Freitag, 5. Februar 2021

Transatlantic – The Absolute Universe: Forevermore

 



Transatlantic – The Absolute Universe: Forevermore


Besetzung:

Neal Morse – keyboards, guitar vocals
Roine Stolt – guitar, vocals
Pete Trewavas – bass, vocals
Mike Portnoy – drums, vocals




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Rock, Mainstream, Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. Overture (8:11)
2. Heart Like A Whirlwind (5:11)
3. Higher Than The Morning (5:29)
4. The Darkness In The Light (5:43)
5. Swing High, Swing Low (3:48)
6. Bully (2:11)
7. Rainbow Sky (3:19)
8. Looking For The Light (3:59)
9. The World We Used To Know (9:21)

CD2:

1. The Sun Comes Up Today (5:38)
2. Love Made A Way (Prelude) (1:26)
3. Owl Howl (7:05)
4. Solitude (5:41)
5. Belong (2:49)
6. Lonesome Rebel (2:53)
7. Looking For The Light (Reprise) (5:13)
8. The Greatest Story Never Ends (4:17)
9. Love Made A Way (8:02)

Gesamtspieldauer CD1 (47:16) und CD2 (43:08): 1:30:24



Gleich mehrere Alben zu veröffentlichen, auf denen teilweise, jedoch nicht exakt dasselbe zu hören ist, ist wohl auch der derzeitigen Pandemie geschuldet. So geschehen beim fünften Studioalbum von Transatlantic. Die vier Musiker hatten jede Menge Material eingespielt, was sicherlich für ein Doppelalbum gereicht hätte. In einem Interview erzählt Neal Morse, dass er in Australien gewesen ist, sich das Material nochmals vornahm, da ihm die ursprüngliche Version des Albums zu lang erschien und der begann die Lieder zu kürzen. Das wiederum stieß nicht auf uneingeschränkte Begeisterung jedes Bandmitglieds, sodass sich die Band zusammen mit der Plattenfirma entschloss „The Absolute Universe“ in zwei verschiedenen Versionen herauszubringen. „The Absolute Universe: Forevermore“ auf zwei CDs sowie die kürzere Variante, auch mit etwas veränderter Zusammenstellung bezüglich der Musik und der Texte. Diese unter dem Namen „The Absolute Universe: The Breath Of Life“ und auf einer CD. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle erwähnt, dass es sogar noch eine dritte Variante gibt: „The Absolute Universe: The Ultimate Edition“. Auf dieser wurden die Lieder zum Teil nochmals verändert.

„The Absolute Universe“ ist mit allen seinen drei Veröffentlichungen inhaltlich ein Konzeptalbum geworden, welches dabei allerdings keine Geschichte erzählt. Vielmehr beschäftigen sich die Texte mit der jetzigen Situation, mit fehlenden menschlichen Kontakten, den sich daraus ergebenden Unsicherheiten. Und dabei sollen, laut Aussage der Musiker, Musik und Texte Hoffnung sowie die Botschaft senden nicht aufzugeben. Einfach weiter zu machen, um doch noch gut durch diese Zeit zu kommen.

Auf „The Absolute Universe: Forevermore“ fallen zwei Dinge besonders auf. Zum einen können Neal Morse und Roine Stolt ihre Mitwirkung an diesem Album unmöglich verschleiern. Beide Musiker hört man in den Arrangements, den Melodien und den transportierten Stimmungen immer wieder heraus, sei es Neal Morse mit seinen Solo-Werken oder Roine Stolt mit den Flower Kings. Eine durchaus gelungene Melange ist den beiden hier gelungen, ohne die Mitarbeit von Pete Trewavas und Mike Portnoy an dieser Stelle schmälern zu wollen. Zum anderen ist „The Absolute Universe: Forevermore“ ein Album geworden, welches definitiv mit jedem weiteren Durchlauf wächst. Viele der Melodiebögen und Arrangements erschließen sich einem erst beim wiederholten Mal des Hörens. Dann jedoch umso besser.

„The Absolute Universe: Forevermore“ ist angefüllt mit progressiven Tönen, abwechslungs- und variantenreich. Dabei „wildern“ die Musiker auch in vielen anderen musikalischen Genres. Mainstream und Rock gibt es ebenso auf dem Album zu hören wie – wenn auch selten – eine Prise Pop. Die Musik von Transatlantic klingt jederzeit melodisch und eingängig und an keiner Stelle der Platte ist sie zu „frickelig“ geraten. Schwelgerische Passagen folgen auf rockigere Abschnitte, fast schon bombastisch klingende Parts werden von zart klingenden Melodien abgelöst. Und wer sich beim Hören progigger Töne noch etwas mehr in frühere Zeiten zurückversetzen möchte, der oder dem sei die kurze Vokalsequenz im vorletzten Titel „The Greatest Story Never Ends“ empfohlen, die eindeutig Gentle Giant Gesangsharmonien nachempfunden ist und auch an genau diese erinnert.

Fazit: Wer die Flower Kings mag und / oder wer die Musik von Neal Morse schätzt, die oder der kann mit „The Absolute Universe: Forevermore“ kaum etwas falsch machen. Gerade für Progger ist diese Variante des Albums eine lohnende Anschaffung. Auf dieser Ausgabe hört man Transatlantic noch intensiver und variantenreicher. Abwechslungsreicher, häufig progressiver Rock, der mit jedem weiteren Durchlauf noch ein wenig mehr überzeugt. Elf Punkte.

Anspieltipps: The Darkness In The Light, The World We Used To Know, Owl Howl