Mittwoch, 6. Februar 2013

Triumvirat – Spartacus




Triumvirat – Spartacus


Besetzung:

Jürgen Fritz – piano, hammond organ, keyboards, synthesizers
Helmut Köllen – bass, acoustic and electric guitars, vocals
Hans Bathelt – drums, percussion


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. The Capitol Of Power (3:13)
2. The School Of Instant Pain (6:22)
    a. Proclamation
    b. The Gladiator's Song
    c. Roman Entertainment
    d. The Battle
3. The Walls Of Doom (3:57)
4. The Deadly Dream Of Freedom (3:54)
5. The Hazy Shades Of Dawn (3:09)
6. The Burning Sword Of Capua (2:42)
7. The Sweetest Sound Of Liberty (2:36)
8. The March To The Eternal City (8:47)
    a. Dusty Road
    b. Italian Improvisation
    c. First Success
9. Spartacus (7:40)
    a. The Superior Force Of Rome
    b. A Broken Dream
    c. The Finale


Bonus Tracks:

10. The Capitol Of Power (Live In Los Angeles) (3:18)
11. Showstopper (3:38)

Gesamtspieldauer: 49:15




Das dritte Album der Kölner Progressive Rock-Band Triumvirat erschien 1975 unter dem Titel „Spartacus“. Auch bei dieser Veröffentlichung ist das Vorbild des Hauptideengebers der Band, Jürgen Fritz, wieder allgegenwärtig. Die Parallelen zur britischen Formation Emerson, Lake & Palmer sind unüberhörbar und hier besonders die Anlehnungen an das Spiel des Keith Emerson.

Das wird gleich beim Opener „The Capitol Of Power“ und den beiden folgenden Stücken „The School Of Instant Pain“ und „The Walls Of Doom“ überdeutlich. Keyboardläufe bis zum Abwinken, manches Mal mit Fanfaren-Klängen garniert. Nie so ganz eingängig, immer ein klein wenig vertrackt und komplex. Die „schönen“ und melodiöseren Momente gibt es dann in einigen Passagen auf „The School Of Instant Pain“, wenn Helmut Köllen ähnlich Greg Lake zu singen beginnt.

So ist auch das vierte Stück „The Deadly Dream Of Freedom“ solch eine tragende, sich am Rande des Schmalzes entlanghangelnde Nummer (ohne diesen Bereich jedoch zu erreichen), die ebenfalls von Greg Lake hätte stammen können. Dies gilt nicht nur bezüglich der Musik, sondern trifft ebenfalls auf den Text zu. Bei „The Hazy Shades Of Dawn“ ist schließlich erneut, genau wie bei „The Burning Sword Of Capua“, Keith-Emerson-Time angesagt. Beide Stücke hätte man zudem so oder zumindest so ähnlich wohl auch auf „Tarkus“ oder „Brain Salad Surgery“ antreffen können.

„The Sweetest Sound Of Liberty“ gestaltet sich dann wieder sehr viel symphonischer, eingängiger und auch harmonischer. Schließlich folgt mit „The March To The Eternal City“ das längste Stück der Platte und gleichzeitig auch der Höhepunkt des Albums. Diese Nummer enthält alles, was das Herz des Freundes progressiver Rock-Musik höherschlagen lässt: Verschachtelte Abschnitte, treibende Passagen, wunderschöne Melodien, krumme Takte, wechselnde Rhythmen. Und all dies in einem einzigen Lied, welches dann jedoch von der Länge her den Umfang radiotauglicher Musik deutlich sprengt.

Auch das Titelstück „Spartacus“ ist mit seinen fast acht Minuten Spieldauer ein nicht mehr radiokompatibler Song, der ebenso die gerade aufgezählten Elemente des progressiven Liedes aufweist. Und dies bedeutet, wer Zugang zu dieser Art der Musik hat, der wird in diesem Lied ebenfalls etwas für sich finden, was durchaus gefallen kann.

Als Zugaben zur remasterten Fassung des Albums gibt es das Eröffnungslied „The Capitol Of Power“ in einer Live-Version sowie das bisher unveröffentlichte Stück „Showstopper“ aus der Feder Hans Bathelts. Eine schnelle Nummer, bei der Bathelt den Takt anzieht.

Fazit: Triumvirat hätte es so bestimmt nicht gegeben, wenn es Emerson, Lake & Palmer nicht gegeben hätte. Dazu ist die Musik viel zu sehr an diese englische Band angelehnt. Trotzdem hat die Musik von Triumvirat auf „Spartacus“ vor allen in den ruhigeren Abschnitten auch etwas sehr Eigenständiges, etwas, was durchaus gleichberechtigt und unabhängig neben dem Sound der Briten steht. Nichtsdestotrotz bleibt festzuhalten, dass Hörer, die Emerson. Lake & Palmer mögen, auch Triumvirat mögen werden. Wer jedoch mit Lake & Palmer nichts anzufangen weiß, der wird sich auch mit „Spartacus“ von Triumvirat schwer tun. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The School Of Instant Pain, The Deadly Dream Of Freedom, The Sweetest Sound Of Liberty, The March To The Eternal City, Spartacus