Dienstag, 1. August 2017

Procol Harum – Home




Procol Harum – Home


Besetzung:

Chris Copping – organ, bass guitar
B.J. Wilson – drums
Robin Trower – guitar
Gary Brooker – piano and vocals
Keith Reid – lyrics


Label: Cube Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Art Pop, Art Rock, Blues


Trackliste:

1. Whisky Train (4:28)
2. Your Own Choice (4:07)
3. Still There'll Be More (4:30)
4. Nothing That I Didn't Know (3:39)
5. About To Die (3:40)
6. Barnyard Story (2:45)
7. Piggy Pig Pig (5:27)
8. Whaling Stories (7:08)
9. The Dead Man's Dream (4:45)

Gesamtspieldauer: 35:29




„Home“ nannte die englische Band Procol Harum ihr viertes Studioalbum, welches am 5. Juni 1970 bei Cube Records veröffentlicht wurde. Organist Matthew Fisher und Bassist David Knights hatten die Band nach dem letzten Album verlassen und Chris Copping übernahm nun sowohl das Orgel- wie auch das Bassspiel. Diesen kannten die verbleibenden Musiker Gary Brooker, B.J. Wilson und Robin Trower bereits von der Band The Paramounts, in der sie mit Chris Copping bereits vor der Entstehung von Procol Harum zusammenspielten. The Paramounts waren eher im Blues beheimatet, sodass es nicht weiter überrascht, dass auch „Home“ bluesiger klingt, als die Procol Harum Vorgängeralben.

Aber auch der typische, etwas bombastische Procol Harum Sound ist hier durchaus noch zu hören. Insgesamt klingt das Album sehr düster bis dunkel, worauf bereits solch Titel wie „About To Die“ oder „The Dead Man's Dream“ hinweisen. Richtiggehend fröhlich hört keiner der Titel auf „Home“ an, was man bei diesem fast schon grellen Albumcover kaum vermuten würde. Doch sind die einzelnen Titel in ein tiefes und dunkles Grau getaucht, welches vor allen Dingen Traurigkeit und Melancholie verströmt.

Mit solch einem Blues Stück wie „Whisky Train“ kann ich nicht allzu viel anfangen. Das bekommen andere Bands besser hin als Procol Harum. Sehr viel gelungener klingt die Musik der Band bei dem sehr düsteren „Nothing That I Didn't Know“. Ein sanfter, ruhiger Titel der schnell ins Ohr geht und Traurigkeit verbreitet. Keine Musik für die labilen Momente des Lebens. Das bereits erwähnte „About To Die“, stammt wie die Blues-Nummer „Whisky Train“, aus der Feder von Gitarrist Robin Trower und kann, da eher ein Rock Lied, sehr viel mehr überzeugen als noch das Blues Stück. Der Procol Harum Klassiker „Whaling Stories“ ist ebenfalls auf „Home“ enthalten und sicherlich mit ein, wenn nicht sogar der Höhepunkt der Platte. Das längste Lied des Albums setzt sich aus mehreren Teilen zusammen, die mal sanfter, mal rockiger gehalten sind und dabei perfekt miteinander verwoben wurden. Klingt immer wieder spannend und ist sehr abwechslungsreich.

Fazit: „Home“, das vierte Album von Procol Harum, hat ganz gewiss seine Höhepunkte. Diese kommen immer dann zum Vorschein, wenn Procol Harum wie Procol Harum klingen. Klingt es jedoch zu sehr nach Blues – was zugegebenermaßen nicht zu oft passiert – dann ist „Home“ eine eher gewöhnungsbedürftige Scheibe. Ein klein wenig vermisst man auch das satte Orgelspiel des Matthew Fisher, der vor der Entstehung des Albums ausgestiegen war. Trotzdem hält „Home“ schöne Momente parat, die sich lohnen gehört zu werden. Acht Punkte.

Anspieltipps: Nothing That I Didn't Know, About To Die, Whaling Stories