Freitag, 22. November 2019

Novalis – Nach Uns Die Flut




Novalis – Nach Uns Die Flut


Besetzung:

Ernst Herzner – Gesang
Lutz Rahn – Tasten
Detlef Job – Gitarren
Hartwig Biereichel – Schlagzeug
Hinrich Schneider – Bass


Gastmusiker:

Christoph Busse – Gesang
Linda Fabian – Gesang


Label: Vertigo


Erscheinungsjahr: 1985


Stil: Pop, Schlager


Trackliste:

1. Die Show ist aus (3:44)
2. Im Neonlicht der Nacht (4:10)
3. Drachen im Wind (3:38)
4. Nach uns die Flut (4:21)
5. Wo sind die Sieger am Ende der Nacht (3:53)
6. ... und wenn die Gitarren brennen (3:25)
7. Hamburg (ertrinken möchte‘ ich nicht in Dir) (4:48)
8. Heute oder nie (4:01)
9. Gingst vorbei (3:19)
10. 100 Tage und Nächte verloren in Altona (4:04)
11. Wohin willst Du gehn (4:18)
12. Applaus Applaus (2:50)

Gesamtspieldauer: 46:37




Das elfte Studioalbum der Hamburger Band Novalis heißt „Nach Uns Die Flut“. Es war auch gleichzeitig die letzte Studioveröffentlichung der Band und erschien im Jahr 1985. Ernst Herzner hat nun den Gesangspart übernommen, nachdem Fred Mühlböck Novalis nach dem letzten Album „Bumerang“ verlassen hatte. Die Stimme von Ernst Herzner erinnert ein wenig an eine Mischung von Herbert Grönemeyer und Stefan Waggershausen, zumindest kommen bei mir an diversen Stellen solche Assoziationen auf.

Auf „Nach Uns Die Flut“ hört man eine Mischung aus Pop und Deutschem Schlager, das Pendel schlägt allerdings deutlich in Richtung Pop aus. Solch ein Lied wie „Drachen im Wind“ ist allerdings Schlager pur – glücklicherweise dann aber doch nicht ganz die Regel auf dem Album. Doch für das Titellied „Nach uns die Flut“ gilt dies schon noch ebenso. Schlimm. Ganz schlimm. Insgesamt müsste diese Platte gar nicht so schlecht sein, solch Lieder wie „Die Show ist aus“ oder „Im Neonlicht der Nacht“ beginnen sogar noch ganz spannend, klingen im weiteren Verlauf dann jedoch immer seichter und belangloser. Und Nummern wie „Wo sind die Sieger am Ende der Nacht“ oder „Heute oder nie“ legt man am Besten gleich das Mäntelchen des Schweigens. Hier fehlt es ganz massiv an den Ideen, um einen guten Titel aufnehmen zu können. Diese Liste lässt sich leider so fortsetzen.

Noch einigermaßen akzeptabel klingen die beiden letzten Stücke auf „Nach Uns Die Flut“, die Lieder „Wohin willst Du gehen“ und „Applaus Applaus“. Ebenfalls im Grunde genommen belangloser Pop mit Schlagerbreitseite, aber immerhin noch mit ganz netten Melodien versehen. Das war es nun allerdings leider definitiv, mehr Worte sollte man über dieses Album nicht verlieren.

Fazit: Bei solcher Musik wie auf „Nach Uns Die Flut“ ist es klar, dass die Musiker nach der Fertigstellung eines solchen Albums keine Lust mehr auf Novalis haben. Wenn man bedenkt, wo die Band herkam, welch wirklich gute Musik sie erst zehn Jahre zuvor geschrieben hatte, dann ist das, was man hier zu hören bekommt einfach nur noch traurig. Für die Hörerin und den Hörer sowieso, für die Musiker sicherlich aber auch, denen das Ergebnis kaum gefallen hat und die schließlich den Schlussstrich unter der Bandgeschichte zogen – zumindest im Bereich der Studioalben. Vier Punkte.

Anspieltipps: Wohin willst Du gehen, Applaus Applaus