Montag, 23. Oktober 2017

The Waterboys – Fisherman’s Blues




The Waterboys – Fisherman’s Blues


Besetzung:

Mike Scott – vocals, guitar, piano, hammond organ, drums, bouzouki
Anthony Thistlethwaite – saxophone, mandolin, harmonica, hammond organ
Steve Wickham – violin
Trevor Hutchinson – bass guitar, double bass
Roddy Lorimer – trumpet
Kevin Wilkinson – drums
Peter McKinney – drums
Dave Ruffy – drums
Colin Blakey – piano, flute, border horn
Fran Breen – drums
Vinnie Kilduff – guitar
Noel Bridgeman – tambourine, congas
Jay Dee Daugherty – drums
Máirtín O'Connor – accordion
Alec Finn – bouzouki
Charlie Lennon – violin
Brendan O'Regan – bouzouki
Tomás Mac Eoin – vocals
Paraig Stevens – bells
Jenny Haan – vocals
Ruth Nolan – vocals
Rachel Nolan – vocals
The Abergavenny Male Voice Choir – vocals
Tomas McKeowen – spoken voice


Label: Chrysalis


Erscheinungsdatum: 1988


Stil: Folk Rock, Rock, Country


Trackliste:

1. Fisherman's Blues (4:26)
2. We Will Not Be Lovers (7:01)
3. Strange Boat (3:06)
4. World Party (5:28)
5. Sweet Thing (7:12)
6. Jimmy Hickey's Waltz (2:06)
7. And A Bang On The Ear (9:14)
8. Has Anybody Here Seen Hank (3:18)
9. When Will We Be Married (3:00)
10. When Ye Go Away (3:44)
11. Dunford's Fancy (1:04)
12. The Stolen Child (6:55)
13. This Land Is Your Land (0:54)


Collector's Edition Bonus Disc (2006):

1. Carolan's Welcome (2:51)
2. Killing My Heart (3:54)
3. You In The Sky (5:47)
4. When Will We Be Married? (2:40)
5. Nobody 'Cept You (3:05)
6. Fisherman's Blues (5:49)
7. Girl Of The North Country (4:24)
8. Lonesome And A Long Way From Home (3:05)
9. If I Can't Have You (3:30)
10. Rattle My Bones And Shiver My Soul (2:38)
11. Let Me Feel Holy Again (6:10)
12. Meet Me At The Station (3:24)
13. The Good Ship Sirius (0:43)
14. Soon As I Get Home (12:03)

Gesamtspieldauer CD1 (57:35) und CD2 (1:00:11): 1:57:46




Die Platte „Fisherman’s Blues“ ist das vierte Studioalbum der irisch-schottischen Band The Waterboys und erschien im Jahr 1988 auf dem Label Chrysalis Records. „Fisherman’s Blues“ stellte einen Einschnitt in der Musik der Waterboys dar. Der Rock war zwar noch vorhanden, jedoch nur noch an wenigen Stellen in der Musik der Band stark präsent. Stattdessen gab es nun einen Mix aus traditioneller irischer wie schottischer Musik, Country und auch Rock and Roll zu hören. Dementsprechend unterschiedlich fielen auch die Meinungen über diese Scheibe aus. Während einige Kritiker und Hörer voll des Lobes waren und die Platte sogar Aufnahme in dem Buch „1001 Albums You Must Hear Before You Die” fand, waren andere eher enttäuscht und gar nicht mehr so begeistert von diesem Stilwechsel. Nichtsdestotrotz ist „Fisherman’s Blues“ das Album der Waterboys geworden, welches sich am besten verkaufte. Es kletterte bis auf Platz 13 der UK Charts und erreichte in den USA immerhin Platz 76 der Billboard 200.

Nun, der Wechsel hin zu eher folkloristischer Musik ist wahrlich unüberhörbar. Sind dabei Töne von den britischen Inseln zu hören, hört sich das auch noch ganz nett an. Überwiegt allerdings der Country-Einfluss, so ist die Musik der Waterboys auf „Fisherman’s Blues“ eine eher sehr gewöhnungsbedürftige geworden. Auch diese Rock and Roll-Anwandlungen nerven eher als, dass sie zu überzeugen verstehen. In den zwei Jahren der Entstehung des Albums schrieben die Waterboys wohl über einhundert Titel. Dreizehn davon waren auf der ursprünglichen Platte vorhanden, weitere vierzehn gibt es auf der hier vorliegenden Collector’s Edition zu hören. Auf dieser zweiten CD hört man allerdings noch sehr viel mehr Country und Folk und so gut wie gar keinen Rock mehr. Um das Ganze allerdings noch auf die Spitze zu treiben wurde im Jahr 2013 noch eine weitere Version des Albums veröffentlicht, die insgesamt sieben CDs umfasst und dabei 137 Lieder enthält. Dieser Ausgabe wurde alles hinzugefügt, was in den verschiedenen Sessions der Aufnahme festgehalten wurde.

Die Waterboys sind nicht mehr jene Waterboys, die ich schätze. Mike Scott hat sich auf dieser Platte sehr von Steve Wickham inspirieren lassen, dessen Violine häufig im Vordergrund der Musik steht und diesen folkloristischen Touch sehr dick unterstreicht. Richtig überzeugende und gelungene Lieder höre ich hier nicht mehr. Vieles ist maximal noch Durchschnitt, manches nervt durch diesen penetranten Violin-Einsatz, der einen stimmungsmäßig häufig in den mittleren Westen der USA katapultiert. Die Lieder gehen nicht mehr so ins Ohr, laufen oftmals einfach nur unter Überschrift „langweiliger Country-Folk“ durch. Es bleibt auch wenig hängen, von dieser Scheibe, die musikalisch so gar nichts mit vielen anderen Scheiben der Waterboys zu tun hat. Leider klingen auch die reinen Folk Stücke nicht so überzeugend, dass man dieses Album noch in die Kategorie „lohnend“ eingruppieren könnte. Richtig melodiös klingt auf „Fisherman’s Blues“ nur die Nummer „The Stolen Child“. Ein sehr sanftes Lied, mit viel Querflöte ausgestattet, Sprechgesang gepaart mit gesungenen Worten und jeder Menge folkloristischem Text. Sehr sanft, aber immerhin auch sehr eingängig. Na endlich.

Fazit: „Fisherman’s Blues“ von den Waterboys um Mike Scott ist wahrlich kein Rock Album geworden. Auf dieser Platte hört man Folk und Country, neben Rock and Roll und etwas reinerem Rock. Die Folk Musik klingt dabei noch ganz nett, die Country-Lieder langweilen eher. Schöne Melodien hört man hier deutlich weniger, als auf so manch anderem Waterboys Album. Aber so etwas ist bekanntlich immer Geschmackssache, sodass Freundinnen und Freunde von Country-Klängen das ganz bestimmt völlig anders sehen. Andere wiederum werden „Fisherman’s Blues“ einfach nur schrecklich langweilig finden. Auch das ist verständlich. Sieben Punkte.

Anspieltipps: The Stolen Child