Samstag, 1. Juni 2013

Nektar – Recycled




Nektar – Recycled


Besetzung:

Allan “Taff” Freeman – keyboards, backing vocals
Roye Albrighton – guitars, lead vocals
Derek “Mo” Moore – bass, backing vocals
Ron Howden – drums, percussion


Gastmusiker:

Larry Fast – synthesizers
The English Chorale conducted by Robert Howes, arranged by Christian Kolonovits


Label: Bellaphon / Bacillus Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Recycle (2:44)
2. Cybernetic Consumption (2:12)
3. Recycle Countdown (1:54)
4. Automation Horrorscope (3:02)
5. Recycling (1:50)
6. Flight To Reality (1:19)
7. Unendless Imaginations (4:37)
8. Sao Paulo Sunrise (3:04)
9. Costa Del Sol (4:04)
10. Marvellous Moses (6:35)
11. It's All Over (5:20)

Gesamtspieldauer: 36:42





„Recycled“ nannte die Band Nektar ihr sechstes Studio-Album, welches 1975 erschien. Dabei handelt es sich erneut, wie bereits des Öfteren in der Band-Geschichte, um ein Konzept-Album. Dieses Mal geht es um die Natur und die Zerstörung dieser durch den Menschen.


Das ist allerdings nicht das Besondere, nicht das Überraschende an diesem Album. Diesen Umstand findet man mehr in der Musik auf „Recycled“. Denn die ist auf dem vorliegenden Album um Klassen besser gelungen, als noch auf dem fast schon poppigen Vorgänger „Down To Earth“. Gut gemachten progressiven Rock hört man auf „Recycled“. Wahrscheinlich stellt dieses sechste Album sogar das progressivste überhaupt in der Diskographie der Band dar. Die einzelnen Lieder fließen dabei ineinander über, sodass sich alles wie ein großer und langer Song präsentiert, der viele Schattierungen aufweist. Nur nach „Unendless Imaginations“ kommt es zu wenigen Sekunden Stille, da hier die vormals erste Seite der Platte beendet war. Derselbe Sound wird aber sofort wieder aufgenommen und weiter geht es mit „Sao Paulo Sunrise“.


Es gibt sehr schöne Stellen auf „Recycled“ zu erlauschen. Melodiös und mitunter bombastisch. Manches Mal wirkt die Musik jedoch auch schräg und sehr viel weniger eingängig, allerdings hält sich dieser Aspekt der Musik auf „Recycled“ wirklich in sehr engen Grenzen. Die Songs klingen durch die Bank hinweg voll und dicht. Ein Chor trägt zusätzlich zum Pathos bei, der manchen Liedern hier ebenfalls anheftet.

„Recycled“ ist ein Album, was praktisch durchweg groovt. Richtig leise wird es nie und die Lieder sind auch fast ausnahmslos im Mid-Tempo gehalten, wobei es nichtsdestotrotz natürlich auch etwas ruhigere Abschnitte in einzelnen Titeln gibt. Der Fuß darf allerdings bei jedem Stück mitwippen, mit Hard Rock, dem sich Nektar ja auch schon mal angenähert hatte, mit diesem Genre der Musik haben die Lieder auf „Recycled“ allerdings absolut nichts gemein.

Fazit: „Recycled“ kommt nicht an das Debut-Album „Journey To The Center Of The Eye“ heran. Dazu fehlen hier die herausragenden Melodien doch ein wenig. Das, was auf diesem sechsten Album der Band zu hören ist, das kann sich allerdings auch hören lassen. „Recycled“ ist eine schöne und sehr interessante Platte geworden, welche man immer wieder gerne, auch wegen ihrer stimmungsvollen Atmosphäre einlegt. Abwechslungsreicher, progressiver Rock der klingt. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Recycle, Recycle Countdown, Recycling, Unendless Imaginations, Costa Del Sol, It's All Over