Mittwoch, 31. März 2021

The Train Rockers – Strike Back

 



The Train Rockers – Strike Back


Besetzung:

Frank Angerer – Gesang, Rhythmusgitarre
Jonathan von Malm – Klavier, Akkordeon, Kontrabass, Backgroud Vocals
Richard Harvey – Akkordeon, Klavier, Backgroud Vocals
Sebastian Altenbernd – Leadgitarre, Backgroud Vocals
Peter Keserü – Drums


Label: M3-Records


Erscheinungsjahr: 2017


Stil: Rock


Trackliste:

1. Better Run (3:29)
2. South (4:12)
3. Free Me (4:01)
4. The Anchor Of My Soul (3:51)
5. Stormy Weather Or Sunshine (4:38)
6. The Room (6:13)
7. You Are Who You Are (7:03)
8. We Have Realized (5:46)
9. Still Close To Me (4:13)
10. Die Straße Ins Nichts (4:35)
11. You Cut The Rope In Two (5:02)
12. What Are You Fighting For? (6:14)
13. Amazing Grace (4:59)
14. When The Saints Go Marching In (3:47)

Gesamtspieldauer: 1:08:10



The Train Rockers, das ist eine Band aus München, die laut Cover-Text auch gerne in U-Bahnen spielt, daher auch der Name. Doch sie spielen auch in Gefängnissen oder an anderen dunklen Orten, um dort ein wenig Licht und Freude in die Dunkelheit zu bringen.

Und da wären wir auch schon bei ihrem Album „Strike Back“, welches im Jahr 2017 veröffentlicht wurde. Darauf hört man Lieder mit christlichen Texten, die von einem relativ rauen Sound getragen werden. Das bedeutet nicht, dass es bei der Musik der Train Rockers besonders „hart“ zur Sache geht, die Lieder bewegen sich eher im Mid-Tempo und siedeln sich im Bereich zwischen Pop, Folk und Rock an. Mit „rau“ ist demnach der Sound der Aufnahme gemeint, der sich keineswegs „überproduziert“ anhört.

Die Melodien der Lieder klingen eingängig und sind zu allermeist Eigenkompositionen, die letzten beiden Lieder kennt man natürlich bereits länger. Die textlichen Botschaften sind christlich religiös. Schade nur, dass die Band diese auf Englisch und nicht auf Deutsch einsingt. Immerhin kann man diese jedoch im Booklet nachlesen, zudem gibt es auch noch kurze Erläuterungen zu den einzelnen Liedern.

Fazit: Wer Spaß an christlicher Musik in Verbindung zum Rock hat, die oder der dürfte auf jeden Fall etwas für sich auf diesem Album finden. Ein bisschen mehr Wert auf die Produktion des Sounds zu legen hätte der Musik der Train Rockers sicherlich gutgetan. Doch im Grunde genommen ist dies egal, denn der Band kommt es anscheinend sehr viel mehr auf die Botschaften an – und diese kommen eindeutig rüber.

Anspieltipps: Better Run



Auf der verlinkten Homepage der Band kann man sich alle Lieder anhören.

Montag, 29. März 2021

Deep Purple – Infinite

 



Deep Purple – Infinite


Besetzung:

Ian Gillan – vocals
Steve Morse – guitars
Roger Glover – bass
Ian Paice – drums
Don Airey – keyboards


Gastmusiker:

Bob Ezrin – additional keyboards, backing vocals & percussion
Tommy Denander – additional guitar (track 8)


Label: Ear Music


Erscheinungsjahr: 2017


Stil: Hard Rock


Trackliste:

CD1:

1. Time For Bedlam (4:34)
2. Hip Boots (3:23)
3. All I Got Is You (4:42)
4. One Night In Vegas (3:23)
5. Get Me Outta Here (3:58)
6. The Surprising (5:57)
7. Johnny‘s Band (3:51)
8. On Top Of The World (4:01)
9. Birds Of Prey (5:47)
10. Roadhouse Blues (6:01)


CD2:

1. Time For Bedlam (4:59)
2. Fireball (3:26)
3. Bloodsucker (4:11)
4. Strange Kind Of Woman (7:41)
5. Uncommon Man (6:40)
6. The Surprising (6:01)
7. Lazy (7:47)
8. Birds Of Prey (5:47)
9. Perfect Strangers (7:10)
10. Space Truckin‘ (5:02)
11. Smoke On The Water (6:40)
12. Peter Gunn / Hush (7:40)
13. Black Night (7:25)

Gesamtspieldauer CD1 (45:43) und CD2 (1:20:34): 2:06:17



„Infinite“ (stilisiert als „infinite“) heißt das zwanzigste Studioalbum der englischen Rockband Deep Purple. Es erschien am 7. April 2017 auf dem Plattenlabel Ear Music und wurde von Bob Ezrin produziert. In Deutschland kletterte auch dieses Album wieder auf Platz 1 der Charts, denn seit jeher befindet sich die größte Fanbasis von Deep Purple in Deutschland.

Und diese Fans werden auch auf „Infinite“ nicht enttäuscht. Die darauf zu hörende Musik ist eindeutig Deep Purple zuzuordnen. Schwerer bis fetter Orgelklang, lockerer Gitarrensound und dazu die unverwechselbare Stimme des Ian Gillan. Dabei gehen Deep Purple keine Experimente ein, verlassen sich auf Altbewährtes, ohne dabei altbacken zu klingen. Wer freilich etwas Neues von den Rockern hören wollte, wird dies auf „Infinite“ nicht finden, dafür eine Ausweitung der bisherigen Deep Purple Musik dieses Jahrtausends.

Besonders gelungen klingen dabei der Opener „Time For Bedlam“, der einen perfekt in das Album einleitet und bereits vorwegnimmt, auf was man sich auf „Infinite“ einzustellen hat. Nächster Höhepunkt ist das Lied „All I Got Is You“. Klasse Melodie, cooler Groove. „The Surprising“ ist dann ein sehr gefühlvolles Lied, erneut mit wunderschöner und eingängiger Melodie ausgestattet. Und schließlich sollte an dieser Stelle auch noch „Birds Of Prey“ Erwähnung finden. Bei diesem Titel klingen Gitarren und Orgel erneut schwerer, ein Lied, angesiedelt irgendwo im Bereich zwischen Hard Rock und eingängigem, fast schon symphonischem Rock.

Als Zugabe erhält man mit dieser Ausgabe des Albums eine zweite CD mit einem Live-Mitschnitt des 2017er Auftritts der Band auf dem Hellfest. Die Soundqualität ist dabei gut und lässt einen so ganz tief in die lange musikalische Geschichte der Band einsteigen, denn die Titelauswahl reicht über viele Jahrzehnte Deep Purple Musik hinweg. Eine wahrlich gelungene Zugabe.

Fazit: „Infinite“ unterhält. Viele der Lieder des Albums gehen sehr schnell ins Ohr, die Zutaten der Musik von Deep Purple sind bekannt und würzen auch auf diesem Album die einzelnen Lieder sehr gut. Rockig klingt „Infinite“ zumeist, doch es finden sich auch ruhigere Passagen auf der Platte. Klasse Melodien gibt es hier zu entdecken, sodass sich „Infinite“ nicht nur für eingefleischte Deep Purple Fans lohnt. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Time For Bedlam, All I Got Is You, The Surprising, Birds Of Prey



Samstag, 27. März 2021

A.R. & Machines – A.R. IV

 



A.R. & Machines – A.R. IV


Besetzung:

Achim Reichel – echo guitar, vocals


Gastmusiker:

Helmuth Franke – electric guitar
Hans Hartmann – big bass
Claus-Robert Kruse – electric piano
Jochen Petersen – soprano saxophone, flute
Hans Boche – drums
Olaf Casalich – percussion
Matti Klatt – percussion
Frank Wulf – recorder, bass recorder and sitar
Churchill Jolobe – drums
Carsten Bohn – percussion


Label: Zebra


Erscheinungsjahr: 1973


Stil: Progressive Rock, Krautrock


Trackliste:

Vita:
1. Cave Explorers And Birdmen / Höhlenforscher + Vogelmenschen (5:29)
2. The Man In Kidleather / Der Mann In Nappa (10:48)
3. Thin Is The Skin Of Ecstasy / Dünn Ist Die Haut Der Extase (5:21)

Aqua:
4. Every Raindrop Longs For The Sea / Jeder Tropfen Träumt Vom Meer (23:02)

Live im Studio Bonus:

5. Warm Up In A Birdcage / Aufwärmen Im Vogelkäfig (3:25)
6. Ghost In The Machine / Geist In Der Maschine (4:58)
7. The Night Before / Die Nacht Davor (5:39)
8. The Cage Is Open / Der Käfig Ist Geöffnet (10:11)
9. Remember The Night Before / Erinnerung An Die Nacht Davor (6:12)

Gesamtspieldauer: 1:15:07



Im Jahr 1973 folgte bereits das vierte Studioalbum des Achim Reichel unter der „Überschrift“ A.R. & Machines. Auf dieser Platte, die erneut auf dem Plattenlabel Zebra erschein und kurz mit „AR IV“ betitelt wurde, treibt Achim Reichel seine Musik hinsichtlich Redundanz und hypnotischen und hypnotisierenden Soundkollagen auf die Spitze.

„Vita“ und „Aqua“ heißen die beiden ursprünglich enthaltenen Stücke, wobei „Vita“ nochmals in drei Stücke unterteilt wurde, die allerdings alle ineinander übergehen. Auf dem Album wabert und plätschert es, es brodelt, es summt, es fließt, es pulsiert und es dröhnt. Ganz selten, wie auf dem „Vita“-Part „Thin Is The Skin Of Ecstasy / Dünn Ist Die Haut Der Extase“ rockt es sogar mal ein wenig. Achim Reichel ist bei dieser Nummer sogar mit Gesang am Sound des Liedes beteiligt. Freilich ist dies eine Ausnahme, denn ansonsten in „AR IV“ eher eine fantastische Instrumentalplatte geworden, die atmosphärisch dicht klingt und Stimmungen perfekt transportiert.

Höhepunkt des Albums ist sicherlich das Lied „Every Raindrop Longs For The Sea / Jeder Tropfen Träumt Vom Meer“. Da hört man zunächst Regen, ein Windspiel, Donnern und das alles untermalt von einer entrückt klingenden Flöte, die die Gitarre begleitet. Der Regen geht irgendwann in ein Plätschern über, Vogelgezwitscher ist jetzt zu hören, es gurgelt und blubbert zusätzlich und das Gitarrenthema wird wiederholt und wiederholt und wiederholt und wiederholt und wiederholt. Dies intensiv mit Kopfhörern gehört hinterlässt ein Gefühl, welches man sonst wohl nur mittels „bewusstseinserweiternden“ Substanzen erreicht. Großes Kraut-Rock- und Instrumental-Kino. Und das Schöne ist, diese Reise beginnt und endet glücklicherweise erst nach dreiundzwanzig Minuten. Während dieses Tripps wird das Tempo immer weiter angezogen, das Thema nur minimal variiert. Für mich das beste Lied, welches jemals in Bezug auf hypnotisierende Redundanz eingespielt wurde. Klasse.

Auch die fünf live im Studio eingespielten Zugaben klingen überzeugend und bereichern dieses klasse Album nochmals. Viel passiert auch bei diesen Liedern nicht. Meist ist es erneut die Atmosphäre des Titels, die im Vordergrund steht. Zwar gibt es beim Lied „The Night Before / Die Nacht Davor“ sogar mal eine etwas abwechslungsreichere Melodie zu hören, doch dies bleibt die Ausnahme.

Fazit: In Bezug auf hypnotisierende Redundanz ist „AR IV“ von A.R. & Machines ein Meisterwerk geworden. Selbstverständlich hört man hier weder radiotaugliche noch sonst irgendwie massentaugliche Musik. Dafür sehr intensive Lieder, die diejenigen treffen, die für solch eine Art der Musik ein offenes Ohr haben. Ich find’s großartig. Beam me up, Scotty. Vierzehn Punkte.

Anspieltipps: Every Raindrop Longs For The Sea / Jeder Tropfen Träumt Vom Meer



Donnerstag, 25. März 2021

Damien Rice – My Favourite Faded Fantasy

 



Damien Rice – My Favourite Faded Fantasy


Besetzung:

Damien Rice – vocals, acoustic guitar (1–8), electric guitar (1), piano (1, 2, 4–7), clarinet (1, 8), tambourine (1), sounds and percussion (2), pump organ (5, 6), bass (7, 8), harmonium (8)


Gastmusiker:

Joel Shearer – crotales (1, 8), tambourine (1), shaker (1), electric guitar swells (1), bass (2, 6, 7), sounds and percussion (2), electric guitar (2, 4, 8), cuatro (7), muted guitar (7), dulcimer (7), cymbals (7), wurlitzer (8), bells (8), vibraphone (8), piano (8), celeste (8), glockenspiel (8), chimes (8), acoustic guitar (8), harmonium (8)
Zac Rae – wurlitzer (1, 4), pad (1), tack piano (1), vibraphone (2), hammond organ (3, 4), piano (4)
David Rawlings – archtop guitar (1, 7), backing vocals (7)
Cora Venus Lunny – violin (1–4, 7), backing vocals (1, 2, 7), viola (2, 3)
Borgar Magnason – double bass (1, 3, 5, 7)
Sólrún Sumarliðadóttir – cello (1)
Julia Mogensen – cello (1, 2, 5, 6, 8)
Shahzad Ismaily – bass (1, 2, 4), drums (6, 8), shaker (6), floor tom (7), hammond organ (8), cymbals (8), crotales (8), Moog (8), cowbell (8)
Magnús Trygvason Eliassen – drums (1)
Earl Harvin – percussion (1), drums (4), tambourine (4)
Helgi Jónsson – trombone (1, 2, 3, 6, 8), backing vocals (2)
James Gadson – drums (2)
Alex Somers – sampler (2–4, 8), bass drum (3), sub bass (3), harp (4)
Deron Johnson – piano (2, 3), hammond organ (1)
Tina Dico – backing vocals (2)
Bryndis Halla Gylfadottir – cello (3, 4)
Frank Aarnink – tympani (3), gong (3), cymbals (3)
Una Sveinbjarnardottir – violin (5, 6, 8), viola (8)
Markéta Irglová – piano (6), vocals (8)
Gyda Valtisdottir – cello (6, 8), backing vocals (8)
Victor Indrizzo – drums (7)
Marlana Sheetz – backing vocals (1, 8)
Andrew Heringer – backing vocals (7)
Robbie Arnett – backing vocals (7, 8)
Rónán Ó Snodaigh – bodhran (7), backing vocals (7)
Colm Ó Snodaigh – tin whistle (7)
Emil Friðfinnsson – french horn (8)




Erscheinungsjahr: 2014


Stil: Folk, Pop, Rock


Trackliste:

1. My Favourite Faded Fantasy (6:12)
2. It Takes A Lot To Know A Man (9:32)
3. The Greatest Bastard (5:04)
4. I Don't Want To Change You (5:26)
5. Colour Me In (5:18)
6. The Box(4:27)
7. Trusty And True (8:09)
8. Long Long Way (6:23)

Gesamtspieldauer: 50:34



Nun, man kann sicherlich nicht behaupten, dass Damien Rice übermäßig aktiv wäre. „My Favourite Faded Fantasy“ ist das dritte Studioalbum des Iren und bisher auch seine letzte Scheibe. „My Favourite Faded Fantasy“ erschien am 31. Oktober 2014 auf dem Plattenlabel Atlantic Records, acht Jahre nach dem Vorgänger „9“. In Irland kletterte die Platte selbstverständlich auf Platz 1 der Charts. In Deutschland erreichte sie immerhin Platz 13.

Auch auf „My Favourite Faded Fantasy“ hört man die für den Iren so typische Musik. Eine Mischung aus Folk, Pop und Rock, aufwendig arrangiert, mit mehrstimmigem Gesang und untermalt durch den Einsatz zahlreicher Instrumente. Über allem steht dabei die Sanftheit, diese Zerbrechlichkeit, die der Musik des Damien Rice innewohnt. Die acht Lieder des Albums gehen allesamt sehr schnell ins Ohr, klingen melodiös und eingängig. Musik zum Träumen und ganz tief darin Eintauchen bekommt man auf seiner dritten Patte einmal mehr serviert.

Da fällt es sogar schwer, die Höhepunkte auf „My Favourite Faded Fantasy“ zu benennen. Jedes Lied klingt, jedes Lied klingt gut. Um doch drei Titel zu nennen, sei hier das Titellied selbst erwähnt, welches das Album auch eröffnet. Ebenfalls sehr lohnend klingt die längste Nummer der Platte, „It Takes A Lot To Know A Man“. Und schließlich sei an dieser Stelle auch noch das Ende des Albums hervorhgehoben, das Lied „Long Long Way“. Alles drei wunderschöne sanfte Titel, die die ruhigen Momente des Tages noch zu vertiefen verstehen.

Fazit: Auch auf „My Favourite Faded Fantasy“ hört man die so typische Musik des Damien Rice. Sanft und wunderschön melodiös klingt das alles. Kein Lied fällt großartig gegenüber dem anderen ab, das Zuhören macht Spaß und versetzt einen ins Träumen. Wer die ruhigen Momente in der Musik zu schätzen weiß, wird mit „My Favourite Faded Fantasy“ sehr belohnt werden. Elf Punkte.

Anspieltipps: My Favourite Faded Fantasy, It Takes A Lot To Know A Man, Long Long Way



Dienstag, 23. März 2021

Lana Del Rey – Chemtrails Over The Country Club

 



Lana Del Rey – Chemtrails Over The Country Club


Besetzung:

Lana Del Rey – vocals


Gastmusiker:

Jack Antonoff – piano (1, 2, 4, 5, 9–11), guitar (1–3, 5–7, 9–11), bass (1, 2, 4–7, 9–11), drums (1-6, 10), mellotron (2, 5, 6, 10, 11), keyboards (2), twelve-string acoustic guitar (2, 5–7), synthesizers (3, 5, 6), model b synth-bass (3), percussion (3, 4, 6, 10), acoustic guitar (4), electric guitar (4), slide guitar (4), hammond b3 (4), programming (4), organ (7), rhodes (10)
Daniel Heath – strings (2)
Evan Smith – horns (2, 5, 10, 11), accordion (10)
Rick Nowels – acoustic guitar (8), keyboards (8), mellotron (8), bass (8)
Aaron Sterling – drums (8), percussion (8)
Trevor Yasuda – sound effects (8)
Nikki Lane – additional vocals (9)
Mikey Freedom Hart – pedal steel (9), piano (11), guitar (11), mellotron (11)
Weyes Blood – additional vocals (11)
Zella Day – additional vocals (11)


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Pop


Trackliste:

1. White Dress (5:33)
2. Chemtrails Over The Country Club (4:31)
3. Tulsa Jesus Freak (3:35)
4. Let Me Love You like A Woman (3:20)
5. Wild At Heart (4:06)
6. Dark But Just A Game (3:55)
7. Not All Who Wander Are Lost (4:07)
8. Yosemite (5:04)
9. Breaking Up Slowly (2:57)
10. Dance Till We Die (4:03)
11. For Free (4:11)

Gesamtspieldauer: 45:28



„Chemtrails Over The Country Club“ heißt das siebte Studioalbum der US-amerikanischen Musikerin Lana Del Rey. Es wurde am 19. März 2021 auf dem Plattenlabel Polydor Records veröffentlicht. Die beiden Lieder „Let Me Love You Like A Woman“ sowie „Chemtrails Over The Country Club“ sind bereits zuvor im Oktober 2020 beziehungsweise Januar 2021 als Singles veröffentlicht worden.

Auch auf dem siebten Album der Lana Del Rey hört man überaus sanfte und eingängige Musik, die so typisch ist für Elizabeth Woolridge Grant, wie Lana Del Rey mit bürgerlichem Namen heißt. Eingängige Melodien, die von der wunderschönen Stimme der Sängerin getragen werden. Ist das Folk oder Pop, was man auf „Chemtrails Over The Country Club“ zu hören bekommt? Es ist eine Mischung aus beiden musikalischen Genres, melodiös und sanft, überaus berührend klingend. Wer Lana Del Rey und ihre Musik seit längerem verfolgt, wird demnach ganz bestimmt auch auf diesem Album sehr viel für sich entdecken können und auch nicht enttäuscht werden.

Dabei lohnt es sich erneut das Album mehrmals zu hören und wirken zu lassen. Mit jedem weiteren Durchlauf klingen die Lieder vertrauter, schöner und intensiver, bis sie zu guten und bekannten Freunden werden. Das ist im Grunde genommen nichts Besonderes. Gute Musik braucht Zeit, sich entwickeln zu können. Lana Del Rey bestätigt das mit ihrem siebten Album einmal mehr.

Es gibt keine Ausfälle auf „Chemtrails Over The Country Club“. Die Höhepunkte sind dabei natürlich wie immer Geschmackssache. In meinem Fall sind das die Lieder „Yosemite“ und „Dance Till We Die“. Und ich hätte auch andere Lieder aus den zwölf Titel auswählen können, denn die einzelnen Lieder wirken allesamt. Und auch das Joni Mitchell Cover am Ende des Albums, bei dem Lana Del Rey gesangliche Unterstützung durch Weyes Blood und Zella Day erhält, fügt sich in diesen Gesamteindruck ein.

Fazit: Wer die Musik der Lana Del Rey mag, die oder der wird auch mit „Chemtrails Over The Country Club“ nicht enttäuscht. Die Stimme der Lanas Del Rey hört man auch auf ihrem siebten Studioalbum in Verbindung zu sanfter Instrumentierung und wunderschönen Melodien. Intensive Musik, in die sich einzutauchen lohnt und die mit jedem Durchlauf wächst. Für „Chemtrails Over The Country Club“ lohnt es sich definitiv, sich etwas Zeit zu nehmen. Schöne Musik, für die ruhigen Stunden des Tages. Elf Punkte.

Anspieltipps: Dark But Just A Game, Yosemite, Dance Till We Die



Sonntag, 21. März 2021

Wobbler – Dwellers Of The Deep

 



Wobbler – Dwellers Of The Deep


Besetzung:

Kristian Karl Hultgren – bass
Marius Halleland – guitars, backing vocals
Lars Fredrik Frøislie – keyboards, percussion, backing vocals
Martin Nordrum Kneppen – drums
Andreas Wettergreen Strømman Prestmo – vocals, guitars, percussion, recorder and glockenspiel


Gastmusiker:

Asa Ree – violin, backing vocals




Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. By The Banks (13:51)
2. Five Rooms (8:29)
3. Naiad Dreams (4:26)
4. Merry Macabre (19:00)

Gesamtspieldauer: 45:47



Im Jahr 2020 veröffentlichte die norwegische Progressive Rockband Wobbler ihr fünftes Studioalbum, welches den Namen „Dwellers Of The Deep“ trägt. Veröffentlicht wurde das Album auf dem Plattenlabel Karisma Records.

Auf „Dwellers Of The Deep“ hört man Progressive Rock, der unweigerlich Erinnerungen an dieses musikalische Genre zu Beginn der 70er Jahre aufkommen lässt. Und noch genauer kommt einem hier die englische Ausprägung dieser Musik in den Sinn. Man hört Passagen, die von Genesis oder Yes stammen könnten und dies, obwohl Wobbler diese Bands nicht nachmachen, nicht nachspielen, nicht einfach kopieren. Vielmehr erweitern sie das Spektrum dieser Musik von vor fünfzig Jahren – und dies auf eine sehr gelungene Art und Weise.

Die Lieder sind kleine Reisen durch verschiedene musikalische Atmosphären, die mal dichter und kompakter, dann wieder sanfter und zurückhaltender klingen. Über allem steht bei den Norwegern allerdings die Melodie. Die vier Titel des Albums gehen allesamt ins Ohr und das selbst mit den vielen unterschiedlichen Passagen, aus denen die Lieder aufgebaut sind. Das klingt jederzeit gelungen, spannend und eben eingängig. Dies über alle vier Titel hinweg, von denen keine Nummer auch nur etwas gegenüber den anderen abfällt.

Fazit: Wer den englischen Progressive Rock der frühen 70er Jahre mochte, die oder der wird auf „Dwellers Of The Deep“ von Wobbler definitiv fündig. Eingängige und abwechslungsreiche Musik, die sich windet und entwickelt, um dann wieder in eine ganz neue Stimmung einzutauchen. Großes Kino für den Progressive Rock, der so auch im Jahr 2020 noch punktet. Sehr empfehlenswert. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: By The Banks und die nachfolgenden drei Nummern



Freitag, 19. März 2021

Devin Townsend – Devolution Series #1 - Acoustically Inclined, Live in Leeds

 



Devin Townsend – Devolution Series #1 - Acoustically Inclined, Live in Leeds




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Intro (6:29)
2. Let It Roll (3:48)
3. Funeral (8:16)
4. Deadhead (7:50)
5. Ih-Ah! (4:43)
6. Love? (8:05)
7. Hyperdrive (4:27)
8. Terminal (4:57)
9. Coast (4:36)
10. Solar Winds (3:24)
11. Thing Beyond Things (4:19)

Gesamtspieldauer: 1:01:02



Mit „Devolution Series #1“ startet Devin Townsend, wie der Name schon vermuten lässt, eine Serie von Veröffentlichungen, um in der Phase der Corona-Pandemie die Zeit bis zum nächsten offiziellen Album zu überbrücken. Laut eigener Aussage sind die Veröffentlichungen dieser Serie eine Zusammenstellung von Kuriositäten und interessantem Material, welches allerdings nicht als Hauptveröffentlichung angesehen werden soll. Die erste Veröffentlichung dieser Reihe mit dem vollständigen Titel „Devolution Series #1 - Acoustically Inclined, Live in Leeds“ war bereits auf der „Empath Ultimate Edition“ als Bonus CD veröffentlicht worden. Nun gibt es also eine neu abgemischte und remasterte Version dieser „Live In Leeds“ Show.

Devin Townsend erzählt und singt auf diesem Konzert seine Geschichten sehr ausdrucksstark. Oftmals tritt die Musik gegenüber dem Gesang in den Hintergrund. Er interagiert mit dem Publikum, macht Scherze, interagiert mit diesem. Gerade zu Beginn des Konzertes ist dies immer wieder Teil der Aufführung und unterbricht sogar ein wenig das Hörerlebnis. Ganz anders sieht und hört man das natürlich, wenn man Teil des Konzertes war und diesem beiwohnte.

Die Musik auf diesem Album klingt eingängig, melodiös und aufgrund der Instrumentierung zumeist auch sanft und zurückhaltend. Mehr „Leben“ kommt in die Lieder aufgrund des Gesangs des Devin Townsend, der singt, redet, fleht, schreit und kreischt. Gerade die Lieder in der zweiten Hälfte des Konzertes gehen dabei noch besser ins Ohr, da sie nicht mehr durch viele Interaktionen mit dem Publikum unterbrochen werden. Die einzelnen Stücke gehen nun ineinander über, weder Applaus noch „Scherze“ stören die aufkommende Atmosphäre, die so sehr viel intensiver und packender klingt.

Fazit: Die erste Veröffentlichung der „Devolution Series“ gefällt durchaus. Spannende Musik, akustisch aufgearbeitet und vor allen Dingen durch den Gesang sehr intensiv klingend. Für Fans ist das durchaus lohnend, für alle Konzertteilnehmerinnen und -teilnehmer sowieso. Essentiell im Kosmos der Musik des Devin Townsend ist das Album allerdings nicht – und wollte es auch gar nicht sein. Neun Punkte.

Anspieltipps: Ih-Ah!



Mittwoch, 17. März 2021

Trees – The Garden Of Jane Delawney

 



Trees – The Garden Of Jane Delawney


Besetzung:

Celia Humphris – vocals
Barry Clarke – lead and acoustic guitars
David Costa – acoustic and 12-string guitars
Bias Boshell – bass, vocals, acoustic guitar
Unwin Brown – drums




Erscheinungsjahr: 1970


Stil: Folk


Trackliste:

1. Nothing Special (4:29)
2. The Great Silkie (5:11)
3. The Garden Of Jane Delawney (4:05)
4. Lady Margaret (7:09)
5. Glasgerion (5:15)
6. She Moved Thro‘ The Fair (8:04)
7. Road (4:33)
8. Epitaph (3:23)
9. Snail‘s Lament (4:37)

Bonus Tracks:

10. Forest Fire (4:10)
11. Prince Heathen (4:22)
12. Tom Of Bedlam (7:39)
13. Cry My Morning (2:49)
14. Burgen Polka (3:39)

Gesamtspieldauer: 1:09:30



„The Garden Of Jane Delawney“ heißt das Debütalbum der britischen Folk-Rock-Band Trees. Es wurde am 24 April 1970 zunächst auf dem Plattenlabel CBS veröffentlicht. Die hier besprochene Version des Albums mit fünf Bonus-Titeln erschien im Jahr 2006 auf Walhalla Records.

Auf „The Garden Of Jane Delawney“ hört man Folk, der auch immer wieder durch leichtere, rockige Passagen aufgelockert wird. Über allem steht dabei die sehr sanfte und weibliche Stimme der Celia Humphris, die zumeist fast schon ein wenig zerbrechlich klingt. Das passt sehr gut zu den manchmal sehr sanften Gitarrenklängen von Trees. Besonders hervorzuheben ist dabei natürlich das Titellied „The Garden Of Jane Delawney“, welches diese Sanftheit perfekt transportiert.

Die Musik der Trees ist jederzeit eingängig und melodiös. Jedes Lied klingt und geht ohne große Umwege ins Ohr. Das Schöne dabei ist, dass eben auch mal eine E-Gitarre ein Solo spielen darf, nicht bloß der Folk betont wird, sondern auch der Rock. Sehr schön bekommt man dies beim Titel „Lady Margaret“ präsentiert, der in einem nicht enden wollenden Solo über Minuten ausklingt – um dann schließlich doch noch mal sanfter zu klingen, bis er letztendlich doch wieder rockig endet.

Es ist dieser Abwechslungsreichtum, der „The Garden Of Jane Delawney“ so hörenswert werden lässt. Nach nur wenigen Durchläufen werden die einzelnen Lieder bereits zu guten Bekannten, schließlich zu Freunden. Die vier Zugaben sind Live-Einspielungen von eher schlechter Tonqualität. Musikalisch wird – wie so oft bei Live-Versionen – das Tempo angezogen und die Violine rückt häufig ins Zentrum des Gehörten. Dies grenzt allerdings durch die schlechte Tonqualität eher an eine Information über weitere Lieder der Band, denn an ein Hörerlebnis.

Fazit: „The Garden Of Jane Delawney“ enthält englischen Folk Rock. Die Lieder sind eingängig und melodiös, größtenteils sanft gehalten, doch werden Tempo und Rhythmus auch immer wieder rockig angezogen. Ein schönes und gelungenes Album ist „The Garden Of Jane Delawney“ geworden. Die Bonus-Titel lohnen allerdings aufgrund der schlechten Tonqualität kaum. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Garden Of Jane Delawney



Montag, 15. März 2021

Richard Barbieri – Under A Spell

 



Richard Barbieri – Under A Spell


Besetzung:

Richard Barbieri – keyboards, synthesizers, percussion, programming, treatments


Gastmusiker:

Axel Crone – bass guitar
Percy Jones – bass guitar
Kjell Severinsson – drums, additional percussion
Klas Assarsson – vibraphone
Luca Calabrese – trumpet
Gill Morley – violin
Christian Saggese – acoustic guitars
Sophie Worthen – voice samples
Lisen Rylander Löve – voice, vocal samples
Suzanne Barbieri – vocal, samples
Steve Horgarth – vocal, samples


Label: KScope


Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Under A Spell (7:18)
2. Clockwork (2:33)
3. Flare 2 (8:50)
4. A Star Light (3:50)
5. Serpentine (6:21)
6. Sleep Will Find You (2:51)
7. Sketch 6 (6:30)
8. Darkness Will Find You (4:57)
9. Lucid (6:14)

Gesamtspieldauer: 49:24



Begonnen hat Richard Barbieri seine musikalische Karriere im Jahr 1975, als er bei der englischen New Wave Band Japan einstieg und unter anderem mit David Sylvian als Sänger alle fünf Studioalben einspielte. Nach deren Auflösung im Jahr 1982 beteiligte er sich an unterschiedlichen Bands oder spielte mit anderen Musikern Alben ein. Schließlich, im Jahr 1993 war er am Porcupine Tree Album „Up The Downstair“ als Gastmusiker beteiligt und wurde danach festes Mitglied der Band – bis zu deren vorläufig letzter Zusammenarbeit auf der Tour zum Album „The Incident“ im Jahr 2010.

Schon zu dieser Zeit hatte Richard Barbieri zwei Solo-Studioalben veröffentlicht (2005 – „Things Buried“ und 2008 – „Stranger Inside“), 2017 folgte mit „Planets + Persona“ das dritte Solo-Werk und nun, am 12. März 2021, erscheint mit „Under A Spell“ auf dem Plattenlabel KScope seine vierte Solo-Veröffentlichung.

Zunächst kann man wohl feststellen, wem „Planets + Persona“ gefallen hat, dem dürfte wahrscheinlich auch „Under A Spell“ gefallen. Jedoch ist das Album noch etwas atmosphärischer, durchaus auch stiller geraten. Auf „Under A Spell“ hört man ziemlich entspannte Musik, die Stimmungen transportiert. Ganz leicht jazzig angehauchte Passagen werden schnell wieder von sphärischen Klängen abgelöst. Meist sind diese Stimmungen eher von düsterer Natur, dabei intensiv und eindringlich. Außer mit ein paar bearbeiteten Sprachfetzen kommt das Album, wie schon der Vorgänger, völlig ohne Gesang aus. Diese hier zu hörenden Stimmen stammen übrigens unter anderem von Marillion Sänger Steve Hogarth und der schwedischen Sängerin Lisen Rylander-Löve.

Immer wieder fühle ich mich beim Hören an Brian Eno erinnert und ganz leicht kommen bei mir auch Erinnerungen an die ersten, ebenfalls eher sphärischen Alben von Porcupine Tree auf. Ursprünglich sollte „Under A Spell“ eine Art Fortsetzung von „Planets + Persona“ werden. Doch die Covid-19-Pandemie machte dem englischen Musiker einen Strich durch die Rechnung, sodass er viel mehr Instrumente als geplant alleine einspielte. Und so verwundert es nicht, dass „Under A Spell“ nicht nur „leiser“ klingt, sondern auch auf seine Art trauriger. Und damit ist „Under A Spell“ eine sehr gelungene Platte geworden, um sich ganz der eigenen Melancholie hinzugeben.

Fazit: Sehr atmosphärische und intensive Instrumentalmusik, bei der selten mal das Tempo angezogen wird. Die Stimmung auf „Under A Spell“ ist dunkel und düster bis melancholisch und traurig. Definitiv keine Radiomusik, Musik zum intensiven Zuhören. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Serpentine



Samstag, 13. März 2021

Ufo – Misdemeanor




Ufo – Misdemeanor


Besetzung:

Phil Mogg – vocals
Tommy McClendon – lead guitar
Paul Raymond – keyboards, guitar
Paul Gray – bass
Jim Simpson – drums


Label: Chrysalis Records


Erscheinungsjahr: 1985


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. This Time (4:36)
2. One Heart (4:09)
3. Night Run (4:32)
4. The Only Ones (5:16)
5. Meanstreets (4:17)
6. Name Of Love (4:37)
7. Blue (5:18)
8. Dream The Dream (4:32)
9. Heaven‘s Gate (4:15)
10. Wreckless (4:59)

Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung:

11 The Chase [B-Side of "This Time"] (3:47)
12. Night Run [US Remix] (4:23)
13. This Time [US Remix] (4:39)
14. Heaven‘s Gate [US Remix] (4:17)
15. Name Of Love [US Remix] (3:43)
16. One Heart [US Remix] (4:22)
17. Blue [US Remix] (5:09)

Gesamtspieldauer: 1:16:56



„Misdemeanor“ nannte die englische Rockband Ufo ihr zwölftes Studioalbum, welches im November 1985 erschien. Wie bereits alle Alben zuvor, so wurde auch diese Scheibe auf dem Plattenlabel Chrysalis Records veröffentlicht. Nachdem sich die Band nach der letzten, zwei Jahre zuvor stattgefundenen und sehr erfolglosen Tournee aufgelöst hatte, Beschloss Sänger Phil Mogg die Band neu zu gründen. Er traf sich in Los Angeles mit dem Gitarristen Tommy McClendon und die beiden stellten die neue band zusammen. Mit von der Partie war schließlich auch wieder der ehemalige Ufo-Keyboarder Paul Raymond. Chrysalis Records nahm darauf die band erneut unter Vertrag und ein neues Album wurde geschrieben.

Neue Formation, die Musik hat sich allerdings trotzdem kaum geändert. Auch auf „Misdemeanor“ hört man eher durchschnittlichen Mainstream Rock, der allerdings in Bezug zum letzten Album „Making Contact“ immerhin noch einige schöne Melodien aufweist, die zumindest phasenweisen ins Ohr gehen. Für die Texte gilt leider jedoch dasselbe, was für die meisten Mainstream-Rock-bands de damaligen Zeit gilt, sie sind unfassbar langweilig und handeln von der Liebe, der zerbrochenen Liebe, der aufflammenden Liebe, der melancholischen Liebe, der…

Einige der Lieder rocken ganz gut, mit „The Only Ones“ und „Dream The Dream“ sind zudem auch wieder zwei sehr getragene und schmachtende Balladen auf dem Album enthalten. Zum Wegzappen gibt es nichts auf „Misdemeanor“, einen „Überflieger“ findet man auf dem Album allerdings auch nicht. So bleibt der Gesamteindruck des Albums eher solide, aber eben dennoch maximal durchschnittlich. Als Höhepunkt des Albums habe ich das Lied „Meanstreets“ ausgemacht. Der Ehrlichkeit halber hätte ich hier jedoch auch fast jeden anderen Titel erwähnen können.

Fazit: Nun, wer den Mainstream Rock der 80er Jahre mag, die oder der wird auf „Misdemeanor“ fündig werden – denn damit ist das Album bis zum Rand hin angefüllt. Wer allerdings die früheren Ufos mochte oder differenziertere Musik hören möchte als AOR, die oder der sollte sich eher die früheren Platten der Band geben. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Meanstreets



Donnerstag, 11. März 2021

Shearwater – Jet Plane And Oxbow

 



Shearwater – Jet Plane And Oxbow


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

Jonathan Meiburg
Howard Draper
Lucas Oswald
Cully Symington
Danny Reisch
Brian Reitzell


Gastmusiker:

Jesca Hoop – vocals
Jenn Wasner – vocals on "Filaments"
Abram Shook – bass on "Wildlife In America"
Steve Terebecki – bass on "Radio Silence"


Label: Sub Pop


Erscheinungsjahr: 2016


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Prime (3:38)
2. Quiet Americans (3:32)
3. A Long Time Away (4:12)
4. Backchannels (4:44)
5. Filaments (6:11)
6. Pale Kings (4:11)
7. Only Child (4:28)
8. Glass Bones (3:39)
9. Wildlife In America (5:08)
10. Radio Silence (6:38)
11. Stray Light At Clouds Hill (5:39)

Gesamtspieldauer: 52:06



„Jet Plane And Oxbow“ heißt das neunte und bisher letzte Album der US-amerikanischen Band Shearwater aus Austin, Texas. Es wurde am 22. Januar 2016 auf dem Plattenlabel Sub Pop veröffentlicht und erreichte in den belgischen Charts immerhin Platz 81.

Würde ich es nicht besser wissen, so würde ich die Band mit ihrer Musik auf „Jet Plane And Oxbow“ nach Europa, genauer gesagt nach England verorten. „Very British“ klingt das ein ums andere Mal, wobei sich die Musik genremäßig im Gebiet irgendwo zwischen Pop und Rock befindet. Nichts selten kommen beim Hören dabei Erinnerungen an den Pop und New Wave Zeit der 80er Jahre auf. Doch dieses neunte Album von Shearwater ist ganz bestimmt keine New Wave Scheibe. Alternative Rock gepaart mit Alternative Pop, gewürzt mit leichten Anwandlungen aus den 80ern, das gibt es auf „Jet Plane And Oxbow“ zu hören.

Dabei schaffen es die sechs Musiker immer wieder mit ihren Melodien Aufmerksamkeit zu erzeugen, denn diese gehen ins Ohr. Eingängig klingt „Jet Plane And Oxbow“ an jeder Stelle der Platte. Das beginnt gleich sehr überzeugend mit dem Opener und wohl stärksten Lied des Albums „Prime“. Doch auch die Nummern danach wissen zu überzeugen und bleiben schon nach wenigen Durchläufen des Albums auch länger im Ohr hängen. „A Long Time Away“, „Backchannels“, „Wildlife In America“ sowie das letzte Lied des Albums, „Stray Light At Clouds Hill“, wären Beispiele hierfür. Stimmungsvoll und intensiv klingen Shearwater nun – neben dieser Melodiösität.

Fazit: Es bleibt zu hoffen, dass man noch mehr von Shearwater hört. Nach „Jet Plane And Oxbow“ erschienen lediglich noch Live-Alben sowie ein Cover-Album von David Bowies „Lodger“. Dieses neunte Album von Shearwater lohnt sich nämlich für all diejenigen Hörerinnen und Hörer, die auf eingängigen Alternative Rock mit einer Prise Pop stehen. Rockmusik, die den Pop der 80er Jahre imitiert? Ja, irgendwie sowas. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Prime, Stray Light At Clouds Hill



Dienstag, 9. März 2021

Teleman – Breakfast

 



Teleman – Breakfast


Besetzung:

Peter Cattermoul – bass, synthesizer, piano, lap steel guitar
Hiro Amamiya – drums, percussion, synthesizer
Jonny Sanders – synthesizer, piano, vocals, drums
Tom Sanders – vocals, guitar, piano, synthesizer, bass, drums, lap steel guitar




Erscheinungsjahr: 2014


Stil: Pop, Independent Pop


Trackliste:

1. Cristina (3:59)
2. In Your Fur (4:04)
3. Steam Train Girl (3:42)
4. 23 Floors Up (3:54)
5. Monday Morning (4:08)
6. Skeleton Dance (3:37)
7. Mainline (3:46)
8. Lady Low (4:08)
9. Redhead Saturday (3:41)
10. Travel Song (7:50)

Gesamtspieldauer: 42:53



Teleman ist eine englische Indie-Pop-Band, die sich 2011 in London gegründet hat. Nach der Auflösung von Pete And The Pirates im Jahr 2011 begannen drei der ehemaligen Bandmitglieder unter dem Namen Teleman neue Musik zu schreiben und aufzunehmen. Der Schlagzeuger Hiro Ama ergänzte schließlich das Trio zu einem Quartett. Der Name der Band entstand, als die Musiker in einem Wohltätigkeitsladen ein Album des deutschen Komponisten Georg Philipp Telemann (1681 – 1767) sahen und diesen für sich adaptierten. „Breakfast“ heißt das erste Album der Londoner und wurde im Jahr 2014 auf dem Plattenlabel Moshi Moshi Records veröffentlicht und erreichte immerhin Platz 65 der britischen Charts.

Auf „Breakfast“ hört man sehr elektronischen Pop, der immer wieder mal Erinnerungen an die 80er Jahre aufleben lässt. Die vier Musiker haben sich beim Einspielen am Synthesizer „ausgetobt“, bei allen Vieren ist der Synthesizer auch als Instrument mit aufgeführt. Die Lieder von Teleman klingen luftig und leicht, eher fröhlich, als melancholisch oder gar traurig. Gepaart mit der hellen und jugendlichen Gesangsstimme klingt das alles sehr unbekümmert, frisch und unverbraucht.

Selbstverständlich sollte man beim Hören eine gewisse Affinität zu den 80ern und vor allen Dingen zu elektronischen Sounds verspüren, denn solch ein Lied wie „Mainline“, in dem man sogar auch mal eine verzerrte Gitarre zu hören bekommt, stellt eine Ausnahme auf „Breakfast“ dar. Die Lieder gehen allesamt sehr gut ins Ohr, wenn auch der „Überflieger-Ohrwurm“ fehlt. Eingängig klingt die Musik von Teleman auf ihrem Debut jedoch zu jeder Zeit und bereits mit dem zweiten Durchlauf glaubt man die Lieder schon sehr viel länger zu kennen.

Das letzte aufgeführte Lied, „Travel Song“, hat keine Spieldauer von knapp acht Minuten, sondern beinhaltet noch den „Hidden Track“ „Not In Control“. Dieser folgt nach fünfzehn Sekunden der Stille dem eigentlichen Lied nach und klingt deutlich rauer als die restlichen zehn Lieder – außer Kontrolle eben für Teleman-Verhältnisse.

Fazit: Sehr Synthesizer-lastigen Pop gibt es von Teleman zu hören. Immer wieder wird man dabei an die 80er Jahre erinnert. Die Melodien gehen gut ins Ohr, das Album lässt sich perfekt in einem Durchhören. Die Musik von Teleman klingt hier locker, leicht und luftig. Sicherlich nichts für eingefleischte Rocker aber all jene, die elektronischen Sounds nicht ganz abgeneigt gegenüberstehen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Lady Low



Sonntag, 7. März 2021

Half Moon Run – A Blemish In The Great Light

 



Half Moon Run – A Blemish In The Great Light


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

Devon Portielje
Dylan Phillips
Isaac Symonds
Conner Molander


Gastmusiker:

Quatuor Esca – string quartet
Colin Stetson – saxophone
Pietro Amato – French horn
Christopher Seligman – French horn
Chœur Des Enfants De Montréal – choir
Rowan Grace Mizerski – additional vocals




Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. Then Again (3:19)
2. Favourite Boy (4:02)
3. Flesh And Blood (4:57)
4. Natural Disaster (3:43)
5. Black Diamond (2:59)
6. Yani's Song (2:41)
7. Razorblade (7:26)
8. Undercurrents (2:18)
9. Jello On My Mind (3:52)
10. New Truth (5:08)

Gesamtspieldauer: 40:28



„A Blemish In The Great Light“ heißt das dritte Studioalbum der kanadischen Rock Band Half Moon Run. Es wurde am 1. November 2019 auf dem Plattenlabel Glassnote Records veröffentlicht. Auf dem Album hört man Independent Rock, der erneut mehr in die Richtung des Mainstream Rocks und Pops driftet, wie er bereits auf dem Vorgängeralbum „Sun Leads Me On“ zu hören war.

Und so erklingt auch auf „A Blemish In The Great Light“ sehr eingängiger und melodiöser Rock, der sehr schnell ins Ohr geht und sich dabei auch durchaus abwechslungsreich anhört. Streicher, Bläser und ein Kinderchor lockern die Rockinstrumentierung immer wieder etwas auf, welche dadurch nochmals spannender klingt. Großartige Experimente gehen die Musiker von Half Moon Run dabei nicht ein, alles klingt bereits beim ersten Mal des Hörens auf eine entspannte Art und Weise gut. Und schließlich steigern sich die einzelnen Nummern noch mit den Durchläufen – werden noch vertrauter und damit eingängiger.

Somit ist „A Blemish In The Great Light“ ganz bestimmt keine schlechte Scheibe geworden, wenn man auf die eher sanftere und überaus melodische Ausprägung des Indie-Rocks steht. An die Lieder des Debuts „Dark Eyes“ reichen die Titel jedoch nicht ganz heran. Trotzdem gibt es einige Höhepunkte, die neben den anderen, hörenswerten Stücken noch einen Tick mehr zu überzeugen wissen, als jene restlichen Stücke. Dies wären gleich der Opener „Then Again“, dann das sehr eingängige „Natural Disaster“ sowie die kurze Instrumentalnummer „Undercurrents“.

Fazit: „A Blemish In The Great Light“ ist ein sehr melodisches und eingängiges Independent Rock Album geworden. Alles klingt auf der Platte und geht ins Ohr. Einige Höhepunkte gibt es zudem darauf zu hören, sodass all diejenigen, die auf die eher sanften Töne des Rocks stehen sicherlich Gefallen an diesem Album finden werden. Neun Punkte.

Anspieltipps: Then Again, Natural Disaster, Undercurrents