Montag, 11. Juni 2018

Al Stewart – Zero She Flies




Al Stewart – Zero She Flies


Besetzung:

Al Stewart – guitar, keyboards, vocals


Gastmusiker:

Louis Cennamo – bass
Gerry Conway – drums
Pete Gavin – drums
Steve Gray – guitar
Tim Hinkley – keyboards
Trevor Lucas – guitar


Label: CBS Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Folk


Trackliste:

1. My Enemies Have Sweet Voices (5:14)
2. A Small Fruit Song (2:02)
3. Gethsemane, Again (5:28)
4. Burbling (3:19)
5. Electric Los Angeles Sunset (3:47)
6. Manuscript (4:45)
7. Black Hill (1:22)
8. Anna (1:47)
9. Room Of Roots (3:52)
10. Zero She Flies (5:35)

Gesamtspieldauer: 37:16



Alles wie gehabt könnte man sagen, wenn man das dritte Album des Meisters der leisen Töne, Al Stewart, hört. „Zero She Flies“ heißt diese Scheibe und erschien im April 1970 auf dem Plattenlabel CBS Records. Darauf zu hören ist einmal mehr sehr sanfter und zurückhaltender British Folk, der zwar auch mal einen ganz kleinen Ausflug in Richtung US-amerikanische Musik nimmt, ansonsten jedoch überwiegend bei seinen Wurzeln bleibt.

Das Album beginnt mit dem Titel „My Enemies Have Sweet Voices“. Und dies ist gleich jenes, welches etwas anders klingt, als der typische Al Stewart Song. Sehr viel Mundharmonika lässt automatisch Reminiszenzen an die US-amerikanische Country- und Western-Music aufkommen. „Schuster bleib bei Deinen Leisten!“ möchte man Al Stewart fast zurufen, denn die Nummer ist zum einen nicht typisch für diese Platte, zum anderen ist sie auch deren schwächstes Lied. Doch schon mit dem nächsten kurzen Titel, „A Small Fruit Song“, wird man wieder versöhnt. Bis ganz zum Schluss wird man mit wunderschönen akustischen Gitarrenklängen umgarnt, um gegen Ende von der Liebesbeziehung eines Apfels zu einer Orange zu erfahren. Nebenbei bemerkt ist auch das Album-Cover eine weitere Skurrilität. Was sich Al Stewart wohl dabei dachte, lediglich seinen Kopf in all dem Gestrüpp zu zeigen? Man wird es wohl nie erfahren.

Es reiht sich im weiteren Verlauf eine schöne Akustik-Nummer an die nächste. Ab und an gibt es im Hintergrund mal eine E-Gitarre zu hören und mit den Liedern „Burbling“ und „Room Of Roots“ sind auch zwei Instrumentalstücke mit auf „Zero She Flies“ enthalten. Alles klingt lieb, nett, sanft, melodiös und eingängig. Eine kleine Ausnahme befindet sich noch am Ende des Albums mit dem Titellied. Das Lied steigert sich und wird gegen Ende hin sogar richtiggehend rockig. Genauso wie der Opener des Albums so steht auch diese Nummer nicht stellvertretend für „Zero She Flies“, sondern stellt eine Ausnahme dar. Und auch wenn sich keine außergewöhnlichen Ohrwürmer mit auf diesem Album befinden, so unterhält die Musik doch und hat mit dem bereits erwähnten „A Small Fruit Song“, dem kurzen „Anna“ sowie dem Instrumentallied „Room Of Roots“ ihre Höhepunkte.

Fazit: Wer Folk Musik mag, wird auch „Zero She Flies“ mögen. Zumeist ist die Musik eine sehr ruhige, nur selten, wie beim Titellied, klingt es ein klein wenig rockiger oder etwas nach Country, wie beim Opener. Ansonsten bleibt sich Al Stewart treu, entwickelt auf seiner akustischen Gitarre sanfte Lieder, zu denen er seine kleinen Geschichten erzählt. Unaufgeregt. Neun Punkte.

Anspieltipps: A Small Fruit Song, Anna, Room Of Roots