Mittwoch, 23. März 2016

Midnight Oil – Red Sails In The Sunset




Midnight Oil – Red Sails In The Sunset


Besetzung:

Peter Garrett – lead vocals (except tracks 1, 8)
Peter Gifford – bass guitar, backing vocals
Rob Hirst – drums, percussion, backing vocals, lead vocals (tracks 1, 8)
Jim Moginie – guitars, keyboards, arrangements (brass, string)
Martin Rotsey – guitars


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: Rock, New Wave


Trackliste:

1. When The Generals Talk (3:32)
2. Best Of Both Worlds (4:05)
3. Sleep (5:09)
4. Minutes To Midnight (3:20)
5. Jimmy Sharman's Boxers (7:10)
6. Bakerman (0:52)
7. Who Can Stand In The Way (4:33)
8. Kosciusko (4:47)
9. Helps Me Helps You (3:44)
10. Harrisburg (3:46)
11. Bells And Horns In The Back Of Beyond (3:30)
12. Shipyards Of New Zealand (5:53)

Gesamtspieldauer: 38:11





„Red Sails In The Sunset” nannte die australische Band ihr fünftes Album, welches als erstes ihrer Platten auch Platz 1 in den australischen Charts erreichte. 1984 wurde es auf Columbia Records veröffentlicht und mit dieser Scheibe konnten sich die Australier erstmals auch in den USA in den Charts platzieren. Das Cover des Albums zeigt eine Arbeit des japanischen Künstlers Tsunehisa Kimura, wie dieser sich Sydney und hier besonders die Hafenregion, nach einem nuklearen Schlag vorstellt.

Mit „Red Sails In The Sunset” waren die fünf Australier auf dem Weg zu „Diesel And Dust”, ihrem überragenden sechsten Album, allerdings konnten sie die Qualität dieser Scheibe mit „Red Sails In The Sunset” noch nicht erreichen. Dies liegt an den Liedern selbst, die auf dem Album noch nicht restlos überzeugen können. Die Texte sind spannend, oftmals kritisch und es auf jeden Fall wert, verfolgt beziehungsweise gelesen zu werden. Allerdings packen einen die Lieder noch nicht so, wie auf dem Nachfolge-Album. Das will größtenteils alles noch nicht so richtig ins Ohr gehen. Dazu gesellen sich ein paar wirklich seltsame Nummern, die so absolut nicht überzeugen können. Was die Band geritten hat mit „When The Generals Talk“ diese Platte zu eröffnen, das wird wohl immer ihr Geheimnis bleiben. Man erhält eine völlig falsche Vorstellung davon, was einen auf „Red Sails In The Sunset” sonst noch so alles erwarten wird. Solch eine Art Funk Rock gibt es glücklicherweise ansonsten nicht mehr auf dieser Scheibe.

Das Album wird allerdings besser, je länger es läuft. Erster richtiger Höhepunkt ist mit „Jimmy Sharman's Boxers“ gleichzeitig das längste Lied der Platte, eine rockige sowie sehr abwechslungsreiche Nummer, die jetzt schon sehr viel eher ins Ohr geht. Das macht auch das folgende Lied „Bakerman“, welches allerdings wohl eher als Spielerei angesehen kann, mit seinen etwa fünfzig Sekunden Spielzeit. Und dann sind da noch die drei letzten Stücke der Platte, die ebenfalls ganz gelungen sind, ohne jetzt jedoch „Red Sails In The Sunset” zu einem genialen Album mutieren zu lassen. Besonders überzeugend dabei die Nummer „Bells And Horns In The Back Of Beyond“, welche phasenweise auch ein wenig an einen Italo-Western erinnert. Mit „Shipyards Of New Zealand“ klingt die Platte dann melodiös und versöhnlich aus.

Fazit: So ganz überzeugend ist das noch nicht, was Midnight Oil auf „Red Sails In The Sunset” zu bieten haben. Vieles auf dieser Platte klingt ganz nett, manches allerdings auch sehr gewöhnungsbedürftig. Die Texte sind klasse, wie immer bei den Australiern. Die Musik schafft es dagegen jedoch nur abschnittsweise zu überzeugen, da sie noch nicht so richtig greift. Acht Punkte.

Anspieltipps: Jimmy Sharman's Boxers, Bakerman, Bells And Horns In The Back Of Beyond, Shipyards Of New Zealand