Montag, 24. Juni 2019

Arabs In Aspic – Syndenes Magi




Arabs In Aspic – Syndenes Magi


Besetzung:

Jostein Smeby – guitar, vocals
Eskil Nyhus – drums, percussion
Stig A. Jørgensen – keyboards, vocals
Erik Paulsen – bass, vocals


Gastmusiker:

Alessandro Elide – percussion
Halvor Viken Holand – violin


Label: Apollon Records


Erscheinungsjahr: 2017


Stil: Progressive Rock


Trackliste: 

1. Syndenes Magi (12:20)
2. Mørket 2 (9:34)
3. Mørket 3 (20:20)

Gesamtspieldauer: 42:15



Was kommt da nicht alles für interessante Musik aus dem hohen Norden. Die Band mit dem seltsamen Namen Arabs In Aspic stammt aus Trondheim, Norwegen und wurde im Jahr 2002 vom Gitarristen Jostein Smeby und dem Skisprungweltmeister von 1995 auf der Großchance, Tommy Ingebrigsten, gegründet, nachdem man zuvor als Cover-Band aufgetreten war. Sechs Alben haben Arabs In Aspic bisher eingespielt, die ersten zwei davon noch mit Tommy Ingebrigsten, der dann jedoch die Band verließ. „Syndenes Magi“ heißt die bisher letzte Platte dieser Reihe und erschien am 5. Oktober 2017 auf dem Plattenlabel Apollon Records.

Auf „Syndenes Magi“ hört man Progressive Rock, der an die 70er Jahre erinnert, allerdings in einer sehr viel härteren Ausführung eingespielt wurde. Da rockt und kracht es immer wieder, trotzdem verlieren die Norweger die Melodie nie aus den Augen beziehungsweise Ohren. An der einen oder anderen Stelle glaubt man die musikalischen Vorbilder von Arabs In Aspic heraushören zu können. Im Falle des ersten Titels und gleichzeitig Titelliedes „Syndenes Magi“ wären das King Crimson, was nicht zuletzt am Keyboard in Verbindung zum Rock begründet liegt. „Mørket 3“ dagegen, die letzte und längste Nummer auf „Syndenes Magi“, lässt Erinnerungen an Pink Floyd aufkommen. Beginnt das Lied zunächst wunderschön mit warmen Gitarren- und Querflötenklängen, so zieht im weiteren Verlauf das Tempo an. Auch hier sind es die Tastenklänge, die an manche Einlage des Pink Floyd Keyboarders Rick Wright erinnern. Schließlich mündet alles in einem sehr experimentellen Teil, der eher eine weite Klangkollage darstellt, um letztendlich wieder in Wohlklängen zu enden.

Diese beiden Nummern sind auch gleichzeitig die Höhepunkte der Platte, die damit einen durchgängigen musikalischen Höhepunkt darstellt, zumal der Titel „Mørket 2“ gegen diese beiden Nummern auch nicht großartig abfällt. Die Reminiszenzen an die musikalischen Vorbilder vergangener Jahrzehnte fallen dabei so sanft und nicht anbiedernd aus, dass diese Herangehensweise und Umsetzung des progressiven Rocks im 21. Jahrhundert als überaus gelungen angesehen werden kann und nicht nur als simple Kopie von Originalen. Die Texte werden auf Norwegisch eingesungen. Das mag zunächst etwas gewöhnungsbedürftig klingen, wirkt nach mehrmaligem Hören allerdings keineswegs mehr besonders.

Fazit: Wer auf die härtere Variante des Progressive Rock steht, die oder der dürfte an den Arabs In Aspic auf „Syndenes Magi“ sehr viel Gefallen finden. Musikalische Vorbilder wie King Crimson oder Pink Floyd werden dabei angedeutet, jedoch nicht kopiert. Da die Norweger in ihrer Musik nie die Melodie vergessen, gehen die einzelnen Stücke auch durchaus ins Ohr und lohnen gehört zu werden. Abwechslungsreich gestaltet sich das Ganze allemal. Wahrlich überzeugend. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Syndenes Magi, Mørket 3