Freitag, 18. September 2015

Edgar Broughton Band – Edgar Broughton Band




Edgar Broughton Band – Edgar Broughton Band


Besetzung:

Edgar Broughton – vocals, guitar
Arthur Grant – bass guitar, vocals
Steve Broughton – drums, vocals
Victor Unitt – guitar, harmonica, piano, organ, vocals


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Psychedelic Rock, Rock, Blues, Folk


Trackliste:

1. Evening Over Rooftops (5:02)
2. The Birth (3:23)
3. Piece Of My Own (2:49)
4. Poppy / Don't Even Know Which Day It Is (6:38)
5. House Of Turnabout (3:08)
6. Madhatter (6:17)
7. Getting Hard / What Is A Woman For? (7:31)
8. Thinking Of You (2:07)
9. For Doctor Spock Parts 1 & 2 (3:54)

Gesamtspieldauer: 40:54




Unter Psychedelic Rock läuft das dritte Album der Edgar Broughton Band aus dem Jahr 1971. Interessanterweise wurde diese Platte mit dem eigenen Namen betitelten, wohingegen die beiden Vorgänger noch „Wasa Wasa“ sowie „Sing Brother Sing“ hießen. Nun, Psychedelic Rock hört man zwar auf „Edgar Broughton Band“, jedoch ist das nur eine Facette dieses Albums und wahrlich nicht die dominierende.

Auf der Platte hört man neben dem bereits erwähnten Psychedlic Rock vor allen Dingen Rock, Blues und manchmal klingt es sogar ein wenig folkig. Was wie eine krude Mischung klingt ist auch eine, jedoch keine unangenehme oder nervige. Zwar wird man als Hörer des Albums von einem musikalischen Genre in das nächste getrieben, die einzelnen Lieder klingen dabei jedoch überzeugend, auch wenn sie kaum von einer einzigen Band zu stammen scheinen.

Höhepunkt, zumindest einer davon, ist gleich der Auftakt, das Lied „Evening Over Rooftops“. Spannend beginnt es mit Streichern, die anscheinend gerade eine sehr heikle Szene eines Krimis zu unterstreichen scheinen, dann wird es sehr melodiös und auch ein wenig getragen. Nun, die Nummer setzt sich sofort im Ohr fest und wird dieses auch so schnell nicht mehr verlassen. Es folgen einige Titel, die einen etwas zweifeln lassen an der Musik der Edgar Broughton Band. Dieser Stilmix kann hier nicht überzeugen, was nicht zuletzt an den deutlich schlechteren Liedern liegt. Erst mit „Madhatter“ wird es dann wieder richtig hörenswert. Etwas bluesig klingt es hier und auch leicht psychedelisch, wobei letztere Stilrichtung immer mehr das Ruder an sich reißt und das Lied Mantra-artig ausklingt. Sehr gelungen.

Irgendwie waren das zwei Lieder in einem. Doch das ist auf dieser Scheibe nichts Besonderes. Beim nächsten Titel finden sich erneut zwei Nummern in einer. Okay dieses Mal hat das Lied auch einen Doppelnamen mit „Getting Hard / What Is A Woman For?“. Prescht das erste Stück nach vorne, so ist „What Is A Woman For?“ ein sich immer mehr steigender Blues. Sehr überzeugend und das schreibe ich hier, der garantiert kein Bluesjünger ist. „Thinking Of You“ ist eine schöne Folk-Nummer mit irgendeinem Mittelalter-Einschlag. Und auch „For Doctor Spock Parts 1 & 2“ klingt gut, ebenfalls psychedelisch angehaucht, wobei man vom ersten Part lange, lange nichts hört.

Fazit: Nicht alles auf dem Album „Edgar Broughton Band“ ist überzeugend. Jedoch zaubert der Beginn ein Lächeln auf das Gesicht des Hörers und auch die vier Nummern – oder sind es viele mehr? – am Ende der Platte wissen zu überzeugen. Ein wahnsinniger Stilmix liegt hier zwar vor, jedoch einer, der irgendwie unterhält. Na, spannend ist das durchaus auch und an vielen Stellen sehr melodiös. Elf Punkte.

Anspieltipps: Evening Over Rooftops, What Is A Woman For?, Thinking Of You