Freitag, 22. Juni 2018

Smalltape – The Ocean




Smalltape – The Ocean


Besetzung:

Philipp Nespital – vocals, piano, keyboards, guitars, bass guitars, drums


Gastmusiker:

Alexandra Praet – bass guitar, additional vocals
Valgeir Daði Einarsson – bass guitar
Christopher Zitterbart – additional guitar, guitar solo
Stephan Pankow – accordion,  guitar
Otis Sandsjö – tenor saxophone
Martin Funda – violin
Annette Köhler – violin
Dorian Wetzel – viola
Leonard Petersen – violoncello


Label: Eigenverlag (Record Jet)


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Progressive Rock, Art Pop


Trackliste:

1. When The Waves Divide (3:44)
2. The Ocean Pt. 1 (6:36)
3. The Shore (4:31)
4. Mirror (8:44)
5. The Sailor’s Tale (7:00)
6. The Diver (6:22)
7. Kaventsmann (15:04)
8. Concrete Silence (8:59)
9. The Ocean Pt. 2 (6:25)
10. Picture Of A Dawn (5:26)

Gesamtspieldauer: 1:12:56



„The Ocean“ heißt das zweite Album des Philipp Nespital alias Smalltape. Die Platte erschien am 5. Mai im Jahr 2017 in Eigenproduktion und wird über Record Jet vertrieben. Auf „The Ocean“ hört man eine Mischung aus Art Pop und Art Rock sowie Progressive Rock, der überwiegend sehr harmonisch das Ohr umschwirrt und sich schnell darin festsetzt.

Was zunächst bei Smalltape und dem Album „The Ocean“ auffällt ist die Instrumentierung der Musik. Klassische Instrumente treffen hier auf solche, die typisch für den Rock stehen. Dabei werden diese allerdings nicht unbedingt miteinander vermischt, soll heißen, ein akustische Gitarren-Solo wird aus Harmoniegründen nicht zwangsläufig noch mal mit diversen Streichern unterlegt. Oftmals treten diese Instrumente abschnittsweise in Erscheinung, um dann sicherlich auch mal zu klangtechnisch zu fusionieren, jedoch ist dies nicht die universelle Herangehensweise auf „The Ocean“. Wunderschöne und dabei auch abwechslungsreiche Melodien werden auf diese Weise kreiert, die sich schnell festzusetzen verstehen.

Die Stimmung auf „The Ocean“ ist dabei häufig eher eine melancholisch ruhige, wenn auch ab und an das Tempo mal angezogen wird. Richtiggehend gerockt wird allerdings nur am Rande. Jedoch können die einzelnen Lieder durchaus auch mal kurz jazzige Abschnitte beinhalten und auch dadurch fordernder klingen. Die Musik wechselt von sanften Klängen hin zu symphonischen Harmonien weiter zu kleineren, etwas schräger klingenden Passagen, sodass niemals Langeweile aufkommt. Die einzelnen Stücke würden auch ohne Gesang gut funktionieren, einige der Lieder kommen auch ohne gesungenen Text aus. Der Titel „Kaventsmann“ enthält dabei auf über fünfzehn Minuten alle Facetten der Musik von Smalltape und steht irgendwie stellvertretend für diese. Besonders gelungen auf „The Ocean“ klingen das Lied „Mirror“ sowie alle Stücke gegen Ende des Albums. Gerade bei diesen Liedern fällt es sehr leicht, vollständig in die Musik einzutauchen.

Fazit: Ein sehr abwechslungsreiches und an keiner Stelle langweiliges Album präsentiert Philipp Nespital alias Smalltape seinen Hörerinnen und Hörern mit „The Ocean“. Die Musik und damit die transportierten Atmosphären schwanken von sanft bis jazzig fordernd. Vieles auf diesem Album geht schnell ins Ohr und weckt das Interesse auch durch eine nicht ganz alltägliche Instrumentierung. Kurzweiliger und abwechslungsreicher Progressive Rock neueren Datums. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Mirror, The Ocean Pt. 2, Picture Of A Dawn