Freitag, 22. Dezember 2017

Leftfield – Leftism




Leftfield – Leftism


Besetzung:

Neil Barnes – keyboards, guitar, drum programming
Paul Daley – keyboards


Gastmusiker:

Stuart Lock – additional keyboards & drums
Earl Sixteen – vocals
Cheshire Cat – vocals
Papa Dee – vocals
Djum Djum – vocals
Toni Halliday – vocals
Danny Red – vocals
John Lydon – vocals
Lemn Sissay – vocals
Kevin Hayes – berimbau


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1995


Stil: House


Trackliste:

1. Release The Pressure (7:40)
2. Afro-Left (7:34)
3. Melt (5:12)
4. Song Of Life (7:03)
5. Original (6:22)
6. Black Flute (3:46)
7. Space Shanty (7:15)
8. Inspection (Check One) (6:29)
9. Storm 3000 (5:44)
10. Open Up (6:51)
11. 21st Century Poem (5:45)

Gesamtspieldauer: 1:09:46



Leftfield ist eine britische Band, die im Jahr 1989 gegründet wurde und sich der elektronischen Musik verschrieben hatte. Die Band begann als Duo, bestehend aus Neil Barnes und Paul Daley. Zwei Alben wurden in dieser Besetzung in den Jahren 1995 und 1999 veröffentlicht. Neil Barnes belebte Leftfield schließlich erneut im Jahr 2010, dieses Mal allerdings ohne Paul Delay und veröffentlichte 2015 sogar ein weiteres, drittes Album. „Leftism“ heißt das Debut-Album der Band und es erschien am 30. Januar 1995 auf dem Plattenlabel Columbia Records. Darauf enthalten sind neue Stücke und überarbeitete Versionen von Liedern, bereits vorher als Single veröffentlicht worden waren. Die Platte lief vor allen Dingen im Heimatland der Musiker, Großbritannien, sehr gut und wurde dort mit zweimal Platin ausgezeichnet.

Legt man das Album auf, so glaubt man zunächst beim Hörern der ersten Takte von „Release The Pressure“ eine Jean Michel Jarre Platte aufgelegt zu haben. Im weiteren Verlauf des Liedes wird allerdings schnell klar, dass es sich bei der Musk von Leftfield um House handelt, bei der die Beats im Vordergrund stehen und zum Abtanzen auffordern. Club Musik ist zu hören, die oftmals relativ sphärisch eingeleitet wird, um dann den Rhythmus aufzunehmen und fortzutragen. Selten kommt es wie beim Stück „Melt“ vor, dass die Musik länger im eher atmosphärisch schwebenden Bereich verbleibt. Hier werden dann auch erneut Parallelen zu Jean Michel Jarre hörbar.

Die Lieder klingen in den Instrumentalpassagen oder bei den reinen Instrumentalstücken deutlich besser, überzeugender und mitreißender, als wenn Gesang zu hören ist, der manchmal auch im Bereich des Hip Hop angesiedelt ist. In diesen Instrumentalpassagen kann man zudem das musikalische Genre nachvollziehen, dem dieses Album auch oftmals zugerechnet wird, dem Progressive House. Bis zum ersten Hören von „Leftism“ wusste ich ehrlich gesagt noch nicht einmal, dass es solch ein Genre überhaupt gibt, beim Anhören der Scheibe erscheint einem diese Wortschöpfung allerdings durchaus logisch – zumindest bei einzelnen Titeln, wenn auch nicht bei allen.

Fazit: House, Progressive House und Hip Hop House gibt es auf „Leftism“, dem Debut-Album der englischen Band Leftfield zu hören. Selbstverständlich sollte man beim Hören der Scheibe dem Genre der elektronischen Musik etwas abgewinnen können, um die einzelnen Lieder besser genießen und darin eintauchen zu können. Insgesamt gesehen ist das Album mehr eines für die Clubs, da diese Art der Musik zu Hause, in den eigenen vier Wänden gehört, deutlich weniger wirkt. Ein gewisser Lautstärkepegel ist beim Hören sowieso angesagt. Manches auf „Leftism“ klingt spannend, anderes dagegen eher langweilig und oberflächlich. Für House-Freunde jedoch sicherlich eine Bereicherung. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Melt, Black Flute