Mittwoch, 31. Oktober 2012

The Byrds – Byrdmaniax




The Byrds – Byrdmaniax


Besetzung:

Roger McGuinn – guitar, vocals
Clarence White – guitar, vocals
Skip Battin – bass, vocals
Gene Parsons – drums, vocals


Gastmusiker:

Sneaky Pete Kleinow – pedal steel guitar
Larry Knechtel – organ, piano, keyboard
Terry Melcher – piano
Jim Seiter – percussion, tambourine
Byron Berline – violin
Paula Polena – horn and string arrangements


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Pop, Folk, Country, Gospel


Trackliste:

1. Glory, Glory (4:05)
2. Pale Blue (2:25)
3. I Trust (3:22)
4. Tunnel Of Love (5:02)
5. Citizen Kane (2:38)
6. I Wanna Grow Up To Be A Politician (2:06)
7. Absolute Happiness (2:41)
8. Green Apple Quick Step (1:52)
9. My Destiny (3:40)
10. Kathleen's Song (2:44)
11. Jamaica Say You Will (3:37)


Bonus Tracks:

12. Just Like A Woman (3:59)
13. Pale Blue (Alternate Version) (2:36)
14. Think I'm Gonna Feel Better (6:04)

Gesamtspieldauer: 46:51




„Byrdmaniax“ haben die Byrds ihr zehntes Album betitelt, welches 1971 veröffentlicht wurde. Und wieder einmal gibt es Neues von der Band zu berichten. Dieses Mal gab es zwar keine Umbesetzung innerhalb der Band, aber erneut haben sich die Mannen um Roger McGuinn verschiedenster Stile bedient, um das Album mit Leben zu erfüllen.

Und genau das ist es auch, was auf dem Album auffällt, ist der Stilmix aus ganz unterschiedlichen Genres der Musik. Hier ist so ziemlich alles vertreten. Pop, Soft-Rock, Rock, Folk, Country, Gospel und auch 20er Jahre Musik. Dazu gibt es immer wieder Hintergrundgesang und untermalende Orchestrierung.

Vielleicht krankt das Album allerdings aber auch genau an diesem Umstand. Man kommt irgendwie nicht rein. Das wirkt alles so zusammengestöpselt. Die einzelnen Titel sind okay, können bei Weitem aber nicht begeistern. Alles tröpfelt so dahin. Alles ist im Fluss und fließt und fließt und fließt einfach so vorbei.

Drei „Zugaben“ gibt es auf der remasterten Fassung der ursprünglichen Platte. Nun, diese Titel reihen sich ansatzlos in die oben besprochenen Lieder ein, egal, ob es sich dabei um eine andere Version oder ein neues Lied handelt. Ein Kaufgrund sind auch diese Nummern leider nicht.

Fazit: Es befinden sich keine Höhepunkte auf dem Album. Richtig schlecht ist auch nichts. Ein wenig scheint hier alles belanglos zu sein. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es einen Menschen auf der Welt gibt der behauptet: „Byrdmaniax von den Byrds ist mein Lieblingsalbum von allen Platten dieser Welt". Nein, so einen Menschen wird es nicht geben. Bei mir bleibt auch nur diese unglaubliche Belanglosigkeit hängen. Fünf Punkte für „Byrdmaniax“.

Anspieltipps: Citizen Kane, Kathleen's Song




Sonntag, 28. Oktober 2012

Mike Oldfield – Ommadawn




Mike Oldfield – Ommadawn


Besetzung:

Mike Oldfield – harp, electric-, acoustic-, classical- and twelve-string guitars, acoustic and electric basses, mandolin, bodhran, buzouki, banjo, spinet, grand piano, electric organs, synthesizers, glockenspiel, assorted percussion, vocals


Gastmusiker:

Paddy Moloney – uillean pipes
Herbie – northumbrian bagpipes
Leslie Penning – recorders
Terry Oldfield – pan pipes
Pierre Moerlen – timpani
David Strange – cello
Don Blakeson – trumpet
Willliam Murray – percussion
Julian Hahula – african drums
Ernest Mothle – african drums
Lucky Ranku – african drums
Eddie Tatane – african drums
Clodagh Simmonds – vocals
Bridget St. John – vocals
Sally Oldfield – vocals
The Penrhos Kids – vocals
The Hereford City Band – brass
Leslie Penning – conduction


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Progressive Rock, Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Ommadawn Part One (20:08)
2. Ommadawn Part Two (17:23)

Gesamtspieldauer: 37:30




Manchmal mag man einfach nur eintauchen. Eintauchen in Musik, sich berieseln und verzaubern lassen, sich entspannen und in andere Welten denken. Abschalten und genießen und träumen, ohne dabei zu schlafen. Und wenn einem danach ist, dann gibt es nichts besseres, als „Ommadawn“, das dritte Studioalbum Mike Oldfields einzulegen. „Ommadawn“ ist gälisch und bedeutet wohl so viel wie Narr beziehungsweise Dummkopf. Was dieser Titel allerdings mit der Musik des Albums gemein hat, das erschließt sich mir nicht ganz. Allerdings waren die Narren des Mittelalters oft auch sehr weise Männer und vielleicht ist es genau dieser Widerspruch, der Mike Oldfield dazu bewog, diesen Titel zu wählen.

Wie die beiden Vorgänger besteht „Ommadawn“ aus zwei Titeln, die ursprünglich je eine Plattenseite belegten. Die Musik ist erneut hauptsächlich instrumental gehalten, unterscheidet sich allerdings trotzdem deutlich von der der beiden Vorgänger. Die Weltmusik hat Einzug gehalten in die Kompositionen des Mike Oldfield. Neben den altbekannten und typischen Mike Oldfield Gitarren gibt es jetzt auch den Dudelsack, die Trompete, das Cello oder aber afrikanische Trommeln zu hören. Dazu greift Oldfield hier auch zum Stilmittel des lautmalerischen Gesangs, welches er auf späteren Alben noch häufiger einsetzen wird. Viele „Aaahs“ und „Ooohs“ schweben dem Hörer um die Ohren. Doch der differenziertere Gesang, der auf „Ommadawn Part One“ von einem Frauenchor anscheinend so rein lautmalerisch gesungen wird und klingt und in dem das Wort „Ommadawn“ immer wieder auftaucht, ist jedoch nicht sinnfrei, sondern ebenfalls gälisch und bedeutet in etwa: „Die Katze ist in der Küche und trinkt Milch und ich bin ein Narr und lache“. Man muss aber auch nicht immer alles verstehen.

Alle musikalischen Zutaten, die bereits auf den Vorgängeralben zu hören waren, die gibt es auch auf „Ommadawn“ zu genießen. So werden Lagen über Lagen an gleichen oder aber verschiedenen Instrumenten gelegt, sodass die Fülle des Klangs immer weiter und weiter anwächst. Alles entwickelt sich, es entstehen wunderschöne harmonische und melodiöse Klanggebilde, die langsam reifen und schließlich ineinander übergehen. Alles scheint sich im Fluss zu befinden und in dem Gedanken komponiert worden zu sein, schön klingen zu müssen. Und das tut es wahrlich. Die Musik auf „Ommadawn“ klingt wunderschön entspannt, unaufgeregt, ergreifend und tiefsinnig, wenn dies bei instrumentaler Musik auch nur schwer erhörbar ist – aber es ist erspürbar.

Abgeschlossen wird das Album mit einem eigenen Part in „Ommadawn Part Two“ der „On Horseback“ heißt. Jetzt wird es richtig folkloristisch. Und auch dieses Stück, was so gar nichts mit dem Rest der Platte zu tun haben scheint, ist eine eingängige Nummer, die einen würdigen Abschluss für dieses klasse Album darstellt.

Fazit: „Ommadawn“ ist so ein Album, für welches Kopfhörer erfunden wurden. Diese Musik muss man in aller Ruhe genießen. Auf „Ommadawn“ gibt es kaum schnellere oder lautere Stellen, alles scheint gemacht worden zu sein, um dem Hörer etwas Angenehmes zu bereiten. Und da gelingt Mike Oldfield mit diesem Werk auch. Sehr viel besser kann man das gar nicht machen. Vierzehn Punkte.

Anspieltipps: Alles




Samstag, 27. Oktober 2012

Golden Kanine – Scissors & Happiness




Golden Kanine – Scissors & Happiness


Besetzung:

Linus Lindvall – guitars, vocals, keyboards, drums & percussion, mandolin, programming, metallofon
Andreas Olrog – guitar, vocals, keyboards, drums & percussion, melodium, programming, metallofon
Dante Ekfeldt – bass, vocals, drums & percussion, beat boxing
Marcus Lundquist – trombone, screaming, drums & percussion, keyboards
Micke Sahlin – head of drums & percussion, programming


Gastmusiker:

Christine Owman – cello, vocals
Unni Zimmerdahl – trumpets
Matti Engdahl – head of programming


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Independent Folk Rock


Trackliste:

1. A World To Save (2:28)
2. Came Down (3:38)
3. December (2:43)
4. God Almighty (6:07)
5. Scissors (2:38)
6. Cough (1:47)
7. Happiness (4:14)
8. Cut (3:56)
9. A Call To Arms (4:07)
10. Bones (4:47)
11. Lover Don't Start (2:07)

Gesamtspieldauer: 38:37




„Scissors & Happiness“ nannte die schwedische Band aus Helsingborg beziehungsweise Malmö 2009 ihr Debutalbum nach zwei auf der CD enthaltenen Titeln. Und die Musik von Golden Kanine, die auf dieser Platte zu hören ist, kann wahrlich begeistern. Folk Musik gemixt mit dem Independent Genre und das alles mit vielen Blasinstrumenten eingespielt, ist für das Ohr des Musikkonsumenten weder gewöhnlich noch alltäglich.

Der Musik von Golden Kanine auf „Scissors & Happiness“ haftet so eine gewisse Melancholie an, eine Art Traurigkeit, die ein wenig an dunkle Wintertage in Skandinavien erinnert. Jetzt kommen die fünf Jungs allerdings aus Südschweden und so viel dunkler ist es da im Winter auch nicht als zum Beispiel in Schleswig-Holstein. Trotzdem ist da diese düstere Stimmung, die so perfekt transportiert wird. Auf „Scissors & Happiness“ hört man Folk-Musik, die allerdings nichts mit der eines Bob Dylan zu tun hat. Independent Folk Musik angereichert mit Blechblasinstrumenten und immer wieder mal einem Streicherpart. Klasse und mitreißend gemacht.

Letzteres gilt vor allem für den Beginn der Platte. Die ersten vier Titel sind richtig tolle Musikstücke, die jedem Musikliebhaber, der auf Harmonien, etwas Ungewöhnlichkeit, viel Melodiösität und Gefühl steht, ein Strahlen in die Augen oder besser in die Ohren zaubern werden. Alles ist hier perfekt arrangiert und geht schon beim ersten Mal ins Ohr und verbleibt dort auch. Und dies alles verbunden mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert, der zusätzlich durch die nicht alltägliche Instrumentierung hervorgerufen wird. Da gibt es die „normalen“ Rock-Instrumente wie Gitarre, Bass und Schlagzeug, welche in der Musik von Golden Kanine allerdings gleichberechtigt neben Mandoline, Banjo, Cello, Trompete oder Posaune stehen.

Die Stärken des Albums liegen ganz klar zu Beginn des Albums. Gegen Ende lässt die Qualität der Songs etwas nach, ohne, dass sie dabei schlecht wären. Nur eben dieses hohe Niveau kann nicht durchgängig gehalten werden.

Fazit: Ein klasse Debut der fünf Schweden. Wer amerikanischen Folk mal anders und durchaus interessanter und abwechslungsreicher hören möchte, der sollte hier ein Ohr riskieren. Die Musik ist sehr eingängig und auch wenn sie durchweg melancholisch und sentimental bis hin zu ein wenig traurig klingt, so bringt sie mich beim Hören doch zum Lächeln. Die ersten Stücke sind zwar besser gelungen als der Rest, trotzdem hat das Album elf Punkte verdient. Aber sowas von.

Anspieltipps: A World To Save, Came Down, December, God Almighty, A Call To Arms




Freitag, 26. Oktober 2012

Haindling – 7




Haindling – 7


Besetzung:

Hans-Jürgen Buchner – Gesang, Mandoline, Synthesizer, Tenor-, Alt- und Sopransaxophon, Glöckchen, Perkussion, Tenor-Horn, Flügelhorn, Orgelpfeife, Tabla, Afro-Trommel, Indianer-Trommel, Tamburin, Akkordeon, Konzertflügel, Sitar, Gong, Pferdeschellen, Antilopen-Horn, Kuh-Horn, Okarina, Bass-Klarinette, Ceylon-Trommel, Besen-Trommel, Flirr- und Klanghölzer, gestimmte Flaschen, Tuba, Pfiffe, Fingerbecken, Klangschale, Kreisel, Kinderrassel, Quietsch- Elefant, Teddy-Bär, Strings


Gastmusiker:

Ulrike Böglmüller – Stimme
Irene Buchner – Mädchenchor
Sylvia Biendl – Mädchenchor
Angela Holzapfel – Mädchenchor
Michael Braun – Antilopen-Horn
Roald Raschner – zusätzliche Arrangements und Keyboards
Matthias Ruckdäschel – zusätzliche Arrangements und Keyboards


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1991


Stil: Popmusik mit Volksmusik- und Schlageranleihen


Trackliste:

1. Liebe (3:18)
2. Nix Dabei (2:47)
3. Ganz Weit Weg (3:21)
4. Sie Und Er (3:34)
5. Die Jungen Herrn (3:26)
6. Das Geheimnis (4:06)
7. Der König Kommt (7:24)
8. Pfeif Drauf (1:59)
9. Zwiefacher (2:20)
10. Wo Is Er Denn? (3:42)
11. Warum (1:55)
12. Hymne Privat (1:54)
13. 3 Klänge (1:43)
14. Bombengeschäft (0:43)




Kurz mit „7“ betitelte Hans Jürgen Buchner das sechste Album seiner „Band“ Haindling aus dem Jahr 1991. „7“ deshalb, weil hier auch die Live-Veröffentlichung „Meuterei“ von 1986 in die Gesamtzahl mit einfloss. Leider konnte auf diesem neuen Album jedoch nicht ganz die Qualität der Musik gehalten werden, die auf sämtlichen Vorläuferplatten zu hören war. Und das liegt nur zum einen daran, dass es Hans Jürgen Buchner dieses Mal nicht gelungen ist, diese tollen Melodien zu kreieren, die es sonst immer wieder auf den Alben von Haindling zu entdecken gibt.

Die Musik hat sich ein wenig mehr dem Deutschen Schlager angenähert. Das gilt zwar in keinster Weise für die Instrumentierung, Hans Jürgen Buchner spielt die Titel alle selber ein, aber die Texte, diese Texte gehen schon sehr stark in die Richtung leichte Unterhaltung – oder sollte man besser sagen „seichte“ Unterhaltung? Das beginnt gleich mit dem ersten Stück „Liebe“. „Liebe, Liebe, Liebe is des Schönste auf der Welt“ heißt es neben nanderen Banalitäten im Refrain. Diesen Spruch habe ich damals des Öfteren in der Deutschen Hitparade mit Dieter Thomas Heck gehört. Oder der Text zu „Sie und er“. Nein, da war Haindling schon kreativer. Dafür hat hier zumindest diese sanfte, leise Melodie etwas, eine Melodie, die bei „Liebe“ auch irgendwie überaus alltäglich klingt.

Nun, die meisten Titel können einen irgendwie nicht so richtig einfangen. Die Lieder laufen so dahin, ohne groß Spuren zu hinterlassen. Zwar gibt es auf „7“ ein fast schon experimentell zu bezeichnendes Stück wie „Der König Kommt“, mit sehr viel Rhythmus, auch mal schrägen Klängen und Wortakrobatik. Die Nummer hört man sich interessiert an, allerdings packt es einen nicht. Skurril wird es auch wieder – zumindest für alle Nicht-Bayern. „Nix Dabei“ steht hier stellvertretend für diese Seite des Hans Jürgen Buchners. Aber wieder gilt: Okay, aber muss man nicht immer wieder und wieder hören.

Jedoch es gibt auch die guten Stücke auf dem Album. „Pfeif Drauf“ ist eine schöne und nette Instrumentalnummer, ganz im Haindling-Stil, die auch als Titelmusik zu den „Rosenheim-Cops“ Verwendung findet. Oder das geniale Lied: „Wo Is Er Denn?“ Hier passt alles, der super witzige Text, die schöne Melodie und auch die ungewöhnliche Instrumentierung. Ein absoluter Höhepunkt – und dies ist nicht nur für das Album „7“ gemeint. Zu diesen Highlights auf der vorliegenden Platte zählt für mich auch das kurze „Warum“. Da hört man sie wieder diese schönen Harmonien, die Hans Jürgen Buchner immer wieder auf Platte presst. Der Text ist zwar hier auch eine Mischung aus erhobenem Zeigefinger und Liebeslied – aber sei’s drum.

Beendet wird das Album mit dem Titel „Bombengeschäft“. Keinem eigentlichen Lied mehr, sondern einer kurzen Ansprache Hans Jürgen Buchners über Waffengeschäfte. Dieses Mal aber nett gemacht, sodass man hier diesen erhobenen Zeigefinger vergeblich sucht. Und mit diesem kurzen Einschub, wird der Hörer dann entlassen.

Fazit: So richtig überzeugen kann mich „7“ nicht. Kein schlechtes Album, wahrlich nicht. Wenn dies allerdings meine erste Begegnung mit Haindling gewesen wäre, ich wäre mir nicht sicher, ob es noch weitere in Form von Plattenkäufen gegeben hätte. Die Musik fängt einen deutlich weniger ein, als noch auf den vorherigen Veröffentlichungen. Die Schlager-Stücke nerven und die schönen Melodien fehlen oft. Somit bleiben hier für mich, nein nicht sieben, sondern nur sechs Punkte – aber ist ja auch das sechste Studioalbum…

Anspieltipps: Pfeif Drauf, Wo Is Er Denn?, Warum



Donnerstag, 25. Oktober 2012

Alanis Morissette - Under Rug Swept




Alanis Morissette – Under Rug Swept


Besetzung:

Alanis Morissette – vocals, guitars, keyboards


Gastmusiker:

Nick Lashley – guitars
Joel Shearer – guitars guitars
Tim Thorney– guitars
Dean DeLeo – guitars (tracks 1 and 6)
Jamie Muhoberac – keyboards
Mark Stephens – keyboards
Richard Davis – keyboards
Carmen Rizzo – keyboards
Chris Chaney – bass
Tim Thorney– bass
Flea – bass (track 2)
Meshell Ndegeocello – bass (tracks 5 and 9)
Eric Avery – bass (track 6)
Chris Bruce – bass (track 3)
Gary Novak – drums and percussion
Mark Stephens – piano
Richard Causon – piano (track 7)
Carmen Rizzo – programming


Label: Warner Brother Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. 21 Things I Want In A Lover (3:28)
2. Narcissus (3:38)
3. Hands Clean (4:31)
4. Flinch (6:03)
5. So Unsexy (5:09)
6. Precious Illusions (4:11)
7. That Particular Time (4:22)
8. A Man (4:34)
9. You Owe Me Nothing in Return (4:58)
10. Surrendering (4:36)
11. Utopia (4:58)

Gesamtspieldauer: 50:29




 Im Jahr 2002 erschien unter dem Titel „Under Rug Swept" Alanis Morissettes fünftes Album. „Unter den Teppich gefegt“ wird hier allerdings nichts, wie einem der Titel der Platte zu verstehen geben will. Vielmehr gibt es auf dem Album jede Menge Rock zu hören. Und dieser Rock ist in jeder Hinsicht eingängig. Da gibt es nichts wegzudrücken oder zu überspringen. Alle Titel wirken.

Somit hört man auf „Under Rug Swept“ Musik, die man immer und überall anhören kann. Sei dies beim Autofahren, Joggen, auf dem Sofa oder aber auch einfach nur so nebenbei. Neben den rockigeren Titeln wie „21 Things I Want In A Lover“ oder „Narcissus“ gibt es aber auch die deutlich ruhigeren Nummern wie „Flinch“ und „That Particular Time“ - der Rest liegt irgendwo mittendrin im Niemandsland zwischen diesen beiden Polen.

Die Höhepunkte liegen in den drei unter „Anspieltipps“ angegebenen Titeln, die durchaus auch ein wenig länger hängenbleiben. Aber das sind leider die Ausnahmen. Ansonsten liegt der Wiedererkennungswert der Lieder letztlich in der Stimme Alanis Morissettes. Die Nummern sind alle ganz „nett“, beschäftigen einen aber kaum über ihre Dauer hinaus. Die Texte sind gut geschrieben und entbehren manches Mal auch nicht eines gewissen Witzes. Da sie aber fast ausnahmslos das Thema „Liebe“ behandeln, wirkt das auf die Dauer auch ein wenig ermüdend und langweilig.

Fazit: Kein schlechtes Album hat die Kanadierin Alanis Morissette da vorgelegt. Aber all das, was bereits auf den Vorgänger zutraf, das trifft auch auf diese Veröffentlichung zu. Es fehlen hier die Ecken und Kanten, das Besondere, diese tollen Songs, die auch deutlich länger hängenbleiben. Und wenn man diese doch entdeckt, dann sind sie leider deutlich in der Unterzahl verglichen mit der viel häufiger vorhandenen „Hausmannskost“. Acht Punkte.

Anspieltipps: Hands Clean, A Man, Utopia




Mittwoch, 24. Oktober 2012

Foreigner - 4




Foreigner – 4


Besetzung:

Lou Gramm – lead vocals, percussion
Mick Jones – guitar, keyboards, piano, background vocal
Rick Wills – bass, background vocals
Dennis Elliott – drums, vocals, background vocals


Gastmusiker:

Hugh McCracken – slide guitar track 9
Thomas Dolby – main synthesizers
Larry Fast – sequential synthesizer tracks 2, 3 & 10
Michael Fonfara – keyboard tracks 6 & 9
Bob Mayo – keyboard track 4
Mark Rivera – saxophone tracks 3 & 6 (except solo), background vocals
Junior Walker – saxophone solo track 6
Ian Lloyd – background vocals
Robert John "Mutt" Lange – background vocals


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Adult Oriented Rock


Trackliste:

1. Night Life (3:52)
2. Juke Box Hero (4:20)
3. Break It Up (4:13)
4. Waiting For A Girl Like You (4:53)
5. Luanne (3:28)
6. Urgent (4:32)
7. I'm Gonna Win (4:53)
8. Woman In Black (4:46)
9. Girl On The Moon (3:53)
10. Don't Let Go (3:51)

Gesamtspieldauer: 42:41




Ganz kurz mit „4“ wurde das vierte Album der amerikanischen AOR-Band Foreigner benannt, welches ursprünglich „Silent Partners“ heißen sollte und auch mit einem anderen Cover vorgesehen war. Zuerst war dort nämlich ein junger Mann im Bett zu sehen, was der Band allerdings „zu homosexuell“ erschien und man entschied sich für einen anderen Entwurf. Ian McDonald und Al Greenwood hatten die Band nach dem letzten Album „Head Games“ verlassen und somit zeichneten sich nun auf „4“ lediglich Mick Jones und Lou Gramm für das Songwriting aus. Interessant dabei auch, dass der junge Thomas Dolby, der kurze Zeit später mit völlig anderer Musik eine Solokarriere startete, hier die meisten Keyboardparts einspielte.

Musikalisch gesehen gibt es auf „4“ Adult Oriented Rock zu hören. Und dieser ist hier überaus eingängig und Foreigner waren mit dieser Art der Musik auch charttechnisch äußerst erfolgreich. Das Album beinhaltet einige Single Hits, die damals, Anfang der 80er Jahre, im Radio rauf- und runterliefen und auch heute noch in vielen Rockradios fester Bestandteil der Playlisten sind. „Juke Box Hero“, „Waiting For A Girl Like You“, „Urgent“, “Break It Up” oder auch „Luanne“ waren alle mehr oder etwas weniger erfolgreiche Single-Auskopplungen in den Hitparaden der westlichen Länder. Und so ganz entziehen kann man sich dieser Musik auch nicht, denn sie ist wirklich eingängig komponiert. Auf den amerikanischen Markt abzielend wurde hier Musik geschrieben, die überaus einprägsam und rockig ist und zum Mitwippen animiert.

Klar sind die Titel weder besonders komplex noch überaus innovativ, aber dieser gewisse Wiedererkennungswert ist ihnen nicht abzusprechen. Die Texte handeln überwiegend von der Liebe und durchstoßen die durchschnittliche Qualität des gesungenen Wortes deutlich in südlicher Richtung, aber hier besonders geistreich zu sein, dies war auch sicherlich nicht der Ansatz der Band. Rockende und eingängige Titel sollten auf dem Album zu hören sein und dieses Ziel wurde erfolgreich erreicht.

Die Schmalzstücke, die auf späteren Platten noch deutlich an Anzahl zunehmen sollten, halten sich auf „4“ noch deutlich in Grenzen („Waiting For A Girl Like You“), sodass hier wirklich noch der Rock überwiegt, der im Vordergrund steht, ohne dabei die Schwelle zum Hard Rock so richtig zu überschreiten.

Fazit: Wer auf eingängige und unkomplizierte Rock-Musik steht, der kann mit diesem Album von Foreigner nicht viel falsch machen. Es beinhaltet einige Titel, die sofort ins Ohr gehen und dort auch länger hängenbleiben. Musik, die man im Auto hören kann, beim Kochen, beim Joggen, die aber durchaus auch im Hintergrund laufen kann. Und wenn die 80er Party läuft, dann darf „Urgent“ natürlich auch nicht fehlen. Soweit so gut. Man könnte allerdings auch sagen, dies sei Musik, die so etwas von oberflächlich ist, dass man das zwar mal hören kann, es einen allerdings nicht weiter großartig beschäftigt. Nun, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Foreigner haben hier Mainstream oder eben Adult Oriented Rock geschaffen, der richtiggehend beispielhaft für ein ganzes Genre ist. Und mitunter kann das sogar auch mal ganz nett sein. Neun Punkte.

Anspieltipps: Juke Box Hero, Urgent, Girl On The Moon




Dienstag, 23. Oktober 2012

Triumvirat - Mediterranean Tales




Triumvirat –Mediterranean Tales


Besetzung:

Hans Pape – bass, vocals
Hans Bathelt – drums, percussion
Jürgen Fritz – organ, electric piano, piano, synthesizer, percussion, vocals


Label: EMI / Harvest


Erscheinungsdatum: 1972


Stil: Progessive Rock


Trackliste:

1. Across The Waters (16:37)
2. Eleven Kids (6:09)
3. E Minor 5/9 Minor /5 (8:04)
4. Broken Mirror (7:21)


Bonus Tracks:

5. Be Home For Tea (3:39)
6. Broken Mirror (3:24)
7. Ride In The Night (4:28)
8. Sing Me A Song (4:38)

Gesamtspieldauer: 54:19




„Mediterranean Tales“, das erste Album der Kölner Progressive Rockband aus dem Jahr 1972, ist zweifelsohne eines jener Alben, denen man reichlich Zeit einräumen sollte, um es wachsen und sich entwickeln zu lassen. Nur den wenigsten Hörern wird sich diese Platte bereits beim ersten Hören erschließen.

Was allerdings sofort deutlich zu Tage tritt, ist die Nähe der deutschen Band zu den Briten von Emerson, Lake und Palmer. Das wiederum liegt einzig und allein am Orgel- und Keyboardspiel des Jürgen Fritz. In unglaublicher Geschwindigkeit und mit allerlei Tempowechseln entlockt er seinen Instrumenten Töne und Melodien, die sehr an sein offensichtliches musikalisches Vorbild erinnern. Dabei wirken die Parts mitunter auch sehr verfahren und gehetzt, sodass man dem Ganzen nicht immer uneingeschränkt genießerisch folgen kann. Wer allerdings sehr auf die eher abgefahrenen Stellen in der Musik steht, die sich manches Mal sogar dem Free Jazz ein wenig annähern, der findet hier ab und an auch seine Erfüllung.

So wechseln sich beim über sechszehn Minuten langem „Across The Waters“ genau diese Parts, mit dann wieder sehr harmonischen und melodiösen Abschnitten ab. Dabei sind es vor allem die Gesangsparts, die hier für die eher „entspannten“ Klänge sorgen. Erwähnenswert dabei ist auch der Background-Gesang in einem dieser Parts. Dieser hört sich nämlich wie eine Mischung aus Ian Gillan und den Bee Gees an. Sehr gewöhnungsbedürftig. Hat man sich allerdings damit mal arrangiert, zaubert dieser Abschnitt einem beim Hören immer ein leichtes Lächeln um die Lippen. Das klingt schon recht komisch, was sich die drei Musiker damals wohl dabei gedacht haben?

Gar nicht mehr lustig wird bezüglich des Gesangs wird es dann allerdings beim nächsten Stück „Eleven Kids“. Der klingt hier nur noch nervig, gestelzt und schlecht. Ein ganz netter, aber kurzer Orgellauf ist bei dieser Nummer das Einzige, was wenigstens ein wenig angenehm in Erinnerung bleibt. Nur unwesentlich besser wird es bei E Minor 5/9 Minor /5“. Auch hier steht hauptsächlich das Orgel- beziehungsweise Keyboardspiel des Jürgen Fritz im Vordergrund. Packen kann einen die Nummer aber immer nur abschnittsweise. Mitunter wirkt das Ganze einfach zu konstruiert und auf irgendeine Art kalt.

„Broken Mirror“ startet mit einem schönen Piano Solo und klingt dann im weiteren Verlauf wieder sehr nach Emerson, Lake and Palmer. Zumindest, bis der Gesang einsetzt. Dann wird es richtig schlimm, bis, ja bis sich die Stimmung des Gesangs drastisch verändert. Plötzlich meint man die Beatles zu hören – und das liegt jetzt an der Musik und der Stimme. Nicht schlecht dieser Wechsel.

Vier, im Vergleich zu den ursprünglichen Stücken, kurze Zugaben gibt es auf der remasterten CD zu hören. Bei den ersten Beiden handelt es sich dabei um kurze Auszüge der Stücke eins und vier. „Ride In The Night“ ist ein Rocker und „Sing Me A Song“ ein fast ebenso langes Pop-Lied, welches ganz nett anzuhören ist und in seiner Machart auch von Barclay James Harvest sein könnte.

Fazit: So richtig überzeugen kann dieses Debut der Kölner Band noch nicht. Alles wirkt hier noch ein wenig unausgegoren und viel zu oft an Emerson, Lake and Palmer angelegt. Triumvirat sind immer dann gut, wenn sie eigenständig klingen. Das klappt hier leider nur phasenweise. Und dann ist da noch die Sache mit der Eingängigkeit. Nein, eingängig ist das Album nicht, die Platte muss man sich erhören, dann, erst dann zeigt sie auch ihre schönen Seiten. Mir ist das Ganze sieben Punkte wert.

Anspieltipps: Across The Waters, Broken Mirror, Sing Me A Song




Montag, 22. Oktober 2012

Kraftwerk – Ralf & Florian




Kaftwerk – Ralf & Florian


Besetzung:

Ralf Hütter – Keyboards, Schlagzeug, Streich- und Windinstrumente, Elektronisches, Gesang
Florian Schneider – Keyboards, Schlagzeug, Streich- und Windinstrumente, Elektronisches, Gesang


Label: Philips


Erscheinungsdatum: September 1973


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Elektrisches Roulette (4:23)
2. Tongebirge (2:52)
3. Kristallo (6:18)
4. Heimatklänge (3:44)
5. Tanzmusik (6:37)
6. Ananas Symphonie (13:54)

Gesamtspieldauer: 37:48




Das dritte Werk von Kraftwerk aus dem Jahr 1973 wurde von den beiden Musikern nach ihnen selbst benannt: Ralf & Florian. Und es hat sich stilistisch eine ganze Menge getan, zu den beiden Vorgängern. Die Zeit der Experimente schien für die beiden Musiker der Vergangenheit anzugehören, jetzt hatten die Stücke bereits eine richtige Liedstruktur und waren auch durchweg als Musik zu erkennen. Experimental hört sich alles nur noch am Rande an, Kraftwerk bewegt sich hier schon sehr auf dem Terrain der elektronischen Musik.

Für elektronische Musik steht auch sogleich der Opener, der sogar mit einem Schlagzeug eingespielt wurde, für dessen Umsetzung sich sowohl Ralf Hütter wie auch Florian Schneider verantwortlich zeigten. Das Stück hat eine Melodie mit Wiedererkennungswert und verdeutlicht sogleich den Unterschied zu den beiden vorausgegangenen Platten.

„Tongebirge“ ist dann eine ganz „sphärische“ Angelegenheit. Die Querflöte steht im Vordergrund des Stücks und alles klingt und hallt und wirkt irgendwie. Dieses Lied steht dem Label „Experimentalmusik“ wohl noch am nähesten auf der Platte, ist es aber nicht mehr wirklich. Ähnlich schwebend, allerdings deutlich ruhiger und zurückhaltender gebiert sich Titel Nummer 4, „Heimatklänge“. Hier erzeugt Kraftwerk mit dem Piano und der Querflöte ein Klangkonstrukt, welches zwar keine richtige Melodie aufweist, jedoch von seiner Atmosphäre lebt und damit durchaus zu überzeugen weiß.

„Kristallo“ ist elektronische Musik par excellence. Hier wabert und blubbert es zu spinettartigen Keyboardsounds. Zunächst wirkt das Ganze auch ein wenig unstrukturiert, entfaltet im weiteren Verlauf jedoch eine Art „musikalische Logik“, die schließlich in der letzten Minute des Stücks in einer Art fröhlichen Rausch mündet.

„Fröhlich“ ist auch eine gute Umschreibung für den Titel „Tanzmusik“. Man hört hier wieder die Rhythmusmaschine, die erstmals auf Kraftwerk 2 ihren Einsatz fand und dazu werden helle und klare elektronische Klänge kredenzt. „Tanzmusik“ hört sich sogar melodiös an, ob man darauf tanzen kann, weiß ich allerdings nicht. Die Musik ist jedoch so repetitiv, dass sie durchaus dazu geeignet wäre, sich damit in Trance zu hören. Und vielleicht gelingt einem das sogar noch einen Tick schneller, wenn man sich dazu im Kreis bewegt. Möglich wäre es.

„Ananas Symphonie“ heißt das längste und letzte Stück der Platte. Und tatsächlich, hier hört man zum ersten Mal diese, für spätere Alben der Band typische Computerstimme. Dreimal wird, ziemlich am Anfang der Nummer, dessen Titel wiedergegeben. Ansonsten hört man hier Klänge, die durchaus mal an ein „Aloha“ erinnern. Auch ein elektronisches Rauschen ist immer wieder mal zu vernehmen, welches die Meeresbrandung imitiert. Ansonsten ist das Stück zunächst hauptsächlich sphärischer Natur. Etwas geerdeter wird es im zweiten Teil, hausiert hier allerdings auch eher minimalistisch mit einer Melodie, sodass das ganze Lied am Ende ein wenig zu lang geraten wirkt.

Fazit: Kraftwerk haben sich auf „Ralf & Florian“ noch ein Stückchen weiter in die Richtung entwickelt, für die sie ab dem nächsten Album weltweit stellvertretend stehen sollten. Doch unterscheidet sich der Sound auf „Ralf & Florian“ doch noch sehr von den Nachfolgern – aber auch von den Vorgängern. Für Komplettisten ganz sicher ein „Must Have“. Ist man als Musikhörer allerdings von den ersten beiden Alben überzeugt, kann man mit „Ralf & Florian“ garantiert mehr anfangen, als Freunde der späteren Phase der Band. Neun Punkte.

Anspieltipps: Elektrisches Roulette, Heimatklänge, Tanzmusik



Sonntag, 21. Oktober 2012

The Psychedelic Furs – The Psychedelic Furs




The Psychedelic Furs – The Psychedelic Furs


Besetzung:

Richard Butler – vocals
John Ashton – guitar
Tim Butler – bass guitar
Vince Ely – drums
Roger Morris – guitar
Duncan Kilburn – saxophones



Label: Columbia / Sony BMG


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Post Punk


Trackliste:

1. India (6:21)
2. Sister Europe (5:39)
3. Imitation Of Christ (5:29)
4. Fall (2:42)
5. Pulse (2:38)
6. We Love You (3:27)
7. Wedding Song (4:20)
8. Blacks/Radio (6:56)
9. Flowers (4:12)


Bonus Tracks:

10. Susan's Strange (3:15)
11. Soap Commercial (2:54)
12. Mack The Knife (4:20)
13. Flowers (5:37)

Gesamtspieldauer: 57:49




1980 veröffentlichte die britische Band The Psychedelic Furs ihr erstes, ebenfalls mit The Psychedelic Furs betiteltes Album. Nun Punk hört man darauf allerdings nur ansatzweise. Allerdings gibt es einen Mix an Sounds, die immer wieder an andere Bands verbinden.

Großes Vorbild der Band scheint zum damaligen Zeitpunkt David Bowie gewesen zu sein, denn viele der Stücke könnten auch unter dem Namen David Bowie veröffentlicht worden sein, ohne, dass dies besonders aufgefallen wäre – okay, die Stimme ist natürlich eine andere. Sehr viel rauer und ungeschliffener klingt der Art Gesang des Richard Butler. Einige Titel erinnern sogar ein wenig an die englische Ska-Truppe Madness, was nicht nur am Einsatz des Saxophons liegt. Aber dieser monotone Beat in Verbindung mit der Bläser-Fraktion geht schon sehr in diese Richtung.

Der Sound ist allgemein sehr poppig gehalten, die Melodien in keinster Weise verschachtelt oder kompliziert. Trotzdem unterscheiden sich die einzelnen Stücke doch sehr voneinander, sodass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. Allerdings so richtig packen können einen diese Lieder auch nicht mehr. Dazu fehlt dann doch die geniale Melodie, der perfekt gesetzte Break oder der richtig mitreißende Text.

Vier Zugaben gibt es auf der remasterten CD-Fassung des Albums. „Susan Strange“ ist dabei ein Titel, der auf der amerikanischen Veröffentlichung des Albums schon immer vertreten war, in Europa aber komischerweise fehlte. Erwähnenswert an dieser Stelle auch noch der Titel „Mack The Knife“, auf Deutsch besser bekannt unter „Macki Messer“ von Kurt Weill und Berthold Brecht. Eine richtig gute Interpretation dieses alten Liedes.

Fazit: Das Debut der Psychedelic Furs ist wahrlich nicht schlecht. Zu viele Spuren hinterlässt es allerdings auch nicht. Was zur damaligen Zeit noch sehr interessant wirkte und sich so auch anhörte, hat inzwischen deutlich Patina angesetzt. Wer jedoch Gefallen findet an der Pop-Musik Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre, die auch mal etwas schräg klingen konnte, den Beat von vorne bis zum Ende durchzog und durchaus immer tanzbar war, der kann mit dieser CD absolut nichts falsch machen. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Sister Europe, Imitation Of Christ, Blacks/Radio, Mack The Knife




Samstag, 20. Oktober 2012

Madonna - True Blue


  

Madonna – True Blue


Besetzung:

Madonna – vocals, background vocals


Gastmusiker:

Dave Boroff – saxophone
Stephen Bray – drum programming, drums, keyboards, programming
Paulinho Da Costa – percussion
Bruce Gaitsch – electric guitar, rhythm guitar
Dann Huff – guitar
Paul Jackson, Jr. – guitar
Pat Leonard – drum programming, keyboards
Patrick Leonard – drum programming, drums, keyboards, programming
Bill Meyers -– strings
Billy Meyers – string arrangements
Jonathan Moffett – drums, percussion, background vocals
John Putnam – guitar, acoustic and electric guitar
David Williams – rhythm guitar, background vocals
Fred Zarr – Keyboards
Keithen Carter – background vocals
Siedah Garrett – background vocals
Jackie Jackson – background vocals
Edie Lehmann – background vocals
Richard Marx – background vocals


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1986


Stil: Disco, Pop


Trackliste:

1. Papa Don't Preach (5:45)
2. Open Your Heart (4:13)
3. White Heat (4:36)
4. Live To Tell (5:53)
5. Where's The Party (4:20)
6. True Blue (4:18)
7. La Isla Bonita (4:02)
8. Jimmy Jimmy (3:56)
9. Love Makes The World Go Round (4:31)


Bonus Tracks:

10. True Blue (The Color Mix) (6:40)
11. La Isla Bonita (Extended Remix) (5:26)

Gesamtspieldauer: 52:34




Madonnas drittes Album erschien 1986 und trägt den Titel „True Blue“. Nun, was hat sich zu den beiden vorherigen Alben verändert? Nicht allzu viel. Die Musik geht immer noch in die Richtung Synthie Pop bis Disco Pop. Allerdings ist es doch nicht mehr ganz dasselbe, wie auf „Madonna“ und „Like A Virgin“, denn Madonna hat inzwischen das Singen gelernt. Die zwei Jahre Pause scheinen der Künstlerin gut getan zu haben. Ihre Stimme klingt nun deutlich voller und variantenreicher und nicht mehr so fiepsig und flach.

Die Musik geht ganz klar wieder in die Richtung der vergangenen Alben und passt von daher perfekt in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts und nur noch sehr wenig in dieses Jahrtausend. Allerdings, muss man Madonna zugestehen, dass die Melodien besser geworden sind. Nicht alle, doch gibt es auf dem Album immerhin vier Titel, die dann doch hängenbleiben und die man auch nach vielen Jahren immer wieder mit Madonna in Beziehung setzen wird. Klar ist das keine hochanspruchsvolle beziehungsweise hochgeistige Musik, aber ein gewisser Wiedererkennungswert kann hier auch nicht so einfach wegdiskutiert werden.

Okay, das war es aber auch schon. Der Rest (außer die vier Anspieltipps) ist grottenschlecht und absolut belanglos. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass die Anspieltipps toll sind – aber sie sind zumindest erträglicher und manchmal sogar ganz nett. Als Zugabe gibt es auf der remasterten Version dann wieder zwei Dance-Mixe. Wer es braucht...

Fazit: Madonna kann ein wenig besser singen und manche Songs sind einen Tick besser geworden. Ein gutes Album ist das immer noch nicht, aber immerhin eine etwas bessere Platte, als die beiden Vorgänger. Vier Punkte, mehr gibt es dafür trotzdem nicht.

Anspieltipps: Papa Don't Preach, Live To Tell, True Blue, La Isla Bonita




Freitag, 19. Oktober 2012

The Byrds – Untitled / Unissued




The Byrds – Untitled / Unissued


Besetzung:

Roger McGuinn – guitar, vocals
Clarence White – guitar, vocals
Skip Battin – bass, vocals
Gene Parsons – drums, vocals


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Pop, Rock, Folk, Country


Trackliste:

CD 1:

1. Lover Of The Bayou (Live) (3:39)
2. Positively 4th Street (Live) (3:04)
3. Nashville West (Live) (2:07)
4. So You Want To Be A Rock 'n' Roll Star (Live) (2:39)
5. Mr. Tambourine Man (Live) (2:14)
6. Mr. Spaceman (Live) (3:08)
7. Eight Miles High (Live) (16:08)
8. Chesnut Mare (5:12)
9. Truck Stop Girl (3:24)
10. All The Things (3:08)
11. Yesterday's Train (3:36)
12. Hungry Planet (4:57)
13. Just A Season (3:57)
14. Take A Whiff On Me (3:29)
15. You All Look Alike (3:07)
16. Welcome Back Home (7:40)


CD 2:

1. All The Things (Alternate Version) (4:58)
2. Yesterday's Train (Alternate Version) (4:11)
3. Lover Of The Byou (Studio Recording) (5:15)
4. Kathleen's Song (Alternate Version) (2:37)
5. White's Lightning Pt.2 (Studio Recording) (2:22)
6. Willin' (Studio Recording) (3:33)
7. You Ain't Going' Nowhere (Live Recording) (2:56)
8. Old Blue (Live Recording) (3:30)
9. It's Alright Ma (I'm Only Bleeding) (Live Recording) (2:49)
10. Ballad Of Easy Rider (Live Recording) (2:22)
11. My Back Pages (Live Recording) (2:41)
12. Take A Whiff On Me (Live Recording) (2:46)
13. Jesus Is Just Alright (Live Recording) (3:09)
14. This Wheel's On Fire (Live Recording) (6:16)

Gesamtspieldauer: 2:00:50




1970 erschien das neunte Studioalbum der Byrds, welches ursprünglich ein Doppelalbum war. Auf Schallplatte 1 befanden sich sieben Live-Versionen, auf Platte 2 dann noch mal neun neue Studioaufnahmen. Betitelt wurde das Album nicht, sodass es unter dem Namen „Untitled“ veröffentlicht wurde. Auf der remasterten Fassung wurde nun zu diesen sechszehn Stücken noch mal vierzehn auf einer zweiten CD dazugepackt, die ebenfalls aus Studio- wie aus Live-Versionen bestehen. Und somit hat das Album nun auch gleich einen neuen Namen bekommen: „Untitled / Unissued“.

Eine erneute Umbesetzung hatte es in der Band gegeben. John York hatte auf Druck von Roger McGuinn nach den Aufnahmen zu „Ballad Of Easy Rider“ die Band verlassen und war durch Skip Battin ersetzt worden. Inwieweit welcher der beiden Bassisten allerdings auf den Live-Versionen vertreten ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber da wären wir schon bei den Live-Titeln. Hierbei scheint es sich um zwei Konzerte zu handeln, denn die ersten sechs Stücke sind mit Applaus verbunden. Hier bekommt man eine schöne Zusammenstellung einiger Byrds-Klassiker. Und schließlich, als Höhepunkt, eine sechszehnminütige Version von „Eight Miles High“. Diese kann sich zwar nicht mit der von „Golden Earring“ messen, ist allerdings trotzdem überaus gelungen. Hier werden die Instrumente mitunter richtiggehend malträtiert und manches Mal erinnert es fast schon an eine Improvisation. Diese wäre dann allerdings absolut klasse gemacht und ist natürlich auch keine.

Kommen wir zum Studioanteil des Albums. Hier hat sich der neue Bassist Skip Battin des Öfteren mit eingebracht. Das ist im Fall von „Yesterday’s Train“, einem Stück, welches er zusammen mit Gene Parsons geschrieben hat - grausam, da es wieder so ein unsägliches Country Lied ist. Im Falle von „You All Look Alike“ und „Welcome Back Home“ ist das okay, denn hierbei handelt es sich um Folk, der aber klingt und bei letzterem Titel sogar richtig abgefahren ist. „Hungry Planet“ schließlich schrieb er zusammen mit Roger McGuinn. Eine Nummer die sogar ein wenig rockt – endlich mal wieder möchte man da fast schon sagen.

Der Rest klingt durch die Bank weg sehr folkig. Manches Mal wird zwar auch die Grenze zur Country Musik angetestet, allerdings ohne allzu große Spuren in diesem Genre zu hinterlassen. Und mit „Just A Season“ befindet sich sogar eine Nummer darunter, die sofort ins Ohr geht und richtig gut gelungen ist.

Bliebe noch CD 2 der remasterten Ausgabe. Hier gibt es einige alternative Versionen zu hören, neben Studio- und weiteren Live-Versionen. Bei den Studio-Versionen ist vor allem die von „Lover Of The Bajou“ hervorzuheben, die hier viel länger als die Live-Version ist und richtig gut rockt. Letzteres macht auch „White's Lightning Pt.2“ - allerdings instrumental.

Die noch vorhandenen Live-Versionen gehen meist wieder sehr in die Country-Richtung, mit nur wenigen Ausnahmen. Aber da muss man sich wahrlich nicht beschweren, ist ja eine Zugabe. Und außerdem kommen die beiden Dylan-Nummern „It's Alright Ma (I'm Only Bleeding)“ und „This Wheel's On Fire“ richtig gut und eben nicht im Country-Gewand. „Amazing Grace“ als „Hidden Track“ überrascht dann aber doch ein wenig in der Version der Byrds.

Fazit: Nein, da darf man sich nicht beschweren. Das ist wirklich eine Steigerung, wenn man an die vorherigen Alben denkt. Die Live-Platte ist gut, wenn auch nicht berauschend und die Studiosongs haben endlich wieder eine Qualität, die nicht immer nur etwas mit Country zu tun hat. Schließlich gibt es noch eine ganze CD mit Zugaben, die auch noch ein paar Perlen bereithält. Keine überragende Platte, aber wahrlich auch keine schlechte. Da steigt das Punktekonto wieder an. Acht Punkte.

Anspieltipps: Lover Of The Bayou (live), Eight Miles High, Hungry Planet, Just A Season, Welcome Back Home, Lover Of The Bajou (Studio), It's Alright Ma (I'm Only Bleeding), This Wheel's On Fire