Dienstag, 21. November 2017

Chris de Burgh – The Hands Of Man




Chris de Burgh – The Hands Of Man


Besetzung:

Anastacia – vocals, piano, guitars


Gastmusiker:

Nigel Hopkins – keyboards & orchestral arrangements
Neil Taylor – guitars
Phil Palmer – guitars
Ed Poole – bass guitar
Geoff Dugmore – drums
Jakko Jakszyk – backing vocals
Ffion Wilkins – backing vocals
Mark White – trumpet
Jay Craig – clarinet
Geoffrey Richardson – tenor banjo, violins & viola


Label: Rockware


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Pop


Trackliste:

Sunrise:

1. The Hands Of Man (4:45)
2. There Goes My Heart Again (3:23)
3. Big City Sundays (3:25)
4. Where Would I Be? (4:00)
5. The Ghost Of Old King Richard (2:54)
6. The Candlestick (3:41)
7. Through These Eyes (3:02)
8. The Keeper Of The Keys (4:54)

9. Meridiem (2:08)

Sunset:

10. Letting Go (3:18)
11. When The Dream Is Over (3:35)
12. Empty Rooms (3:36)
13. The Bridge (4:20)
14. The Fields Of Agincourt (5:04)
     The Call Of Arms
     The Battle Joined
     Victory
15. One More Goodbye (3:16)

Gesamtspieldauer: 55:27



„The Hands Of Man“ heißt das zwölfte Studioalbum des irischen Musikers Chris de Burgh. Es erschien am 20. Oktober 2014 auf dem Plattenlabel Rockware. In Deutschland kletterte die Scheibe immerhin bis auf Platz 8 der Charts, im Vereinigten Königreich erreichte das Album jedoch lediglich Platz Nummer 71. Auf „The Hands Of Man“ hört man Pop-Musik, die allerdings stilistisch einen Schritt zurück in die musikalische Anfangszeit des Chris de Burgh bedeutet, was durchaus positiv hervorzuheben ist. Die kommerzielle Anbiederei fehlt auf diesem Album.

Den Titel des „irischen Weichspülers“ erhält Chris de Burgh mit „The Hands Of Man“ allerdings einmal mehr zu Recht. Rockig klingt auf diesem Album so gut wie nichts mehr. Alles ist mit musikalischen Weichzeichnern versehen, die hier in Form von vielen, vielen Streichern und weiteren Orchesterinstrumenten auftreten. Zum Teil wurde dabei auf der Platte leider deutlich zu tief in die Kiste mit der Aufschrift „sanfte Harmonie“ gegriffen. Der sehnsüchtige, sanfte, mitunter auch mal etwas zu weiche Gesang des Chris de Burgh trägt in Verbindung mit so manchem Text noch weiter zu diesem Bild bei.

Allerdings gibt es auch die schönen Momente auf „The Hands Of Man“. Die mittelalterlichen inhaltlichen Themen wurden erneut, wie schon auf den ganzen frühen Alben des Iren, aufgegriffen und sehr schön musikalisch umgesetzt, ohne daraus Mittelaltermusik zu machen. In diesem Fällen, wie beim eingängigen, melodischen und spannenden „The Ghost Of Old King Richard“, ist das wunderbar gelungen. Ein Lied, welches fast etwas nach Folk klingt. „Meridiem” ist dagegen ein kurzes Instrumentalstück, das einzige dieser Art auf der Platte. Eine sehr schöne und sanfte Piano-Nummer, garniert mit einigen Harfen- und Oboen-Klängen. Dass man diese Mittelalterschiene auch ein wenig überspitzen kann, zeigt Chris de Burgh mit dem Titel „The Fields Of Agincourt“. Zu martialisch, zu viel Orchester. „Empty Rooms“, ebenfalls mit Orchester eingespielt, ist dagegen so zuckersüß und eingängig gehalten, dass man sich als Mann fast schämt, zuzuhören. Schön klingt es dabei allerdings trotzdem. Das Weihnachtslied „When The Dream Is Over“ hätte dann aber wirklich nicht mehr sein müssen.

Fazit: Sehr sanft und weich ist das zwölfte Studioalbum des Chris de Burgh geraten. Praktisch jeder der fünfzehn Titel ist melodiös und eingängig. Manchmal ist ein Lied jedoch derart eingängig und fast schon zuckersüß geraten, dass es sich an der Grenze zum Kitsch entlanghangelt, diese sogar mal überschreitet. Die rein poppigen Nummern fehlen fast vollständig auf „The Hands Of Man“. Das wiederum wird den Hörerinnen und Hörern der Musik von Chris de Burgh ab den späten 80er Jahren weniger gefallen. Jenen Fans der ersten Alben des Iren dafür umso mehr. Acht Punkte.

Anspieltipps: The Ghost Of Old King Richard, Meridiem, Empty Rooms