Mittwoch, 25. August 2021

Neal Morse Band – Innocence & Danger

 



Neal Morse Band – Innocence & Danger


Besetzung:

Neal Morse – vocals, guitar and keyboards
Mike Portnoy – drums
Randy George – abss
Eric Gillette – guitar and vocals
Bill Hubauer – keyboards and vocals




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Rock, Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. Do It All Again (8:53)
2. Bird On A Wire (7:22)
3. Your Place In The Sun (4:12)
4. Another Story To Tell (4:50)
5. The Way It Had To Be (7:14)
6. Emergence (3:12)
7. Not Afraid Pt. 1 (4:53)
8. Bridge Over Troubled Water (8:08)

CD2:

1. Not Afraid Pt. 2 (19:30)
2. Beyond The Years (31:22)

Gesamtspielzeit CD1 (48:47) und CD2 (50:52): 1:39:40



Mit „Innocence & Danger“ veröffentlicht Neal Morse, dieses Mal unter der „Überschrift“ NMB, sein viertes Album mit seiner Band. „Innocence & Danger“ erscheint am 27. August auf dem Plattenlabel InsideOut Music in Form eines Doppelalbums. Nachdem die beiden vorherigen Alben der Neal Morse Band Konzeptalben waren, handelt es sich dieses Mal bei den Liedern auf dem Album um eine Reihe von nicht zusammenhängenden Songs.

Neal Morse ist wahrlich rege mit seinen Veröffentlichungen, wie seine letzten Alben mit Transatlantic, unter seinem Namen Neal Morse und ein weiteres „Worship“-Album belegen, die alle 2020 und 2021 erschienen. Auf „Innocence & Danger“ hört man dabei typische Neal Morse Musik. Das ist auch auf dieser neuen Veröffentlichung eine Mischung aus zum Mainstream tendierender Rock und dann doch wieder progressiver Rock, der sehr viel komplexer und anspruchsvoller erklingt. Diese Mischung macht die Musik des ehemaligen Spock’s Beard Masterminds aus und weiß auch auf „Innocence & Danger“ zu überzeugen.

Die Lieder gehen ins Ohr und sehr viele Durchläufe benötigt man hierfür nicht, um Gefallen an den Titeln zu finden. Gerade in der Mitte der ersten CD finden sich allerdings viele Lieder, die Freundinnen und Freunde der progressiven Musik des Neal Morse etwas ratlos zurücklassen dürften. Zu viel Risiko geht die Band hier nicht ein, dafür lässt sie die Musik für eine deutlich größere Hörerschaft erschließbar werden. Gut zu konsumieren und dabei immer eingängig und melodiös klingend. Spaß macht hier das Zuhören auch, wenn man es eigentlich etwas frickeliger liebt.

Mit der Cover-Version des Simon & Garfunkel Liedes „Bridge Over Troubled Water“ läutet die Neal Morse Band dann allerdings endgültig den Progressive Rock ein, der schließlich auf der gesamten zweiten CD im Mittelpunkt steht. War „Not Afraid Pt. 1“ auf der ersten CD noch eine sanfte und eingängige Nummer, welche melodiös das Ohr umspielte, so changiert das fast zwanzigminütige „Not Afraid Pt. 2“ mit den Stimmungen, Atmosphären, Tempi und Rhythmen. Ein wilder Ritt durch verschiedene Phasen des Liedes beginnt, der immer wieder Neues bereithält. Schließlich mündet das Album im längsten Lied „Beyond The Years“, einem progressiven Epos. Dies wird orchestral eingeleitet und hier ziehen die Musiker schließlich alle Register ihres Könnens. Fast zweiunddreißig Minuten RetroProg der begeisternden Art, abwechslungsreich und jederzeit packend. Alle Stilmittel, die ein Lied dieses musikalischen Genres benötigt, sind hier vorhanden. Und nun kommen absolut auch jene Hörerinnen und Hörer auf ihre Kosten, die die Musik von Neal Morse aufgrund seiner musikalischen Wurzeln bei Spock’s Beard zu schätzen oder gar zu lieben gelernt haben. Begeisternd.

Fazit: Mit fast einhundert Minuten Spielzeit bekommt man auf „Innocence & Danger“ viel Musik geboten. Einige davon spielt im Mainstream des Rocks, anderes ist Progressive Rock der noch ein wenig mehr begeisternden Sorte. Und genau diese Passagen und Lieder lassen „Innocence & Danger“ zu einem guten und überzeugenden Album werden. Wer allgemein die Richtung mag, in die die Musik von Neal Morse tendiert, der wird auch Spaß an dieser neuen Veröffentlichung haben. Auch wenn die weiteren beteiligten Musiker sich ebenfalls stark in das Album einbrachten, so bleibt es doch dabei, Neal Morse macht eben Neal Morse Musik. Elf Punkte.

Anspieltipps: Beyond The Years