Donnerstag, 11. Juni 2020

Ritual – The Hemulic Voluntary Band




Ritual – The Hemulic Voluntary Band


Besetzung:

Jon Gamble – clavinet, harmonium, grand piano, rhodes, backing vocals
Frederik Lindquist – bass, irish bouzouki, hammer dulcimer, recorders & whistles, backing vocals
Patrik Lundström – lead & backing vocals, electric & acoustic guitars
Johan Nordgren – drums & percussion, nyckelharpa (keyed fiddle), backing vocals


Gastmusiker:

Lovisa Hallstedt – plays violin on “A Dangerous Journey”


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2007


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. The Hemulic Voluntary Band (4:55)
2. In The Wild (5:56)
3. Late In November (4:57)
4. The Groke (6:05)
5. Waiting By The Bridge (4:39)
6. A Dangerous Journey (26:32)

Gesamtspieldauer: 53:04




Bei manchen Bands tut es mir einfach furchtbar leid, dass sie nicht bekannter sind. Tolle Musik, die kaum jemand hört. Eine dieser Bands ist die schwedische Formation Ritual. Von 1995 bis zum Jahr 2007 erschienen insgesamt vier Studioalben, eine Live Platte und eine EP. Am 31. August 2007 wurde das bisher letzte Album der Skandinavier auf dem Label InsideOut Music veröffentlicht. „The Hemulic Voluntary Band“ heißt es und ist angefüllt mit Progressive Rock, dem eine Prise Folk beigemischt wurde. Auf der Homepage der Schweden kann man übrigens immer noch nachlesen, dass sie weiter an einem neuen Album arbeiten. Man darf also gespannt sein.

Ich höre diese Musik und werde unweigerlich an Gentle Giant erinnert. Diese leicht schrägen Akkorde, dazu mehrstimmiger Gesang und auch wunderschöne Melodien, vorangetrieben durch ein nach vorne preschendes Schlagzeug, das erinnert unweigerlich an die englischen Kollegen, die ihre Musik hauptsächlich in den 70er Jahren einspielten. „The Hemulic Voluntary Band“ unterhält vom ersten bis zum letzten Akkord und selbstverständlich ist es eines jener Alben – wie immer im Bereich des Progressive Rocks – welches mit jedem Durchgang noch weiter wächst, wertvoller wird, da man sich diese Musik immer mehr erschließt.

In den Liedern kann man schwelgen, denn sie packen und rühren. Doch es ist eben kein Mainstream Rock. Deswegen wird in solch ein Album sicher oftmals nur kurz reingehört, es zündet nicht sofort und schon ist es wieder vergessen. Allerdings würden solch Lieder wie „Late In November“ oder „The Groke“ bei intensiverem Hören bestimmt deutlich mehr Fans finden und eben etwas später „zünden“. Und dass man bei einem Lied wie „A Dangerous Journey“ nicht einfach mal „kurz“ reinhören kann, scheint bei einer Laufzeit von über 26 Minuten fast schon selbstverständlich logisch. Das Lied ist wie eine musikalische Reise durch viele verschiedene Atmosphären und Stimmungen. Intensiv und unglaublich abwechslungsreich. Dazu gibt es viele wunderschöne Melodien zu entdecken. Musik kann so unglaublich bereichernd sein.

Fazit: Wer Progressive Rock liebt, wer Gentle Giant mag, die oder der wird sehr wahrscheinlich auch Ritual und ihr „The Hemulic Voluntary Band“ mögen. Dabei kopieren die Schweden die Engländer nicht. Sie erinnern an Gentle Giant und versetzen diese Musik in das 21. Jahrhundert, angereichert um einige Folk-Einflüsse. Auf „The Hemulic Voluntary Band“ hört man abwechslungsreiche, melodische und zum Teil auch schräge Musik. Ein toller Mix. Sehr beeindruckend. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: Late In November, The Groke, A Dangerous Journey