Mittwoch, 27. Oktober 2021

Cheap Trick – Lap Of Luxury

 



Cheap Trick – Lap Of Luxury


Besetzung:

Robin Zander – lead vocals, rhythm guitar
Rick Nielsen – lead guitar, backing vocals
Tom Petersson – bass guitar, backing vocals
Bun E. Carlos – drums, percussion




Erscheinungsjahr: 1988


Stil: Rock


Trackliste:

1. Let Go (4:28)
2. No Mercy (3:57)
3. The Flame (5:40)
4. Space (4:16)
5. Never Had A Lot To Lose (3:23)
6. Don’t Be Cruel (3:11)
7. Wrong Side Of Love (4:02)
8. All We Need Is A Dream (4:22)
9. Ghost Town (4:13)
10. All Wound Up (4:45)

Gesamtspieldauer: 42:21



„Lap Of Luxury“ sollte so etwas wie ein Comeback-Album für Cheap Trick werden, da die vorherigen Veröffentlichungen kommerziell alle gefloppt waren. Mit Bassist Tom Petersson hatte der ursprüngliche Bassist zwar wieder zu Cheap Trick zurückgefunden, die Plattenfirma Epic Records bestand allerdings darauf, dass die Band nun mit externen Komponisten zusammenarbeiten sollte, um Cheap Trick wieder in die Erfolgsspur zurück zu führen. Und genau das passierte auch. Das Album platzierte sich in den US Billboard 200 Charts auf Platz 16, die ausgekoppelte Ballade „The Flame“ wurde sogar ein Nummer-1-Single-Hit.

Neben dem einigermaßen kommerziellen Erfolg des Albums waren Cheap Trick nun endgültig zu einer Mainstream Band mutiert, die noch mehr auf die musikalischen Vorlieben der jungen, männlichen US-amerikanischen Hörergemeinschaft setzte. Kurz gesagt, Cheap Trick klangen austauschbar und wenn man die Scheibe heute hört, wird es noch langweiliger. Auf „Lap Of Luxury“ erklingen zehn Titel ohne Ecken und Kanten, die zum Teil sogar auch noch poppig angehaucht sind. Diese sind zwar eingängig, trotzdem bleiben sie jedoch nicht hängen, da sie sich zumeist langweilig, wenn nicht sogar belanglos anhören. Die Refrains sind mitsingbar und wenn man eine Rock-Party veranstaltet kann man immerhin mit dieser Musik nichts großartig falsch machen, um ein paar „Rocker“ auf der Tanzfläche zu halten.

Spaß machte Cheap Trick diese Musik selbst allerdings auch nicht besonders, wie Gitarrist Rick Nielsen später mal in einem Interview äußerte und machte die Mitkomponisten dafür verantwortlich. Nun, bis auf die Elvis Presley Nummer „Don’t Be Cruel“, logischerweise ein Rock’n‘Roll, spielt der ganze Rest des Albums auf der Mainstream Bühne. Als Höhepunkt der Platte würde ich dann auch den Single-Hit „The Flame“ benennen, da dieser als Ballade eine weitere musikalische Ausnahme darstellt und durchaus melodiös ins Ohr geht. Und dann erwähne ich an dieser Stelle auch noch das Lied „All We Need Is A Dream“. Die Melodie ist bei diesem Stück dann sogar noch etwas besser gelungen und verfängt sich längerfristig im Ohr.

Fazit: Die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts waren für alle Hörerinnen und Hörer, die etwas Wert auf Anspruch in der Musik setzten, eine nicht ganz leichte Zeit. Viele Bands verfielen völlig diesem Mainstream Sog oder mutierten zu Pop-Formationen. Cheap Trick bewegen sich auf „Lap Of Luxury“ im Bereich des Mainstreams mit poppigen Einsprengseln. Glatte Musik, ohne das Besondere. Sechs Punkte.

Anspieltipps: The Flame, All We Need Is A Dream