mir vorbeigegangen sind, Cream ist so eine Band, stilbildend, andere Musiker beeinflussend. Und ich kenne sie kaum? Das musste unbedingt geändert werden. Vier Studioalben haben die drei englischen Musiker in den lediglich vier Jahren, in denen sie im Rahmen von Cream aktiv waren, zusammen veröffentlicht. „Fresh Cream“ heißt das erste Studioalbum der Briten, welches am 9. Dezember 1966 in Großbritannien veröffentlicht, als erste LP auf dem Label Reaction Records, das dem Produzenten Robert Stigwood gehörte (insgesamt wurden auf diesem Label lediglich drei Patten veröffentlich. Neben „Fresh Cream“ von Cream noch „A Quick One” vom The Who und „Disraeli Gears“ ebenfalls von Cream). In den USA erschien die Platte auf dem Label Atco Records und erreichte dort Platz 39 der Charts. In Großbritannien immerhin Platz 6 der UK-Albums-Charts. Im Jahr 2003 wurde das Album auf der Liste der 500 größten Alben aller Zeiten des Rolling Stone Magazins auf Platz 101 geführt.

„Fresh Cream“ ist schwierig. Was sich damals ganz toll und modern angehört haben mag, klingt heutzutage eher langweilig, zum Teil auch richtiggehend altbacken. Nun bin ich kein Musikwissenschafter und beurteile die Musik durchaus sehr danach, ob sie mit etwas gibt oder eben nicht. Im Falle von Creams „Fresh Cream“ ist das allerdings sehr wenig, was ich erhalte. Viel zu wenig, denn man hört auf dem Album größtenteils Blues Rock, der alles andere als ins Ohr gehen möchte, wenig innovativ klingt – zumindest für heutige Ohren. Schließlich gibt es noch experimentelle Ausflüge, wie das Lied „Rollin’ And Tumblin’“, bei dem ich wahrlich den zwanghaften Drang verspüre den Tonabnehmer einen Zentimeter weiter nach vorne zu setzen. Ich liebe Experimente in der Musk, diese sind oft atonal und wirr, doch zumindest interessant. „Rollin’ And Tumblin’“ ist einfach nervig und schlecht. Rock und Blues aggressiv miteinander verbunden, sodass es schmerzt.

„I Feel Free“ kennt man. Das Lied wurde von Jack Bruce geschrieben, ist eines der bekanntesten Stücke von Cream und stellt zusammen mit dem nachfolgenden Titel „N.S.U.“, ebenfalls aus Jack Bruces Feder, gleich mit den Höhepunkt der Platte dar. Noch zwei Titel sind hörenswert, dieses Mal jedoch wurden sie von Ginger Baker geschrieben. Zum einen das rockige „Sweet Wine“ und schließlich die letzte Nummer „Toad“, die hauptsächlich ein Schlagzeug-Solo darstellt. Eric Clapton hat kein Lied auf diesem Album geschrieben. Allerdings hat er zwei Lieder mit arrangiert beziehungsweise bearbeitet. Viele der Stücke wurden auch nicht von den Mitgliedern von Cream geschrieben. Auf Seite 2 der LP ist es zum Beispiel lediglich das bereits erwähnte „Toad“, welches von einem der drei Musiker stammt.

Fazit: Coole und tolle Musik klingt anders. Zumindest heute. Es gibt Lieder, denen hört man das Alter einfach an, auf „Feash Cream“ von Cream gibt es einige davon zu hören. Wer allerdings Blues Rock mit ein paar ausgefallenen Ideen mag, die oder der wird hier dennoch fündig. Vielleicht liegt es an meinem fehlenden Blues Feeling, aber mich spricht auf „Fresh Cream“ wenig bis gar nichts an und die erwähnten Höhepunkte würden in anderem Kontext von mir noch nicht einmal erwähnt werden. Fünf Punkte.

Anspieltipps: I Feel Free