Mittwoch, 12. Juli 2017

Rainhard Fendrich – Zwischen eins und vier




Rainhard Fendrich – Zwischen eins und vier


Besetzung:

Rainhard Fendrich – Gesang, Gitarre


Gastmusiker:

Christian Kolonovits – Keyboards, Mariazeller Terzen
Johann Daansen – Gitarren
Jürgen Zöllner – Schlagzeug
Werner Kopal – Bass
Christian Felke – Saxophon
Dieter Frank – Gitarre
Gertraud Winkelbauer – Akkordeon
Robert Ponger – Keyboards
Andi Steirer – Perkussion
Bernhard Rabitsch – Chor
Gerry Lux – Chor


Label: Phonogram


Erscheinungsdatum: 1982


Stil: Liedermacher


Trackliste:

1. Intro (3:10)
2. Sonntagnachmittag (3:40)
3. Die Erde (6:20)
4. A winzig klaner Tropfen Zeit (4:24)
5. Es hat sie keiner gefragt (3:56)
6. Zwischen eins und vier (4:58)
7. Irgendwann (4:17)
8. Feine Damen (3:34)
9. Oben ohne (3:54)
10. Es lebe der Sport (4:13)

Gesamtspieldauer: 42:26




Zu Beginn seiner Karriere war der österreichische Liedermacher Rainhard Fendrich sehr produktiv und kreativ und veröffentlichte nach 1980 und 1981 im Jahr 1982 bereits sein drittes Album, welches den Titel „Zwischen eins und vier“ trägt. Diese Platte erschien ebenfalls wieder auf Phonogram, erreichte genauso wie der Vorgänger Platz 1 der österreichischen Charts und konnte sich erstmalig sogar in den Deutschen Album-Charts platzieren.

Wieder scheint das Album musikalisch zweigeteilt zu sein. Auf der ersten Plattenseite überwiegen sie sanften und nachdenklicheren Nummern, wohingegen es dann auf der zweiten Albumseite, sowohl vom Text, wie auch von der Musik her, sehr viel fröhlicher und ausgelassener klingt. Zudem enthält das Album als letztes Lied auch den wohl bekanntesten Titel des Rainhard Fendrich, „Es lebe der Sport“. Eine wirklich schöne Nummer, die ins Ohr geht und auch textlich durchaus Spaß macht. Ansonsten können die Lieder auf dieser Albumseite jedoch deutlich weniger überzeugen, klingen zum Teil fast schlageresk. Und auch wenn das Album mit „Oben Ohne“ noch einen zweiten Hit produzierte, kann hier nichts mehr überzeugen.

Ganz anders jedoch die nachdenkliche, melancholische und erste Plattenseite. „Intro“, „Die Erde“, „A winzig klaner Tropfen Zeit“ sowie „Es hat sie keiner gefragt“ sind alles schöne und melodiöse Lieder, die ins Ohr gehen. Freilich ist es bei deutschsprachiger Musik immer ein schmaler Grat zwischen nachdenklichen Texten und Kitsch, bei englischsprachiger Musik fällt einem dies vor allen Dingen bei Liebesliedern deutlich auf. Nun, nachdenklich und kritisch sind die Texte hier auch von Rainhard Fendrich. Die Grenze zum Kitsch oder zum erhobenen Zeigefinger wird auf dem Album allerdings nicht überschritten, sodass die ersten Stücke auf „Zwischen eins und vier“ textlich wie musikalisch überzeugen können.

Fazit: Rainhard Fendrich scheint seine ersten Veröffentlichungen gerne stilistisch zu differenzieren. Auf seinem dritten Album mit dem Titel „Zwischen eins und vier“ gibt es eine melancholische erste Seite, sowie eine poppige zweite Seite. Das Album enthält den Titel „Es lebe der Sport“ sowie auf Seite 1 eine Reihe sehr schöner, nachdenklicher und melodiöser Nummern, die allesamt sehr hörenswert sind. Neun Punkte.

Anspieltipps: Intro, Die Erde, A winzig klaner Tropfen Zeit, Es hat sie keiner gefragt, Es lebe der Sport