Donnerstag, 4. Dezember 2014

Yes – 90125




Yes – 90125


Besetzung:

Jon Anderson – vocals
Chris Squire – bass guitars, vocals
Trevor Rabin – guitars, keyboards, vocals
Alan White – drums, percussion
Tony Kaye – keyboards


Label: ATCO


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: ArtPop


Trackliste:

1. Owner Of A Lonely Heart (4:30)
2. Hold On (5:18)
3. It Can Happen (5:30)
4. Changes (6:20)
5. Cinema (2:08)
6. Leave It (4:14)
7. Our Song (4:18)
8. City Of Love (4:52)
9. Hearts (7:43)


Bonus Tracks der remasterten Version:

10. Leave It (Single Remix) (3:57)
11. Make It Easy (6:12)
12. It Can Happen (Cinema Version) (6:05)
13. It’s Over (5:41)
14. Owner Of A Lonely Heart (Extended Remix) (7:05)
15. Leave It (“A Capella” Version) (3:19)

Gesamtspieldauer: 1:17:13




Genau wie so viele andere Bands des Genres Progressive Rock der 70er Jahre, so verfiel auch Yes dem Glauben, nun unbedingt besonders poppig klingen zu müssen. Die Platte „90125“ stellt hier den eindeutigen Beweis für diese Behauptung dar. Yes produzieren auf ihrem bereits elften Studioalbum aus dem Jahr 1983 Pop in Reinkultur. Klar gibt es hier auch immer wieder mal kleinere Passagen, die für das Ohr des „normalen“ Pop-Hörers dann etwas ungewohnt klingen, als Ergebnis bleibt jedoch lediglich das Siegel „Pop“ übrig. Diese Vorgehendweise sollte den Bandmitgliedern allerdings Recht geben, denn bis heute ist „90125“ die erfolgreichste Scheibe der Band. Der etwas seltsam wirkende Name rührt dabei von der Nummer her, mit der die Platte im Katalog ihrer Plattenfirma ATCO abgelegt wurde: 90125 eben.

Diverse „Hits“ hatte die Platte zu bieten. Da ist zum einen „Owner Of A Lonely Heart“, welche zu damaligen Zeit in den Radios rauf- und runterlief und auch in mehreren Ländern die Position 1 der Charts eroberte. Zudem fand die Nummer in den Diskotheken vermehrten Einsatz. Das Lied geht schnell ins Ohr, groovt ganz nett und brachte Yes nun auch Erfolg bei Musikhörern, die mit der vorherigen Musik der Band nur sehr bedingt etwas anzufangen wussten. Ebenfalls einen kleinen Single-Hit stellte „Hold On“ dar. Ein wenig rockiger, ebenfalls wieder eingängig, aber wenn man ehrlich ist, einfach belanglos. Nun und dann kommt ab 2:30 ein kurzer Part mit mehrstimmigem Gesang, den man sich irgendwie für die ganze Platte gewünscht hätte. Hier klingen Yes wieder interessant. Die dritte Singleauskopplung hieß „Leave It“. Beinhaltet einen ganz netten à Capella Einstieg, aber ansonsten auch eher gewöhnungsbedürftig. Genau wie „Our Song“. Hier klingen Yes wie eine Mainstream Rockband. Diese Auskopplung hatte auch den geringsten verkaufstechnischen Erfolg.

Aber es gibt durchaus auch Positives zu berichten, von „90125“. Da ist zum Beispiel eine weitere und auch die letzte Singleauskopplung, das wirklich überragende „Changes“. Mit dem Xylophon wird hier ein wahrlich gelungener Titel eingeleitet. Jetzt bewegen wir uns nun auch mehr auf dem Terrain des Rock, als noch des Pop. Abwechslungsreich, treibend, ins Ohr gehend und damit ungemein melodiös ist „Changes“ ein Lied, welches durchaus auch mit zu den Höhepunkten in der Yes-Welt zählt. Sicherlich nicht an erster Stelle, doch durchaus mit unter den besten dreißig Titeln zu finden ist – und Yes haben viel Musik geschrieben. Ebenfalls noch lohnenswert sind „It Can Happen“ und „Hearts“. Beides wieder eingängige Nummern, erstere deutlich rockiger als „Hearts“ und beide ebenfalls überaus hörenswert.

Fazit: Ganz misslungen finde ich diese Platte nicht, auch wenn das immer wieder behauptet wird. Klar ist das oftmals poppiger bis rockiger Mainstream geworden, allerdings enthält die Scheibe durchaus auch drei Höhepunkte, bei deren Hören manch sich wünscht, dass populäre Musik doch immer so klingen müsste. Kein Überalbum, aber auch kein schlechtes. Durchschnitt eben. Acht Punkte.

Anspieltipps: It Can Happen, Changes, Hearts