Samstag, 31. Dezember 2011

Marc Almond – Enchanted





Marc Almond – Enchanted


Besetzung:

Marc Almond – vocals


Gastmusiker:

Billy McGee – keyboards, bass guitar, brass arrangement
Gary Maughan – fairlight programming, additional keyboards, percussion
Jack Enbow – accordions
The False Harmonics – string orchestra
Blair Booth – backing vocals
Enrico Tomasso – flugel horn, trumpet, brass arrangement
Chris Tombling – violin solo
Betsy Cook – backing vocals, keyboards
Hossam Ramzy – percussion
Suzie O’List – backing vocals
Maggie Ryder – backing vocals
Linda Taylor – backing vocals
Juan Ramirez – flamenco guitar and claps
Rowland Sutherland – flutes
Richard Bissell – french horn
Stephanie De Sykes – backing vocals
Kay Garner – backing vocals
Clare Torry – backing vocals
Marie France – solo voice
Bob Kraushaar – acoustic guitar
Bashir Abdelal – flute
Steven Hague – keyboards
Julie T. Wallace – voice


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1990


Stil: Pop


Trackliste

1. Madame De La Luna (4:47)
2. Waifs And Strays (5:09)
3. The Desperate Hours (4:27)
4. Toreador In The Rain (2:52)
5. Widow Weeds (5:39)
6. A Lover Spurned (5:38)
7. Death's Diary (4:00)
8. The Sea Still Sings (3:48)
9. Carnival Of Life (4:38)
10. Orpheus In Red Velvet (5:06)




Popmusik kann Spaß machen, viel Spaß sogar. Nun und die Scheibe von Marc Almond, „Enchanted“ aus dem Jahr 1990 enthält sehr viel Popmusik. Sie ist sogar vollgestopft damit. Aber Spaß? Nein, Spaß macht diese Platte Marc Almonds nicht. Sie ist eher langweilig und fällt einem öfters ganz gehörig auf die Nerven.

Und dabei fängt die Scheibe sogar ganz interessant an, mit wehmütigen Trompetenklängen. Und auch das sich dann entwickelnde Lied, „Madame De La Luna“, ist gar nicht mal so schlecht. Es besitzt eine ganz eingängige Melodieführung und überdies weist die Nummer ein paar interessante Stimmungswechsel auf, die nie Langeweile aufkommen lassen. Das Stück haut einen nicht weg, aber es gibt deutlich schlechtere Songs – nur leider auch auf diesem Album.

Gleich beim nächsten Stück ist das der Fall. „Waifs And Strays” beginnt mit so einer Synthie-Rhythmusmaschine, die einen unglaublich plastikmäßigen Sound hervorzaubert. Dieser wird anschließend, konsequent, das ganze Stück über durchgezogen. Zu allem Überfluss fehlt der Nummer dann auch noch eine eingängige Melodie und gipfelt im La-La-La-Gesang Marc Almonds. Gut, dass auch solche Stücke ein Ende haben beziehungsweise, dass man jeder Zeit die Skip-Taste drücken kann.

Die nächsten drei Titel, „The Desperate Hours“, „Toreador In The Rain” und “Widow Weeds” sind leider auch nicht viel besser. Erstgenanntes Lied ist wohl der Gipfel der Belanglosigkeit. „Toreador In The Rain” beginnt mit Gewittergrollen und hat wenigstens wieder eine etwas schönere Melodie und auch ein wenig Groove. Bei “Widow Weeds” wird es dann orientalisch. Die Strophe ist sogar recht schön und hier singt Marc Almond auch so schön verzweifelt. Der Refrain jedoch, der ist kaum auszuhalten.

Die Nummer 6 auf dem Album, „A Lover Spurned”, beginnt orchestral und fast schon ein wenig bombastisch. Nervig hier auch wieder dieser üble Drummachine-Sound. Ansonsten plätschert der Song so ein wenig dahin, kann aber wieder beim Trompeteneinsatz ein bisschen punkten.

„Deaths Diary“ startet ebenfalls wieder etwas orientalisch und behält diesen Stil, leicht angedeutet, auch das ganze Lied über bei. Irgendwie wirkt das Stück hektisch und man kommt innerlich erst zur Ruhe, wenn es ausgeblendet wird. „The Sea Still Sings” beginnt sehr getragen, instrumentiert von Streichern. Und das ist wieder mal eine Nummer mit einer schönen Melodie. Klasse hier der Akkordion-Sound. Und all das zusammen machen das Stück zu einem der wenigen Highlights auf dem Album.

“Carnival Of Life” im Anschluss ist nur noch grausam. Wieder etwas Orientalisches ist zu vernehmen, vermixt mit einem hektischen Rhythmus, vorgegeben durch den Drum-Computer. Ganz schlimm. Bliebe zum Schluss noch „Orpheus In Red Velvet“. Ein Beginn mit Streichern entwickelt sich zu einem äußerst langweiligen Stück. Dies liegt nicht an der Orchestrierung, die kommt zum Teil richtig orchestral daher, es liegt an der Melodieführung, die einfallslos ist. Erst gegen Ende kann das Lied punkten, wenn es einen bombastischen Ausklang findet.

Fazit: Kar, wenn man Marc Almond kauft, dann weiß man auch was einen erwartet. Aber dieser Marc Almond hat sowohl bei „Soft Cell“, wie auch als Solokünstler schon tolle Pop-Songs geschrieben und gesungen. Aber daran hapert es auf diesem Album. Hier ist ganz vieles nicht einmal Durchschnitt. Hier fehlen oft die Ideen, die einen packen und den Liedern einen Wiedererkennungswert zuweisen. Zum Teil ist es leider nur belangloses Popgedudel. Und dieser Teil ist der weitaus größere auf dem Album. Da bleiben vier Punkte übrig.

Anspieltipps: Madame De La Luna, Toreador In The Rain, The Sea Still Sings





Freitag, 30. Dezember 2011

Buggles – The Age Of Plastic





Buggles – The Age Of Plastic


Besetzung:

Trevor Horn – all instruments
Geoffrey Downes – all instruments


Label: Islands Records LTD.


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Pop, New Wave


Trackliste

1. The Plastic Age (5:13)
2. Video Killed The Radio Star (4:14)
3. Kid Dynamo (3:29)
4. I Love You (Miss Robot) ( 4:58)
5. Clean, Clean (3:54)
6. Elstree (4:30)
7. Astroboy (And The Proles On Parade) (4:42)
8. Johnny On The Monorail (5:29)
9. Island (3:33)
10. Technopop (3:51)
11. Johnny On The Monorail (A Very Different Version) (3:49)

Gesamtspieldauer: 47:42



„Video Killed The Radio Star”, das erste Video, welches im Jahre 1981 auf dem neugeschaffenen Videomusiksender MTV gesendet wurde. „Video Killed The Radio Star” schoss kurz nach der Veröffentlichung auf die Nummer 1 der Englischen Charts. In Deutschland belegten sie zwar nur Platz 2, blieben allerdings immerhin mit dem Lied 22 Wochen in den Charts vertreten. Und „Video Killed The Radio Star” ist wirklich ein tolles Lied, das man als Musikfan einfach kennen muss, auch wenn man sonst mit Pop oder New Wave nur sehr wenig anfangen kann. Das Lied ist klasse und was von vielen Songs behauptet wird, nämlich dass sie Gute Laune machen, das trifft auf diese Nummer zu 100 Prozent zu. Inzwischen wohl so etwas wie ein Evergreen, da man das Stück immer wieder mal im Radio hört. Das Stück verfügt über eine schöne Melodie und lebt auch durch diesen „Telefongesang“ Trevor Horns. Wer es nicht kennt, (gibt es solche Menschen?) unbedingt mal anhören.

So, was ist denn aber noch drauf auf dieser Scheibe? Es beginnt mit dem Titelsong, „The Plastic Age”. Und diese Nummer ist auch gleichzeitig die zweite Singleauskopplung, die allerdings längst nicht mehr den Erfolg von „Video Killed The Radio Star“ hatte. Und klar hat das Stück auch nicht dessen Klasse, aber es ist ein richtig guter Popsong. Er beginnt mit Autolärm, Weckergeklingel und irgendwelchem Geschrei. Danach entspinnt sich eine recht eingängige Melodie, die ziemlich schnell ins Ohr geht. Wirklich gut gemachter Pop. Und dann endet das Stück mit dem Sound von Herzschlägen. Weckerläuten zu Beginn, Herzschläge am Ende? Nein an Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“ kann man da nicht denken. Das ist wirklich ganz andere Musik.

Nach „Video Killed The Radio Star” folgt dann „Kid Dynamo”. Das war auch gleichzeitig die B-Seite der „Video Killed The Radio Star“-Single. Das Stück hat wieder eine eingängige Melodie und verfügt über einen treibenden Refrain, ist allerdings eher von der Machart, dass man sich schnell daran überhören kann. Aber ab und zu? Durchaus!

Das vierte Stück auf der CD heißt „I Love You“. Das geht dann schon sehr in die Richtung Synthi-Pop, mit computerähnlichen Stimmen im Hintergrund. Und dazu ist die Nummer auch noch lahm. Nein, kein Highlight der Platte. Aber es wird mit „Clean, Clean“ gleich wieder besser. Das Stück kann zwar auch nicht mit den ersten drei Nummern mithalten, geht aber ebenfalls ins Ohr. Gleich sehr viel besser wird es dann bei „Elstree“. Ich kenne eine ganze Menge Leute, die behaupten, dieses Lied und nicht „Video“ wäre der Höhepunkt des Albums. Finde ich nicht ganz, aber „Elstree“ ist trotzdem ein klasse Pop-Lied. Geht sofort ins Ohr und hat durch seine Melodieführung einen sehr großen Wiedererkennungswert. Klasse hier auch das Piano und die Streicher – auch wenn sie nur dem Synthesizer entspringen.

„Astroboy“ fängt mit so einem synthetischen Casio-Sound an. Und so klingt auch das ganze Lied sehr synthetisch. Der durchgehend laufende Drum-Computer nervt ziemlich und der Refrain schrammt am Status der Peinlichkeit vorbei, oder trifft er ihn sogar? Aber das muss man wohl in Kauf nehmen, wenn eine Scheibe „The Age Of Plastic“ heißt. „Johnny On The Monorail” ist dann eine sehr viel treibendere Nummer. Der Refrain kann hier zwar auch nicht überzeugen, die Strophe allerdings kann durchaus punkten, die ist richtig spannend aufgebaut.

Die Nummer 9 der Platte, „Island“ beginnt wieder mit sehr, sehr synthetischen Klängen. Diese werden auch das ganze Stück hindurchgezogen. Wohltuend dabei ist, dass bis auf den Text „Island“ auf sonstige Vocals verzichtet wird. Die würden hier auch nicht gut klingen. Das reguläre letzte und zehnte Stück auf der Platte heißt dann „Technopop“. Gut, bei dem Titel erwartet man dann nicht allzu viel. Und genau das erhält man schließlich auch: Wenig. Wahrlich keine gute Nummer. Als Zugabe gibt es auf der CD noch eine zweite Version von „Johnny On The Monorail”. Die erste ist deutlich besser, obwohl man hier, auf der zweiten Version, sogar mal eine E-Gitarre hören kann.

Fazit: Im Booklet schreibt Geoffrey Downes, dass er, Trevor Horn und auch die Plattenfirma total überrascht waren, wie „Video Killed The Radio Star“ in den Charts immer höher stieg. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie aber erst drei Lieder fertig – die Welt wartete nun allerdings auf eine LP. Und so schreibt er weiter „…the pressure was now on to write these songs. And so we did. In airport lounges, dressing rooms, rehearsal rooms, studios. Anywhere we had the time to flick through the ideas and record rough versions on cassette.” Nun und das merkt man natürlich. Auf der CD gibt es richtig tolle Pop-Songs, mit “Video Killed The Radio Star” an der Spitze. Aber es gibt auch jede Menge Lieder, bei denen es nie aufgefallen wäre, wenn sie nie geschrieben worden wären. Aber die beiden Musiker der Buggles sollten ihren kreativen Höhepunkt sowieso nur kurze Zeit später erreichen, indem sie bei Yes einstiegen und dort das Meisterwerk „Drama“ mit erschufen. Wegen der wirklich überzeugenden Highlights erhält „ The Age Of Plastic“ von mir neun Punkte.

Anspieltipps: The Plastic Age, Video Killed The Radio Star, Kid Dynamo, Elstree





Donnerstag, 29. Dezember 2011

Yes – Drama





Yes – Drama


Besetzung:

Trevor Horn – vocals and bass on „Run Through The Light“
Geoff Downes – keyboards and vocoder
Chris Squire – bass, vocals and piano on „Run Through The Light“
Steve Howe – guitars and vocals
Alan White – percussion an vocals


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Machine Messiah (10:28)
2. White Car (1:21)
3. Does It Really Happen? (6:36)
4. Into The Lens (8:32)
5. Run Through The Light (4:43)
6. Tempus Fugit (5:22)


Bonus Tracks:

7. Into The Lens (I Am A Camera) (Single Version) (3:48)
8. Run Through The Light (Single Version) (4:31)
9. Have We Really Got To Go Through This (3:43)
10. Song No. 4 (Satellite) (7:32)
11. Tempus Fugit (Tracking Session) (5:40)
12. White Car (Tracking Session) (1:11)
13. Dancing Through The Night (3:17)
14. Golden Age (5:58)
15. In The Tower (2:55)
16. Friend Of A Friend (3:38)

Gesamtspieldauer: 1:19:15



Wieder mal eine neue Besetzung von „Yes“. Jon Anderson und Rick Wakeman hatten die Band verlassen, da sie die Aktivitäten der Band nach „Tormato“ für nicht gut genug hielten. Die restlichen drei, Howe, Squire und White wollten jedoch weitermachen. Und so passierte es, dass die „Buggles“ in Gestalt von Trevor Horn und Geoff Downes, die gerade mit „Video Killed The Radio Star“ einen großen Hit gelandet hatten und im selben Studio Aufnahmen tätigten, den drei restlichen Yes-Mitgliedern einen Song verkaufen wollten. Dieser wurde geprobt, fand allerdings nicht seinen Weg auf die Platte, stattdessen wurden Horn und Downes kurzerhand als Ersatz für Anderson und Wakeman engagiert. Eine Bandzusammenstellung, die es so nur auf „Drama“ gab.

Was die Fünf da allerdings ablieferten ist ganz große Musik. Die CD ist klasse und wohl die letzte von „Yes“, die uneingeschränkt dem Progressive Rock zugeordnet werden kann.

Es beginnt mit „Machine Messiah“, einem Stück in alter Yes-Manier. Wunderschöne Melodien gepaart mit Rhythmus- und Stilwechseln. Bombast gepaart mit ganz leisen Tönen, perfekt eingespielt. Ein Stück, was von der ersten bis zur letzten Minute Spaß macht. Und ist „Machine Messiah“ mit seinen knapp zehneinhalb Minuten das längste Stück des Albums, so folgt mit „White Car“ gleich der kürzeste Track. „White Car“ ist orchestral instrumentiert, ein schöner, kleiner und ruhiger Song, ein perfektes Gegenstück zum Bombast des Vorgängers.

„Does It Really Happen?“ beginnt mit einem Basslauf und stellt danach einen typischen Yes-Song der 70er Jahre da. Verschachtelt und schräg verlassen die Töne jetzt die Boxen und es ist auch längst nicht mehr so melodiös wie bei den beiden vorherigen Nummern. Trotzdem eine gute Nummer.

Was dann folgt, ist eines der Höhepunkte des Albums: „Into The Lens“. Eine herrlich schwebende Nummer, abwechslungsreich und von der ersten bis zur letzten Sekunde perfekt durchkomponiert. Schräg ist dieses Mal der Text: „I Am A Camera“, was „Yes“ uns damit wohl sagen wollen? Das Stück geizt nicht mit tollen Melodien und ist jedes Mal wieder ein absolutes Hörerlebnis.

Auch das nächste Stück weiß zu überzeugen. „Run Through The Light“ ist ein Track, der meist mehrstimmig in einer Art Chor der Musiker eingesungen wurde. Klasse auch hier die Tempiwechsel, treibende Teile wechseln sich dabei mit herrlich schwebenden Passagen ab, die ihrerseits dann nur mit Gitarre und Keyboard instrumentiert sind.

Bliebe noch das letzte Stück der Platte: „Tempus Fugit“. Und wie die Zeit verging, beim Hören dieses Albums. Und sie vergeht jetzt noch rasanter, denn „Tempus Fugit“ rockt geradezu. Es ist die schnellste Nummer auf dem Album, nicht die beste, allerdings sicherlich auch kein Ausfall.

Fazit: Ein klasse Album ist „Yes“ da zu Beginn der 80er gelungen. Und es klingt wesentlich mehr nach „Yes“ als nach den „Buggles“. Wer auf die etwas anspruchsvollere Rockmusik steht, der die tollen Melodien aber trotzdem nicht abgehen, der ist mit diesem Album bestens bedient.

Noch was. Die üppigen Bonustracks auf der RHINO-Edition lohnen auch. Zum Teil bekommt man alternative Versionen zu hören, zum Teil Stücke aus der „Tormato-Zeit“, auf denen dann auch Jon Andersen singt. Und hier fällt es auch zum ersten Mal richtig auf, das Andersen auf der Platte sonst gar nicht vertreten war. Da hat Trevor Horn seine Sache anscheinend richtig gut gemacht.

Für die vielen Bonustracks lege ich sogar noch einen Punkt drauf, damit bekommt „Drama“ nun vierzehn Punkte, fast perfekt.

Anspieltipps: Machine Messiah, White Car, Into The Lens





Mittwoch, 28. Dezember 2011

Sheryl Crow – C’mon, C’mon






Sheryl Crow – C’mon, C’mon


Besetzung:

Sheryl Crow – vocals, acoustic guitar, morraccos, keyboard, bass, piano, Wurlitzer organ, accordion, tambo, b3, organ, rhodes piano


Gastmusiker:

John Shanks – acoustic and electric guitar, drum loops, bass, samples, percussion loops, wurlitzer
Doyle Bramhall II – backing vocals, electric guitar
Craig Ross – electric guitar
Steve Jordan – drums, tambo, morracco
Shawn Pelton – drums, loops, bells
Lenny Castro – congas, shaker, percussion
Liz Phair – guest vocals
Jeff Trott – electric and acoustic guitar, lop steel, bass, drum programming
Jeff Anthony – drums and drum programming
Tim Smith – backing vocals, electric rhythm guitar, acoustic guitar, bass
Lenny Kravitz – guest vocals
Keith Schreiner – drum programming
Jeremy Stacey – string arrangement, synth strings, toy piano, moog lead, drums, drum loops, percussion
Peter Stroud – electric and acoustic guitars, drum loop, background vocals
Lorenza Ponce – string arrangement, concertmaster violin
Brad Jones –bass
A lot of people – violin
A lot of people – viola
A lot of people – cello
Stevie Nicks – guest vocals
Don Henley – guest vocals
Benmont Tench – organ, bridge piano
Mike Elizondo – bass
Brian McCleod – drum fills
Matt Brubeck – string arrangement
Doug Grean – electric guitars, keyboards
Dan Smith – cello
Keefus Clancia – keyboards, organ, string samples
Scott Weiland – additional production in bridge
Gwyneth Paltrow – guest vocals
Natalie Maines – guest vocals
Mandy Melvoin – electric guitar
Karen Crow – claps
Emmylou Harris – guest vocals
Dave Faragher – upright bass
Mitchell Froom – string arrangement, concertmaster violin
Lyle Workman – electric guitars


Label: AM Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Pop


Trackliste:

1. Steve McQueen (3:26)
2. Soak Up The Sun (4:52)
3. You're An Original (4:18)
4. Diamond Road (4:32)
5. It's So Easy (4:46)
6. C'Mon, C'Mon (3:25)
7. Safe & Sound (4:39)
8. Over You (4:02)
9. Hole In My Pocket (4:10)
10. Abilene (5:05)
11. Lucky Kid (4:06)
12. It's Only Love (4:37)
13. Weather Channel (4:42)
14. Missing (4:26)




Klar, beim Schreiben der Lieder wollten Sheryl Crow und ihre Co-Autoren ganz bestimmt nicht besonders viel Tiefgang verbreiten. Es sollte Mainstream sein, Musik die jeder immer und überall hören kann. Musik die im Hintergrund laufen kann, beim Autofahren oder vielleicht sogar im Fahrstuhl. Nach eigenen Worten wollte Sheryl Crow mit „C’mon, C’mon“ ein Sommeralbum schaffen, ein Album eben, das gute Laune verbreitet und Lust auf den Sommer macht. Und genau das zeigt sie auch im Booklet, in dem man sie zum Teil etwas leichter bekleidet sehen kann.

Und vielleicht hat sie ihr Ziel erreicht. Zumindest die Sache mit dem Mainstream stimmt. Da liegt es nahe, dass sie ein Album geschaffen hat, welches man immer und überall hören kann, was durchaus gute Laune verbreitet – allerdings nicht bei mir! Ich muss zugeben mich ödet das Ganze ein wenig an. Und auch wenn da Lenny Kravitz, Don Henley, Gwyneth Paltrow, Stevie Nicks, Natalie Maines von den Dixie Chicks und was weiß ich wer da noch alles mitgemacht hat. Da bleibt mir nur festzustellen: Selbst schuld! Hätten sie bestimmt nicht machen müssen!

Die Musik ist ein Mainstreambrei, der aus den Boxen wabert in das eine Ohr hineingeht und zum anderen wieder rauskommt. Bei dieser Scheibe ist alles glattgeschliffen, selbst die Abmischung. Da gibt es keinerlei Ecken und Kanten mehr. Mag sein, dass die Mehrheit der Musikhörer so etwas mag, ich bin immer wieder überrascht, wenn ich so etwas höre.

Nun, was ist denn gut? Da ist zum Beispiel der Song „Safe And Sound“. Hier ist die Steigerung sehr gelungen und auch der Gesang gegen Ende des Stücks, den bekommt Sheryl Crow so schön verzweifelt hin. Das ist in guter Popsong mit einer schönen Melodie und einer klasse arrangierten Gesangslinie. Auch „Over You“ hat irgendwie was. Hier weiß die Gitarre zu überzeugen, die dem Stück Pep und einen Wiedererkennungswert vermittelt. Bliebe noch „Weather Channel“. Haut einen zwar auch nicht um, aber es ist zumindest mal anders, als die anderen Lieder.

Nun kommt der Rest. Es stimmt, dass der eingängig ist. Aber Musik muss auch packen, begeistern können. Das schafft dieser Rest aber nicht. Er plätschert so dahin, ohne großartig Wellen aufzuwirbeln. Wohl kein Mensch würde sagen: „Hey Moment mal, was läuft denn da im Hintergrund?“ Nun, das ist Allerweltsmusik und davon gibt es eine ganze Menge auf dieser Erde. Und auch auf dem Album „C’mon, C’mon“ von Sheryl Crow.

Fazit: Okay, das ist Mainstream-Pop. Und genau so wird das Album auch angepriesen. Mich packt das allerdings überhaupt nicht. Mein Problem. Aber wenn man ein wenig Anspruch an Musik hat, dann kann man so etwas mal hören, aber man wird sich sicherlich nicht die CD kaufen. Das ist Musik, die rauf und runter auf den Radiostationen der Welt gespielt wird, die „ja nur unterhalten“ wollen. Das ist wahrlich sehr eingängige Musik, die allerdings sehr schnell auch wieder ausgängig ist, indem sie nicht hängenbleibt. Von den Texten habe ich hier noch gar nicht gesprochen. Die passen sich der Musik an. Nun, „C’mon, C’mon“ ist sicherlich kein Album, bei dem man gar keine Punkte vergeben darf. Aber mehr als fünf werden es auch bei mir nicht, dazu ist es einfach zu belanglos.

Anspieltipps: Safe And Sound, Over You, Weather Channel





Dienstag, 27. Dezember 2011

Crash Test Dummies – God Shuffled His Feet





Crash Test Dummies – God Shuffled His Feet


Besetzung:

Brad Roberts – lead vocals, acoustic and electric guitar, piano on “Untitled”
Ellen Reid – back-up vocals, piano, keyboards, accordion
Benjamin Darvill – mandolin, harmonicas
Dan Roberts – bass guitar, synth bass
Michael Dorge – drums, percussion


Gastmusiker:

Larry Beers – drums on “Afternoons & Coffeespoons”, “In The Days Of The Caveman”, “When I Go Out With Artists”
Adrian Belew – synthesized guitar on “God Shuffled His Feet”
Kerry Nation – back-up vocals on “Afternoons & Coffeespoons”

Label: BMG


Erscheinungsdatum: 1993


Stil: Pop


Trackliste:

1. God Shuffled His Feet (5:11)
2. Afternoons & Coffeespoons (3:56)
3. Mmm Mmm Mmm Mmm (3:53)
4. In The Days Of The Caveman (3:42)
5. Swimming In Your Ocean (3:49)
6. Here I Stand Before Me (3:07)
7. I Think I'll Disappear Now (4:52)
8. How Does A Duck Know? (3:42)
9. When I Go Out With Artists (3:44)
10. The Psychic (3:48)
11. Two Knights & Maidens (3:25)
12. Untitled (1:43)




Man kann die Crash Test Dummies wohl als so etwas wie ein „One Hit Wonder“ bezeichnen. Denn vor der 1993 erschienenen Platte „God Shuffled His Feet“ war es sehr ruhig um die fünf Kanadier. Und das wurde es auch wieder nach einigen Monaten, nach Erscheinen ihrer zweiten CD. Und dieses „One Hit Wonder“ bezieht sich auf den Übersong „MMM MMM MMM, MMM“. In einem Interview gab Brad Roberts, der sich für alle Kompositionen auszeichnet, mal an, dass der komische Titel dadurch zustande gekommen sei, weil ihm als Refrain irgendwie keine bessere Idee gekommen wäre. Macht nichts, denn dieser seltsame Titel macht den Song nur noch außergewöhnlicher. Ein klasse Stück Musik, das man immer wieder hören kann. Und neben der wunderschönen Melodielinie lebt dieses Stück auch vom eindrucksvollen, tiefen Gesang Roberts‘. Wahrlich ein ganz tolles Lied.

Nun, was ist aber mit dem Rest der Platte? Ohne einen Song gehört zu haben fällt zuerst mal das witzig gestaltete Plattencover auf. Hier wurde das Gemälde „Bacchus und Ariadne“ von Tizian aus dem Jahre 1520 etwas umgestylt und nun sehen wir hier die Musiker in das Gemälde integriert, anstelle der ursprünglichen Protagonisten. Auch die Vorstellung der einzelnen Musiker im Innenteil des Booklets: Sehr gelungen. Diese erscheinen hier einzeln in verschiedenen Gemälden des Mittelalters. Schöne Idee.

Nun was ist aber zur Musik zu sagen? „MMM MMM MMM MMM“ ist klar. Das ist ein toller Song, ein Klassiker der Popmusikgeschichte, den muss man kennen und den kennt wohl auch jedes Kind mindestens aus dem Radio – wenn nicht von der CD, die sich Mitte der 90er auch sehr gut verkaufte. Und der Rest? Nun, der ist unspektakulär. Leider sehr unspektakulär. Klar, da sind noch ganz gute Popsongs dabei, wie etwa das Titellied „God Shuffled His Feet“ oder aber „Two Knights And Maidens“. Aber trotzdem muss man feststellen, auf der CD befindet sich jede Menge Musik zum Nebenbeihören. Hintergrundmusik, die nicht großartig aufregt, die keine Spuren hinterlässt, soll heißen: Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus. Leider, denn das Album hat nämlich noch was Tolles zu bieten: Die Texte. Die sind wirklich geistreich, intelligent und auch spannend. Alle sind im Booklet abgedruckt, sodass auch jemand, der des Englischen nicht ganz so mächtig ist, mitlesen kann. Lohnt sich wirklich. Aber an der Musik selbst, da hakt es ein wenig. Die wirkt bei öfterem Hören einfach langweilig.

Fazit: Gute Musik beinhaltet für mich eine schöne oder spannende Melodie und zur Krönung dazu noch ein toller Text. Beides gibt es bei „MMM MMM MMM MMM“ in allerbester Qualität. Aber das reicht nicht. Ein Lied ist da deutlich zu wenig, bei einer CD die aus zwölf Stücken besteht. Und alle elf restlichen Lieder können mich nur eingeschränkt packen, mich nur bedingt begeistern, mich nur selten einfangen. Das ist Allerweltspop, auch wenn die Texte meist klasse sind. Sicherlich nicht schlecht – aber zu mehr als sieben Punkten reicht es trotzdem nicht.

Anspieltipps: God Shuffled His Feet, Mmm Mmm Mmm Mmm, Two Knights & Maidens





Montag, 26. Dezember 2011

The Mars Volta – De-loused In The Comatorium





The Mars Volta – De-loused In The Comatorium


Besetzung:

Cedric Bixler-Zavala – vocals
Omar Alfredo Rodriguez-Lopez – guitar


Gastmusiker:

John Frusciante - guitar
Flea - bass
Jon Phillipe Theodore - drums
Isaiah Ikey Owens - keyboard
Lenny Castro - percussion
Jeremy Michael Ward - effects


Label: Universal Records

Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Alternative, Progressive Rock?


Trackliste:

1. Son Et Lumiere (1:35)
2. Inertiatic Esp (4:24)
3. Roulette Dares (The Haunt Of) (7:31)
4. Tira Me A Las Araňas (1:29)
5. Drunkship Of Lanterns (7:06)
6. Eriatarka (6:20)
7. Cicatriz Esp (12:29)
8. This Apparatus Must Be Unearthed (4:58)
9. Televators (6:19)
10. Take The Veil Cerpin Taxt (8:42)




Ich habe mir die CD gekauft, aufgrund der vielen sehr positiven Kritiken, die ich im Internet gelesen hatte. Ich kannte gar nichts von der Band und bei so viel positiver Meinung dachte ich, ganz bestimmt nichts falsch machen zu können.

Doch dann machte ich den Fehler, die CD das erste Mal im Auto auf der Autobahn zu hören. Haarscharf - und ich wäre gegen einen Brückenpfeiler gefahren. Nun ich mag Pink Floyd, ich mag Led Zeppelin, ich mag King Crimson, ich mag Genesis mit Peter Gabriel, aber „de-loused in the comatorium“, dieses Album hat mit keiner Veröffentlichung der genannten Bands auch nur das Geringste gemein. Ich mag auch experimentelle Musik, aber immer nur in Ansätzen kann ich was Spannendes, etwas Interessantes erkennen. Der Rest ist Geschrei, Lärm Rock, der für mich auch in keiner Weise progressiv ist. Hier wird vielleicht versucht progressiv zu sein, um des „Progressivsein Willens“. Aber das geht in die Hose.

Ich gebe Platten beziehungsweise CD’s immer mehrere Chancen, aber auch nach dem zehnten Hören, kann ich mich mit dieser Musik nicht wirklich anfreunden, wobei ich die zweite Hälfte des Albums inzwischen ein bisschen „besser vertrage“. Da gibt es dann auf „Cicatriz Esp“, „This Apparatus Must Be Unearthed” und „Televators” wirklich gute Stellen. Allerdings finde ich den Gesang von Cedric Bixler-Zavala, vor allen an den hohen Stellen, einfach nur nervig und kaum auszuhalten.

Fazit: Schräg sind sie, die Musiker von The Mars Volta, das muss ich zugeben. Ihre Instrumente beherrschen sie ganz offensichtlich auch perfekt, das klingt so und sonst hätten sich sicher auch nicht John Frusciante und Flea an dieser Veröffentlichung beteiligt. Aber das reicht beileibe nicht aus, um bei diesem Album von einem Meilenstein zu sprechen. Für die guten Ansätze gebe ich 7 Punkte, mehr schaffe ich aber leider nicht.

Anspieltipps: Cicatriz Esp, This Apparatus Must Be Unearthed, Televators



Sonntag, 25. Dezember 2011

Anathema - A Natural Disaster





Anathema - A Natural Disaster


Besetzung:

Vincent Cavanagh - vocals, guitar
Danny Cavanagh - guitars, keyboards, vocals
Jamie Cavanagh - bass, programming
John Douglas - drums
Les Smith - keyboards, programming


Gastmusiker:

Anna Livingstone - spectral voice on 4
Lee Douglas - lead vocals on 7


Label: Music For Nations


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Independent, Alternative


Trackliste:

1. Harmonium (5:28)
2. Balance (3:59)
3. Closer (6:20)
4. Are you there (4:59)
5. Childhood dream (2:11)
6. Pulled under at 2000 metres a second (5:23)
7. A natural disaster (6:28)
8. Flying (5:57)
9. Electricity (3:52)
10. Violence (10:46)

Gesamtspieldauer: 55:23




Mit „A Natural Disaster“, dem siebten Album der Band Anathema, haben die fünf Briten ein tolles Album vorgelegt. Alle Lieder stammen aus der Feder von Danny Cavanagh, nur „Balance“ ist eine Coproduktion der Brüder Danny und Vincent Cavanagh mit Schlagzeuger John Douglas. Und seit dieser Veröffentlichung ist die Band fast schon zu so etwas, wie einem kleinen Familienunternehmen geworden, nachdem nun auch noch der dritte Bruder, Jamie Cavanagh, in die Band eingestiegen ist und den Bass übernahm.

Vom Doom oder Death Metal Sound inklusive „Growling“ haben sich die fünf Briten schon lange entfernt und glänzen seither mit abwechslungsreichen, dichten und melancholischen Soundlandschaften. Die der Band immer wieder nachgesagte und auch leicht nachzuhörende Nähe zu Pink Floyd kommt am deutlichsten bei „Pulled Under At 2000 Metres A Second“ zum Vorschein. Hier lässt sich die Übereinstimmung zu „Sheep“ nur schwerlich abstreiten. Diese Übereinstimmung dauert etwa 40 Sekunden und es stellt sich wirklich die Frage, ob dafür Tantiemen an Herrn Waters zu zahlen sind. Bei 4:30 passiert es dann sogar nochmal. Aber auch mit diesen „Anleihen“ wirkt das Lied sehr kraftvoll und in sich geschlossen, besitzt einen treibenden Rhythmus und weiß als Rockstück zu gefallen.

Das waren sie aber dann auch schon, die Übereinstimmungen mit Pink Floyd, die auf „A Natural Disaster“ festzustellen sind. Sonst steht die Musik ziemlich eigenständig da, eben wie Anathema-Musik am Anfang des neuen Jahrtausends. So können die ersten beiden Stücke mit ihren Steigerungen und den mehrstimmigen Gesangparts überzeugen. Beim dritten Track „Closer“ kommt der Vocoder zum Einsatz und schafft eine ganz eigene Stimmung. Auch hier ist es die Steigerung, die das Ganze nie langweilig werden lässt. „Are You There“ kommt dann ganz ruhig und schwebend daher. Als nächstes bekommen wir in „Childhood Dream“ Kinderstimmen zu hören. Das kürzeste Lied auf der CD erweckt von der Stimmung her Erinnerungen an einen Italo Western - und damit an die Kompositionen von Ennio Morricone.

Beim Titeltrack, „A Natural Disaster“ kommt Lee Douglas, die Schwester des Drummers zum Einsatz, womit wir nun bereits beim Zweifamilienunternehmen wären. Das Lied ist klasse und auch der Gesang gefällt. Und gerade das “No matter what I say, No matter what I do, I can’t change what happened” singt sie so schön verzweifelt, dass man ihr fast schon Hilfe anbieten möchte. Die nächsten beiden Titel sind wieder sehr ruhig gehalten, wobei „Flying“ wie schon die ersten beiden Tracks eine sehr schöne Steigerung aufweist.

Als weiteren Höhepunkt gibt es dann noch das Instrumentalstück „Violence“. Eine geniale Nummer, die man sich auch als Soundtrack eines Filmes vorstellen könnte. Wobei beim Hören sicher bei jedem ein anderer Film abläuft... Das Lied ist allerdings kein echter Longtrack. Es kommt zwar nicht diese komische Pause mit dem Hidden Track, aber sehr viel kreativer ist das hier auch nicht. Ab 4:45 klingt das Lied mit etwas Klavier und sphärischer Synthesizer-Hintergrundmusik langsam aus, bis es bei 10:46 wirklich endet.

Fazit: „A Natural Disaster“ ist ein tolles Album, was den Vorläufern in nichts nachsteht. Wer Spaß an gut gemachter, innovativer und abwechslungsreicher Rockmusik hat, der wird auch an diesem Album Spaß haben. Zehn Punkte gebe ich diesem Album.

Anspieltipps: Closer, Childhood Dream, A Natural Disaster, Violence