Donnerstag, 7. März 2019

Dirtmusic – BKO




Dirtmusic – BKO


Besetzung:

Chris Eckman 
Hugo Race
Chris Brokaw


Gastmusiker:

Tamikrest
Lobi Traoré
Fatimata Walet Oumar
The Symmetric Orchestra


Label: Glitterhouse Records


Erscheinungsjahr: 2010


Stil: Independent Rock, Weltmusik


Trackliste:

1. Black Gravity (6:07)
2. All Tomorrow‘s Parties (5:39)
3. Ready For The Sign (4:16)
4. Desert Wind (4:34)
5. Lives We Did Not Live (4:40)
6. Unknowable (4:14)
7. Smokin Bowl (5:13)
8. Collisions (5:41)
9. Niger Sundown (4:19)
10. Bring It Home (4:46)

Gesamtspieldauer: 49:33




„BKO“ heißt das zweite Album des Trios Dirtmusic, welches von Chris Eckman von den Walkabouts, Hugo Race, Gründungsmitglied von Nick Caves „Bad Seeds“ sowie dem ehemaligen Codeine-Schlagzeuger Chris Brokaw gegründet wurde. „BKO“ ist das Flughafenkürzel für Malis Hauptstadt Bamako, in der die Platte aufgenommen wurde. Unterstützung beim Einspielen erhielten die drei Musiker von Dirtmusic dementsprechend auch von einheimischen Musiker-Kollegen.

Und das hört man auch auf „BKO“. Auf dem Album erklingt eine Mischung aus Independent Rock, der immer wieder mit einer ordentlichen Prise Weltmusik unterfüttert wird. Die Klänge der malischen Musiker stehen nicht stark im Vordergrund, sind jedoch fast jederzeit präsent und dabei äußerst unaufdringlich. Somit ist „BKO“ durchaus eine Platte, die nach westlicher Musik klingt, welche allerdings, mit für westliche Ohren eher ungewöhnlicher Musik aufgelockert wurde. Die Atmosphäre auf „BKO“ ist eine sehr lockere und entspannte. Nichts klingt auf dem Album nach Hektik, alles ist relaxt und scheint im Reinen mit sich selbst zu sein. Dabei klingt die Musik keineswegs fröhlich, sondern sehr viel eher nachdenklich bis zu melancholisch. Selten mal, dass der Rhythmus sowie das Tempo angezogen werden, viele der Lieder auf „BKO“ sind sehr ruhige Nummern, die mit Entspannung wirken.

Melodiös und eingängig wirken und klingen alle Titel auf „BKO“. Lediglich die Cover-Version des Velvet Underground-Songs „All Tomorrow‘s Parties“ hört sich deutlich weniger überzeugend an – was durchaus an den Vergleichen mit dem Original liegen kann, auf dem Nico so herrlich traurig singt. Mein Favorit auf der Scheibe ist das Lied „Unknowable“, welches durch seinen nochmals lockereren Sound ins Ohr geht. Dazu gesellt sich eine sehr schöne Melodie, die sich ebenfalls festsetzt. Auch das einzige Instrumentalstück des Albums, das Lied „Niger Sundown“ ist eine Nummer, die einen durch Atmosphäre und Gefühl in den Bann zieht. Bei diesem Titel tritt das Genre Weltmusik auch am deutlichsten zutage. Schließlich sollte an dieser Stelle noch das wunderschöne und sanfte „Bring It Home“ Erwähnung finden, ebenfalls ein Höhepunkt auf „BKO“. Wahrlich gelungen.

Fazit: „BKO“ ist ein sanftes, von der Gitarre dominiertes Album geworden, auf dem es zur Synthese von Independent Rock und Weltmusik kommt. Die einzelnen Lieder gehen ins Ohr, klingen jederzeit melodiös und eingängig. Die Atmosphäre gestaltet sich eher nachdenklich und die Musik strahlt auf ihre Weise Ruhe aus. Eine schöne Platte zum Herunterkommen und den Tag ausklingen lassen. Etwas für die sehr sanften Stunden des Tages oder Musik, die Stunden zu den sanften Stunden des Tages werden lässt. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Unknowable, Niger Sundown, Bring It Home