Donnerstag, 27. März 2014

Screaming Trees – Sweet Oblivion




Screaming Trees – Sweet Oblivion


Besetzung:

Mark Lanegan – vocals
Gary Lee Conner – guitar
Van Conner – bass
Barrett Martin – drums


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1992


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Shadow Of The Season (4:34)
2. Nearly Lost You (4:07)
3. Dollar Bill (4:35)
4. More Or Less (3:11)
5. Butterfly (3:23)
6. For Celebrations Past (4:10)
7. The Secret Kind (3:09)
8. Winter Song (3:44)
9. Troubled Times (5:21)
10. No One Knows (5:13)
11. Julie Paradise (5:05)

Gesamtspieldauer: 46:32




Die Screaming Trees waren eine Band aus Ellensburg, Washington, die in den Jahren von 1986 bis 1996 insgesamt sieben Alben veröffentlichte. „Sweet Oblivion”, das „Süße Vergessen“ ist dabei ihr sechstes also vorletztes Album. Im Jahr 2000 löste sich die Band schließlich auf. Ellensburg liegt nicht allzu weit weg von Seattle und Ende der 80er bis tief hinein in die 90er Jahre herrschte die Hochzeit des Grunge, in der Bands wie Nirvana, Soundgarden oder Pearl Jam zur Hochform aufliefen. Nichts liegt also näher, die Sreaming Trees ebenfalls in diese Stilrichtung der Musik mit einzusortieren, wie es auch immer wieder gemacht wird. Ganz nachvollziehen kann man das allerdings nicht, denn die Musik der genannten Bands unterscheidet sich schon deutlich von derer der Screaming Trees.

Dieser Umstand soll aber wahrlich nichts Negatives bedeuten, denn wer auf klasse gemachten Gitarren-Rock steht und die Sreaming Trees nicht kennt, die oder der hat wahrlich etwas verpasst. Die Musik auf „Sweet Oblivion“ zündet richtig begeisternd. Oftmals nicht ganz so hart, insgesamt jedoch immer sehr eingängig mit diesem gewissen Gespür für die nachhaltige Melodie. Dazu gesellt sich der eindrucksvolle Gesang des Mark Lanegan, tief, rau, rauchig und sehr eindringlich. Was dann beim ersten Einlegen der Scheibe schon gut klingt, entwickelt sich mit jedem weiteren Hören zu einer Platte, die man irgendwie nicht mehr missen möchte.

Ausfälle finden sich keine auf „Sweet Oblivion“. Alles besitzt seine Qualität. Dann finden sich auch noch so tolle Songs wie der Opener „Shadow Of The Season“, aus dessem Text auch der Titel des Albums entnommen wurde, auf dem Album. Cooler Gitarrenlauf zur Eröffnung, der fast schon ein kleinwenig orientalisch klingt, Verschachtelungen und Steigerungen, wahrlich kein 08/15-Aufbau, Breaks und ein sehr hörenswertes Solo. So muss Rock klingen. Aber auch ein lockerer und doch auf seine Art getragener Titel wie „More Or Less“ hat was. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll hier die letzte Nummer des Albums „Julie Paradise“. Eines dieser Stücke, die sich immer weiter steigern, bei dem auch Mark Lanegan sein Spiel des Gesangs sehr gut ausleben kann.

Fazit: Die Sreaming Trees hatten niemals den Erfolg, wie andere Bands aus der Region zur selben Zeit. Wohl auch mit ein Grund, warum die Formation sich schließlich auflöste. Sehr schade, denn die Musik ist wahrlich hörenswert für alle diejenigen Hörer, die auf gut gemachten Gitarren-Rock stehen, der ohne große Umwege schnell seinen Weg in das Musikzentrum des Gehirns findet und sich dort auch verfängt. Manche Menschen stehen auf Musik, die ganz unverfälscht ist und lediglich aus den, neben dem Gesang, klassischen Instrumenten der Rock-Musik besteht: Gitarre, Bass und Schlagzeug. Nichts anderes gibt es hier zu hören  ohne jegliche Ablenkung. Elf Punkte.

Anspieltipps: Shadow Of The Season, Julie Paradise