Mittwoch, 1. März 2017

The Pineapple Thief – What We Have Sown




The Pineapple Thief – What We Have Sown


Besetzung:

Bruce Scoord – words and music


Gastmusiker:

Richard Hunt – violin
Steve Kitch – additional synthy bits and riffs


Label: Kscope


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Art Rock, Alternative Rock, Progressive Rock


Trackliste:

CD1: 

1. All You Need To Know (4:08)
2. Well, I Think That's What You Said? (5:21)
3. Take Me With You (5:04)
4. West Winds (8:58)
5. Deep Blue World (6:05)
6. What Have We Sown? (27:46)


Bonus Tracks der remasterten Wiederveröffentlichung 2012:

7. You Sign Out (5:07)
8. Before It Costs Us (3:00)

Gesamtspieldauer: 1:05:33




„What We Have Sown“ heißt das sechste Studioalbum der englischen Band The Pineapple Thief. Die Platte erschien ursprünglich im Oktober 2007 auf dem Label Cyclops Records und wurde im Jahr 2012 auf Kscope wiederveröffentlicht. Die erstmalige Album-Veröffentlichung fand dabei nur wenige Monate vor dem darauffolgenden Album „Tightly Unwound“ statt. „Tightly Unwound“ war die erste Scheibe, die original auf dem Label Kscope erschien und „What We Have Sown“ gilt somit als kleines Abschiedsgeschenk an die alte Plattenfirma Cyclops Records für deren Unterstützung der Band in deren Anfangsjahren.

„What We Have Sown“ erklingt in allerbester The Pineapple Thief Manier. Tolle Melodien gibt es hier zu erhören, die auch sehr schnell ins Ohr gehen, was oftmals bereits beim ersten Mal des Hörens passiert. Die Lieder sind sehr abwechslungsreich und zwar sogar in sich selbst. Das bedeutet, ein einmal aufgenommenes musikalisches Motiv muss nicht immer bis zum Ende des Stücks durchgezogen werden. Die Lieder entwickeln sich in deren Verlauf, ändern die Richtung, verwandeln sich schließlich sogar fast in neue Lieder. Was allerdings allen diesen Titeln gemein ist, das ist diese allgegenwärtige Melancholie, die über dem ganzen Album zu schweben scheint. Sehr viel Schwermut klingt aus den einzelnen Nummern, allerdings süßer Schwermut, dem sich hinzugeben lohnt.

Alle Titel auf „What We Have Sown“ haben Klasse. Trotzdem kommt man gar nicht umhin, zwei Stücke der Scheibe besonders hervorzuheben. Und dies sind gleichzeitig die beiden längsten Lieder des Albums: „West Winds“ sowie der Titeltrack „What Have We Sown?“. Beides sind Titel, die sich wandeln und entwickeln und für das Genre Progressive Rock stehen – in diesem Fall wäre die Musik wahrscheinlich sogar besser mit dem Ausdruck NeoProg umschrieben, da das Album erst 2007 entstand. Auch in diesen beiden Liedern hört man diese Melancholie, die auch an härter eingespielten Stellen in den Stücken greifbar ist. Ist „West Winds“ dabei noch die eher sanfte und oftmals etwas mystisch klingende Instrumentalnummer, so brechen bei „What Have We Sown?“ dann alle Dämme in Bezug auf Aufbau und Abwechslung. Auf knapp 28 Minuten wechseln die Stimmungen fast schon im Minutentakt. Mit etwas spacigem Sound beginnt das Stück, um dann kraftvoll los zu rocken. Allerdings auch nur für einige Augenblicke, dann stehen Klänge des Synthesizers im Vordergrund, alles wird weicher, sanfter und sphärischer. Plötzlich nimmt das Lied wieder eine andere Wendung, die in das nächste atmosphärische Klanggebäude mündet. „What Have We Sown?“ ist eine knapp halbstündige Achterbahnfahrt durch jede Menge unterschiedliche musikalische Stimmungen, Rhythmen und Tempi. Wunderbar melodische Teile wechseln sich hier mit rockigen Abschnitten ab, die ihrerseits in sanfte Gesangslinien oder Klänge aus dem All beziehungsweise entfernten Welten zu münden scheinen. Und wenn man denkt, alle Stadien des Titels sind durchlaufen, beginnt alles wieder von vorne, nur dieses Mal ganz anders…

Fazit: Ein schönes, typisches und für The Pineapple Thief Fans auch begeisterndes Album ist „What We Have Sown“ geworden. Hier gibt es alles zu hören, was das Herz des Progressive Rock Fans oder auch NeoProg Fans höherschlagen lässt. Tolle Melodien, neben ausgedehnten Instrumentalpassagen, sphärische Klänge neben harten Rock Beats. „What We Have Sown“ ist ein wunderbar abwechslungsreiches Album geworden, das einfach Spaß macht und lohnt gehört zu werden . Elf Punkte.

Anspieltipps: West Winds, What Have We Sown?