Samstag, 4. Mai 2013

Kate Bush – The Kick Inside




Kate Bush – The Kick Inside


Besetzung:

Kate Bush – vocals, background vocals, piano, keyboards


Gastmusiker:

Ian Bairnson – guitar, vocals, background vocals, bottle
Paul Keogh – guitar
Alan Parker – guitar
Paddy Bush – harmonica, mandolin, vocals
Duncan Mackay – organ, synthesizer, keyboards, electric piano, clavinet
Andrew Powell – synthesizer, keyboards, electric piano
Alan Skidmore – saxophone
David Paton – bass, background vocals
Bruce Lynch – bass
Barry DeSouza – drums
Stuart Elliott – drums
Morris Pert – percussion
David Katz – violin


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Art Pop


Trackliste:

1. Moving (3:02)
2. The Saxophone Song (3:53)
3. Strange Phenomena (2:59)
4. Kite (2:57)
5. The Man With The Child In His Eyes (2:41)
6. Wuthering Heights (4:29)
7. James And The Cold Gun (3:37)
8. Feel It (3:03)
9. Oh To Be In Love (3:18)
10. L'Amour Looks Something Like You (2:29)
11. Them Heavy People (3:05)
12. Room For The Life (4:06)
13. The Kick Inside (3:35)

Gesamtspieldauer: 43:12




Ich könnte mir vorstellen, dass viele Menschen relativ irritiert waren, als sie im Jahr 1978 zum ersten Mal die damals 19-jährige Kate Bush hörten. Solch einen hohen und ungewöhnlichen Gesang hatte es bis dorthin so noch nicht gegeben. Das war nun etwas ganz Neues und für die eine oder den anderen sicherlich auch gewöhnungsbedürftig. Was an diesem ersten Album Kate Bushs noch besonders erwähnenswert ist, ist die Tatsache, dass sie einige Lieder auf dem Album bereits mit dreizehn Jahren geschrieben hatte. Respekt, denn dafür klingt die Musik ganz schön ausgereift und „erwachsen“. David Gilmour von Pink Floyd, den mit Kate Bush eine Freundschaft verbindet, förderte und ermutigte Kate Bush bei der Umsetzung des Projekts und trat bei zweien der Songs als Produzent auf.

Nun, die Musik auf „The Kick Inside“ ist überaus melodisch und harmonisch. Sehr eingängige Musik startet da ihren Weg zum Ohr des Hörers. Was das Ganze so ungewöhnlich macht, das ist die bereits erwähnte Stimme der Kate Bush, die irgendwo zwischen Sopranistin, Elf und Fee anzuordnen ist. Sehr ungewöhnlich und nicht zuletzt auch daraus zieht das Album seine Spannung.

Die Musik selbst ist Pop-Musik, wie man sie Ende der 70er Jahre so nicht allzu oft hörte. Klasse arrangiert mit Orchester, Saxophon oder Mandoline werden hier ganz eigene Klangwelten aufgebaut, die einen durchaus einfangen können. „Wuthering Heights“ zum Beispiel, jenes Lied, welches nicht zuletzt auch für den Erfolg und den Durchbruch der Kate Bush verantwortlich war, ist eine tolle und stimmungsvolle Nummer, bei der die Stimme der Sängerin noch mal einen Tick höher zu erklingen scheint.

Ebenfalls sehr gelungen und ein wenig melancholisch klingt „The Man With The Child In His Eyes“. Das Orchester sorgt für die nötige Fülle und es entwickelt sich ein sehr ruhiger und nachdenklicher Song welcher wirkt. „Them Heavy People“ dagegen hört sich sehr viel fröhlicher und auch druckvoller an. Besonders gelungen ist bei diesem Lied der Refrain, in dem mehrere Gesangsspuren Kate Bushs zu hören sind. Sehr melodisch und eingängig.

Auch auf dem Rest der Platte befinden sich schöne Melodien, die mal etwas mehr, mal etwas weniger überzeugen können. Einen richtigen Ausfall gibt es auf „The Kick Inside“ jedoch nicht. Alles wirkt, nimmt höchstens mal ein mittleres Tempo auf und erzeugt meist eine sentimental und nachdenklich machende Stimmung. Mit jedem weiteren Hören werden einem die Songs vertrauter und man entdeckt immer wieder neue Seiten an der Musik, die allerdings auch nach dem hundertsten Mal des Hörens nicht langweilig wird.

Fazit: Es ist diese Kombination aus Melodiösität in Verbindung mit der Stimme Kate Bushs, welche die Musik der Sängerin zu etwas Besonderem werden lässt. Alles wirkt ein wenig verträumt und fast schon unwirklich, meist nachdenklich und immer weit entfernt vom Mainstream der Musik - auch bereits zur Zeit der Entstehung des Albums. Dazu gibt es einige Höhepunkte, die einen auch länger begleiten werden. Das Debut der jungen Engländerin ist wahrlich gelungen und macht Spaß. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Man With The Child In His Eyes, Wuthering Heights, Them Heavy People