Sonntag, 1. September 2013

Modest Mouse – We Were Dead Before The Ship Even Sank




Modest Mouse – We Were Dead Before The Ship Even Sank


Besetzung:

Isaac Brock – lead vocals, guitars
Jeremiah Green – drums, percussion
Eric Judy – bass guitar, acoustic guitar
Johnny Marr – guitars
Tom Peloso – guitars, upright bass, keyboards, fiddle
Joe Plummer – drums, percussion


Gastmusiker:

Clay Jones – shaker on "Dashboard", programming on "Florida", acoustic guitar on "Missed The Boat"
Dennis Herring – claps & stomps on "Parting Of The Sensory", rhodes on "Little Motel", backing vocals on "Steam Engenius", pump organ on "Spitting Venom"
Kyle "Slick" Johnson – programming on "Dashboard", "Fire It Up", "Parting Of The Sensory", "Little Motel" and "Invisible"
Naheed Simjee – backing vocals on "Fire it Up", claps and stomps on "Parting Of The Sensory"
James Mercer – backing vocals on "Florida", "Missed the Boat" and "We Got Everything"


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. March Into The Sea (3:31)
2. Dashboard (4:06)
3. Fire It Up (4:35)
4. Florida (2:58)
5. Parting Of The Sensory (5:34)
6. Missed The Boat (4:25)
7. We've Got Everything (3:40)
8. Fly Trapped In A Jar (4:29)
9. Education (3:56)
10. Little Motel (4:44)
11. Steam Engenius (4:26)
12. Spitting Venom (8:27)
13. People As Places As People (3:42)
14. Invisible (4:00)

Gesamtspieldauer: 1:02:34




„We Were Dead Before The Ship Even Sank“ nannte die amerikanische Indie-Rock-Band Modest Mouse ihr fünftes offizielles Studioalbum, welches im Jahr 2007 erschien. Und diese Platte ist ein kleines bisschen weniger eingängig geraten als noch der Vorgänger. Somit bedarf es einiger zusätzlicher Durchläufe der CD im Spieler, bis sich dem Hörer auch diese hier zu hörenden Melodien und Stimmungen erschließen.

Gibt man dem Album jedoch diese Zeit zum „Reifen“, eröffnen sich auch auf „We Were Dead Before The Ship Even Sank“ schöne Harmonien, interessante und spannende Titel, die so gar nichts mit der herkömmlichen Musik zu tun haben, die man täglich im Radio hört. Modest Mouse machen Indie-Rock pur und legen dabei keinen Wert auf Konventionen oder gerade gefragte Musikstilrichtungen. Allein schon der Gesang des Isaac Brock, der manchmal ganz „normal“ klingt, sich ein anderes Mal immer wieder überschlägt oder auch mal lispelnd dargeboten wird, sorgt für eine ganz eigene Atmosphäre der Musik von Modest Mouse.

Ein klein wenig erinnert das alles an eine Weiterentwicklung des New Wave aus den 80er Jahren. Allerdings sehr viel ausgereifter und durchdachter als dessen Ursprünge, was nicht nur an den deutlich interessanteren Texten festzumachen ist. Zudem ist die Musik deutlich abwechslungsreicher instrumentiert und weist immer wieder überraschende Wendungen auf, ist komplexer und auch wesentlich komplizierter.

Dass diese „Konstrukte“ dabei aber durchaus begeistern können beweist der Titel „Parting Of The Sensory“, der klasse unter anderem mit einem Cello instrumentiert ist und sich steigert und steigert und steigert. Das gilt nicht nur für das Lied an sich, sondern auch für das mehrmalige Hören des Stücks, welches mit jedem Durchgang zu wachsen scheint. Dazu gibt es noch die ein oder andere weitere Perle auf dem Album zu entdecken, die ihre Melodiösität allerdings meist nicht sofort beim ersten Hören offenbart, wie zum Beispiel der Opener „March Into The Sea“, das irgendwie leicht und schwebend klingende „Missed The Boat“, die „zarte“ Nummer „Little Motel“ oder das fast schon epische „Spitting Venom“.

Fazit: „We Were Dead Before The Ship Even Sank“ ist ein schönes Album geworden, welches seine Faszination nicht sofort beim ersten Hören offenbart. Einiger Durchgänge der Scheibe bedarf es da schon, bevor die Lieder so richtig zünden können. Großartige Ausfälle gibt es auch nicht auf der Platte, sodass dieses Album eine schöne Abwechslung in dem großen Allerlei der heutigen Musiklandschaft darstellt. Elf Punkte.

Anspieltipps: Parting Of The Sensory, Little Motel, Spitting Venom