Donnerstag, 17. Mai 2018

Gazpacho – Tick Tock




Gazpacho – Tick Tock


Besetzung:

Jan Henrik Ohme – vocals
Thomas Andersen – keyboards
Jon-Arne Vilbo – guitars
Mikael Krømer – violin, mandolin
Kristian Olav Torp – bass
Lars Erik Asp – drums


Gastmusiker:

Robert R. Johansen – drums on „Tick Tock“
The Duke – accordian, flute and mandola


Label: KScope


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Progressive Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Desert Flight (7:39)
    The Walk
2. Part 1 (8:03)
3. Part 2 (5:39)
    Tick Tock
4. Part 1 (7:16)
5. Part 2 (9:39)
6. Part 3 (5:30)
7. Winter Is Never (5:10)
8. Independence Day (4:23)

Gesamtspieldauer: 53:22



„Tick Tock“ heißt das fünfte Album der norwegischen Progressive Rock Band Gazpacho. „Tick Tock“ erschien am 27. März im Jahr 2009 auf dem Plattenlabel HWT Records und wurde 2016 auf dem Label KScope, um einen Titel erweitert, wiederveröffentlicht. „Tick Tock“ ist ein Konzeptalbum, welches auf dem Buch „Wind, Sand und Sterne“ von Antoine de Saint-Exupéry basiert und hier musikalisch umgesetzt wird. Dieser unternahm im Jahr 1935 den Versuch eines Langstreckenrekords, der ihn mit einem kleinen Flugzeug von Paris nach Saigon führen sollte. Er kam jedoch nur bis etwa 200 Kilometer westlich von Kairo, musste dort notlanden und irrte fünf Tage durch die Wüste, bevor er schließlich gerettet werden konnte. Seine Eindrücke und Erlebnisse verarbeitet der französische Schriftsteller in diesem Buch.

Soviel zum Hintergrund von „Tick Tock“. Und um es gleich vorweg zu nehmen, die Patte ist ein weiteres Meisterwerk der sechs Norweger. Die Musik bewegt sich dabei im Bereich zwischen Art Rock und Progressive Rock und stellt ein Füllhorn wunderschöner Melodien dar, in die sich einzutauchen lohnt. Alles klingt und alles stimmt auf „Tick Tock“. Die Lieder sind abwechslungsreich, klingen allesamt sehr melodisch, gehen ins Ohr und besitzen darüber hinaus noch diesen besonderen Wiedererkennungswert, der nicht jedem Lied innewohnt. Auf „Tick Tock“ allerdings allen, sogar dem im Jahr 2016 hinzugefügten Bonus Track „Independence Day“. Klingt die Musik von Gazpacho auf diesem Album zunächst noch etwas nach den Kollegen von Muse, was ganz klar aufgrund des Gesangs des Jan Henrik Ohme so festzustellen ist, wird sie im Laufe der Platte immer eigenständiger, bis sie schließlich wieder ganz eindeutig den Norwegern zugeschrieben werden kann.

Auf „Tick Tock“ Höhepunkte herauszuhören ist einigermaßen schwierig, da alle Lieder – wie bereits erwähnt – zu überzeugen wissen. Um doch an dieser Stelle etwas zu erwähnen, sei auf das Titellied „Tick Tock“ verwiesen, welches in drei Abschnitte unterteilt wurde. Ein regelmäßiges, Metronom-artiges Ticken, welches allerdings immer variiert wird, zieht sich durch die zweiundzwanzig Minuten des Stückes und verbindet die Teile. Die dabei zu hörende Musik ist angefüllt mit Harmonien und Melodiösität, die das Herz all jener Hörerinnen und Hörer höherschlagen lässt, welche auf die Eingängigkeit in der Musik stehen. Nichts klingt hier platt und anbiedernd, sondern sehr viel eher alles spannend und abwechslungsreich. Das Spiel mit den Atmosphären und Stimmungen verstehen die Musiker dabei einmal sehr vortrefflich und man wird hineingezogen in diese intensive musikalische Welt. Sehr gelungen.

Fazit: Auch das fünfte Studio-Album der norwegischen Band Gazpacho mit dem Namen „Tick Tock“ ist eine sehr überzeugende Platte geworden. Musik voller Abwechslung und Melodiösität gibt es hier zu hören. Angesiedelt zwischen Progressive Rock und Art Rock verstehen es die Norweger einmal mehr, ein sehr beeindruckendes Album zu veröffentlichen, welches Freundinnen und Freunden der eingängigen und melodischen Ausführung des Progressive Rock ein Strahlen ins Gesicht zaubert. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Tick Tock