Dienstag, 24. Dezember 2019

Jordsjø – Nattfiolen




Jordsjø – Nattfiolen


Besetzung:

Håkon Oftung – vocals, guitars, flute, hammond m100, mellotron, clavinet d6, arp pro soloist
Kristian Frøland – drums, tringle & various percussion


Gastmusiker:

Christin Meaas Svendson – double bass on „Mine Templer II“
Vilde Mortensen Storesund – backing vocals
Ståle Langhelle – arp pro soloist on „Stifinner“
Håkon Knudsen – percussion


Label: Karisma Records


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Ouverture (1:21)
2. Stifinner (7:53)
3. Solens Sirkulære Sang (7:40)
4. Septemberbål (1:49)
5. Mine Templer II (6:32)
6. Til Våren (9:04)
7. Ulvenatt (5:45)

Gesamtspieldauer: 40:08



„Nattfiolen” heißt das dritte Album der norwegischen Band Jordsjø und es erschien am 24. Mai 2019 auf dem Plattenlabel Karisma Records. Darauf zu hören ist Progressive Rock der skandinavischen Art, NeoProg, der sich sehr stark an die musikalischen Vorbilder der 70er Jahre anlehnt und dabei überaus eingängig, melodiös und jederzeit harmonisch klingt.

Mag man in wunderschönen weitläufigen Melodien schwelgen, oftmals induziert und getragen von breiten und weichen Keyboard-Teppichen, auf denen sich der Klang der Querflöte ausbreitet, so wird man auf „Nattfiolen” mehr als fündig. Auch längere Mellotron-Abschnitte lassen Hörerin wie Hörer stimmungsmäßig in längst vergangene Zeiten gleiten. Die Musik auf der Platte geht schwelgerisch und fast verschwenderisch mit diesen eingängigen Melodien um. Großartig erarbeiten muss man sich dabei nichts, die Wirkung der Musik zündet bereits beim ersten Mal des Hörens. Nichts Frickeliges oder zu Vertracktes ist auf „Nattfiolen” zu hören, bei dem die Harmonien ineinandergreifen und sich zu ergänzen scheinen.

Neben dem britischen Progressive Rock der 70er Jahre hört man auch skandinavischen Folk aus der Musik heraus, deren Stimmung und Atmosphäre eine eher dunkle ist. Getragen klingt es häufig, manchmal auch die Grenze zur Traurigkeit streifend. Die Texte werden auf Norwegisch eingesungen, was zusätzlich ein klein wenig verwunschen klingt. Allerdings ist die Platte größtenteils instrumental gehalten, die Stimmungen stehen im Vordergrund, weniger die Inhalte.

Höhepunkte dieser Scheibe zu benennen erscheint einigermaßen schwierig, da die Platte vom ersten bis zum allerletzten Takt zu überzeugen weiß und somit wahrlich durchgängig gut unterhält – ohne Schwächen. Um an dieser Stelle doch noch zwei Titel, zumindest als Anspieltipps zu nennen, sei hier auf die beiden Lieder „Solens Sirkulære Sang“ sowie  „Til Våren“ verwiesen. Neo Prog der besonders guten Sorte.

Fazit: Auf „Nattfiolen” hört man skandinavischen NeoProg, der sehr stark an den englischen Progressive Rock der 70er Jahre angelehnt ist. Wer diese symphonische und harmonische Ausführung der Rock Musik mag, die oder der wird von diesem Album begeistert sein. Melodien zum ganz tief darin Eintauchen. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps:  Solens Sirkulære Sang,  Til Våren