Samstag, 14. März 2015

Yes – Magnification




Yes – Magnification


Besetzung:

Jon Anderson – lead vocals, midi guitar, acoustic guitar
Chris Squire – bass guitars, backing vocals, lead vocals
Steve Howe – acoustic & electric guitars, pedal steel guitar, mandolin, backing vocals
Alan White – drums, percussion, piano, backing vocals


Label: Eagle Records


Erscheinungsdatum: 2001


Stil: ArtPop, Symphonoc Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Magnification (7:15)
2. Spirit Of Survival (6:01)
3. Don't Go (4:26)
4. Give Love Each Day (7:43)
5. Can You Imagine (2:58)
6. We Agree (6:30)
7. Soft As A Dove (2:17)
8. Dreamtime (10:45)
9. In The Presence Of (10:24)
     I. Deeper
     II. Death Of Ego
     III. True Beginner
     IV. Turn Around And Remember
10. Time Is Time (2:08)

Gesamtspieldauer: 1:00:32




Nachdem Gitarrist Billy Sherwood und Keyboarder Igor Khoroshev die Band verlassen hatten und Rick Wakeman nicht zu einer Rückkehr zu bewegen war, beschlossen die verbliebenen Mitglieder Jon Anderson, Chris Squire, Steve Howe und Alan White auf Steve Howe’s Vorschlag hin, die Rolle der Tasteninstrumente nun von einem ganzen Orchester übernehmen zu lassen. Larry Groupé, ein Komponist für Filmmusik wurde engagiert, um die passenden Parts in und um die einzelnen Lieder herum zu komponieren und auch mit dem Orchester einzuspielen. Herausgekommen ist das neunzehnte Studioalbum von Yes mit dem Titel „Magnification“.

Nie wieder davor noch danach, klangen Yes symphonischer, als auf „Magnification“. Natürlich driftet die Musik dabei auch ein wenig in Richtung Pop ab, was mitunter sogar ein wenig schwülstig klingen kann. Beispielhaft dafür steht so ein Titel wie „Give Love Each Day“. Die Nummer ist durchaus melodiös und sehr eingängig aber so etwas von schwülstig, dass man das kaum in Worte zu fassen imstande ist. Und wenn dann am Ende Jon Anderson noch sein „Give Love Each Day“ immer und immer wieder ins Mikrophon singt, dann benötigt man da schon starke Nerven.

Trotzdem ist „Magnification“ ein gutes Album geworden. Alles klingt und wirkt auf der Scheibe. Yes sind hier so etwas von eingängig wie kaum einmal zuvor. Tatsächlich klingt das Ganze mitunter auch mal nach Filmmusik, kein Wunder, wenn man entsprechenden Dirigent engagiert. Trotzdem hat das was, alles wirkt sehr spannend und ist beseelt von tollen Melodien, die sofort ins Ohr gehen. Natürlich hat diese Musik auch nur noch wenig mit den Anfängen in den 70er Jahren zu tun, jedoch deutlich mehr, als mit der Pop-Ära der 80er Jahre. Solch eine Nummer wie „Dreamtime“ kann durchaus melancholisch bis sentimentale Gefühle beim Hörer hervorrufen. Und ersetzt man hier gedanklich das Orchester durch das Keyboard, dann ist man auch gar nicht mehr so weiter entfernt von der Zeit, als Yes noch einer der Bannerhalter des Progressive Rock waren.

Fazit: Nach „Open Your Eyes” wurde mit „The Ladder” ein erster Schritt in die Richtung getan. Der zweite Schritt folgte mit „Magnification“, einem Album, welches durchaus zu überzeugen weiß – zumindest mich. Wer auf symphonischen Rock steht, die oder der kann dieser Scheibe mit Sicherheit sehr viel abgewinnen. Jedoch dürften auch einige Yes-Fans versöhnt werden, die die 80er und 90er Jahre der Band am liebsten völlig ausblenden würden. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Dreamtime, In The Presence Of