Montag, 8. Juli 2013

And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Source Tags & Codes




And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Source Tags & Codes


Besetzung:

Jason Reece – ohne Instrumentenangabe
Conrad Keely – ohne Instrumentenangabe
Kevin Allen – ohne Instrumentenangabe
Neil Busch – ohne Instrumentenangabe



Label: Interscope Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Alternative, Hard Rock


Trackliste:

1. Introduction (1:32)
2. It Was There That I Saw You (3:58)
3. Another Morning Stoner (4:34)
4. Baudelaire (4:17)
5. Homage (3:29)
6. How Near, How Far (3:54)
7. Life Is Elsewhere (0:55)
8. Heart In The Hand Of The Matter (4:48)
9. Monsoon (5:54)
10. Days Of Being Wild (3:27)
11. Relative Ways (4:04)
12. After The Laughter (1:15)
13. Source Tags & Codes (5:55)

Gesamtspieldauer: 48:02




„Source Tags & Codes“ nannten die vier Texaner von And You Will Know Us By The Trail Of Dead ihr drittes Album, welches im Jahr 2002 erschien. Und dieses Album beinhaltete einen weiteren Schritt weg vom kompromisslosen Hard’n‘Heavy-Sound, hin zu mehr Melodiösität in der Musik, die trotzdem alles andere als mit „weichgespült“ beschrieben werden kann.

Gerockt wird auch auf „Source Tags & Codes“, jedoch gleich der erste Titel „Introduction“ führt den Hörer ganz sanft, leise und melodiös mit Pianoklängen in das Album ein. Mit dem nächsten Titel „It Was There That I Saw You“ sind diese ruhigeren Klänge allerdings bereits wieder überholt, es wird wieder gerockt. Doch hier ist bereits festzustellen, dass der einmal eingeschlagene „härtere“ Weg nicht mehr wie auf den vorherigen beiden Alben durchgezogen wird, denn schon dieser Titel setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, in denen auch ruhigere Abschnitte zum Zuge kommen. Das macht die Musik von And You Will Know Us By The Trail Of Dead auf diesem Album eindeutig interessanter.

Auch positiv festzuhalten ist der Umstand, dass die Jungs dem Abmischen der Platte jetzt noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu haben scheinen. Die Becken scheppern zwar immer noch ein wenig undifferenziert, aber sonst bekommen die einzelnen Instrumente, wie auch der Gesang, eigenen Spielraum eingeräumt, der hier auch nicht übersteuert klingt und alles gleichberechtigt zur Geltung kommen lässt. Somit ergibt sich ein ganz anderes Klangerlebnis als noch auf dem Debut, bei dem alles waberte und man oftmals hauptsächlich ein großes und lautes Rauschen zu vernehmen glaubte.

„Source Tags & Codes“ ist ein schönes Rock-Album geworden, bei dem zwar die absoluten Übersongs fehlen, das Zusammenspiel aus Hard Rock und den leiseren Tönen jedoch ein in sich geschlossenes Bild abgibt, welches sich lohnt genauer betrachtet beziehungsweise gehört zu werden. Von knallhart, wie bei „Homage“, bis hin zum sanften, bereits erwähnten Opener, ist so ziemlich jede Musik-Geschwindigkeit auf „Source Tags & Codes“ enthalten. Nicht anders sieht es da mit dem Gesang aus. Wildes Geschrei gibt es genauso zu hören, wie sehr differenzierte und melodische Gesangslinien.

Und wenn es vielleicht auch keine absoluten Übersongs zu entdecken gibt, so befinden sich auf diesem dritten Album von And You Will Know Us By The Trail Of Dead doch einige wirklich klasse Titel. Zu erwähnen wäre hier „How Near, How Far“, eher im Mid-Tempo angesiedelt, obwohl die Nummer durchaus richtig gut rockt. „Heart In The Hand Of The Matter“ ist ebenfalls eine richtig gut gelungene Mid-Tempo-Nummer, die einfach Spaß macht. Und dann ist da natürlich noch „Relative Ways“ – für mich das Lied auf der Platte, welches einem schon mal einen schönen Vorgeschmack auf die nächste Scheibe „Worlds Apart“ vermittelt, denn genau da hätte dieser Song stilistisch auch seinen Platz gefunden. Klasse eingängige Rock-Musik, die groovt, die rockt, die melodiös ist. Musikfreund, was willst Du mehr? „After The Laughter“ erinnert etwas an das Eingangsstück. Ganz sanft wird hier ebenfalls das Piano bedient – leider ist das Stück etwas zu kurz geraten.

Bliebe noch der Titelsong „Source Tags & Codes“. Wieder eine überaus gelungene und eingängige Nummer, die sich vom Tempo her ebenfalls im mittleren Bereich der Geschwindigkeitsskala ansiedelt. Die vier Musiker von And You Will Know Us By The Trail Of Dead müssen nicht mehr schreien und holen trotzdem alles aus ihren Instrumenten heraus. Das alles wirkt jetzt sehr viel mehr nach „Komponieren von Musik“. Schön auch das Ende, bei dem das Album mit Violinen- und Celli-Klängen langsam ausklingt. Gelungen.

Fazit: Auf „Source Tags & Codes“ haben And You Will Know Us By The Trail Of Dead einen weiteren Schritt nach vorne gemacht – ohne dabei anbiedernd zu wirken oder offensichtlich den Massenmarkt bedienen zu wollen. Die Musik ist ausgereifter geworden, die Stücke sind qualitativ deutlich besser und packen den Zuhörer mehr. Vielleicht sehen das knallharte Rock-Fans ein wenig differenzierter oder sogar ganz anders. Mir jedoch gefällt der hier eingeschlagene Weg auf jeden Fall schon deutlich besser, als noch die ersten Schritte der Band. Neun Punkte.

Anspieltipps: Introduction, How Near How Far, Relative Ways, Source Tags & Codes