Freitag, 8. März 2019

Manfred Mann’s Earth Band – Watch




Manfred Mann’s Earth Band – Watch


Besetzung:

Manfred Mann – keyboards, backing vocals
Chris Slade – drums, percussion
Pat King – bass guitar, backing vocals
Dave Flett – lead guitar, acoustic guitar
Chris Hamlet Thompson – vocals, guitar


Gastmusiker:

Doreen Chanter – backing vocals
Irene Chanter – backing vocals
Stevie Lange – backing vocals
Victy Silva – backing vocals
Kim Goddy – backing vocals


Label: Bronze Records


Erscheinungsjahr: 1978


Stil: Art Rock


Trackliste:

1. Circles (4:49)
2. Drowning On Dry Land / Fish Soup (6:00)
3. Chicago Institute (5:47)
4. California (5:33)
5. Davy’s On The Road Again (5:55)
6. Martha‘s Madman (4:52)
7. Mighty Quinn (6:18)

Gesamtspieldauer: 39:16




„Watch“ nannte die englische Rockband Manfred Mann‘s Earth Band ihr achtes Studioalbum, welches am 24. Februar 1978 auf dem Plattenlabel Bronze Records veröffentlicht wurde. In Nordamerika erschien die Scheibe, wie schon der Vorgänger, auf dem Label Warner Bros. Records. Es ist das erste Album, welches mit dem neuen Bassisten Pat King aufgenommen wurde, und das letzte Album mit dem Originaldrummer Chris Slade. Gerade in Deutschland war „Watch“ überaus erfolgreich und hielt sich 69 Wochen in den Charts, wobei die höchste Platzierung Position 3 war.

Mehrere Lieder auf „Watch“ sind live eingespielt worden und lediglich zwei Nummern wurden auch von den Musikern der Manfred Mann’s Earth Band selbst geschrieben. Das sind die Titel „Drowning On Dry Land / Fish Soup“ sowie „Chicago Institute“. Bei allen anderen Liedern handelt es sich um Cover Versionen anderer Musiker. Ein Lied zu „veredeln“ war schon immer die Stärke der Manfred Mann’s Earth Band. Oder gibt es eine Person, die „Father OF Day, Father Of Night“ in der ursprünglichen Version von Bob Dylan besser findet als jene auf „Solar Fire“ von Manfred Mann’s Earth Band? Kaum, trotzdem bleibt bei so viel „Nachspielerei“ und „Veredelung“ ein kleiner aber fader Beigeschmack. Die Lieder der Earth Band können sich nämlich ebenfalls durchaus sehen beziehungsweise hören lassen, dies gilt ebenso für die beiden hier auf „Watch“ enthaltenen Titel.

Ansonsten ist die Musik der Manfred Mann’s Earth Band ein wenig poppiger geworden, als noch auf den Vorgängeralben. Solch einen schmalzigen Titel wie „California“ hätte man in der ersten Hälfte der 70er Jahre noch nicht auf einem Album der Band gehört. Trotzdem gibt es auch auf „Watch“ noch das unvergleichliche Zusammenspiel des Mini Moogs des Manfred Mann mit der E-Gitarre. Gerade aus diesen kleinen „Duellen“ zieht die Musik der Band ihren Reiz und den hört man auch auf „Watch“. Die beiden Lieder „Davy’s On The Road Again“ und „Mighty Quinn“ sind Live-Einspielungen vor Publikum. Die erste Nummer stammt von The Band, das letztgenannte Lied einmal mehr von Bob Dylan. Beides sind rockige Stücke die grooven und weitere wunderbare Beispiele dafür, wie Manfred Mann’s Earth Band Lieder adaptiert und zu ihren „eigenen“ werden lässt. Gerade die Instrumentalsoli auf „Mighty Quinn“ sind schon etwas ganz Besonderes und Mitreißendes. Diese beiden Lieder sind auch mit diejenigen, die einem einfallen, wenn man an Manfred Mann und die Earth Band denkt. Ebenfalls gelungen klingt die Nummer „Martha‘s Madman“. Das Schöne an dieser Nummer ist zweifelsohne auch, dass man sich an diesem Lied nicht schon überhört hat. „Martha‘s Madman“ rockt und ist eingängig. Vielleicht besitzt es nicht ganz die Ohrwurm-Qualität der Lieder „Davy’s On The Road Again“ und „Mighty Quinn“, aber das kann vielleicht sogar auch ein Vorteil sein.

Fazit: Auf „Watch“ befindet sich viel Musik, die man einfach kennt, wenn man Radio hört. Man muss dazu nicht in der Zeit gelebt haben, in der die Platte entstand. Das Album ist eingängig und hält zumindest zwei klassische Ohrwürmer für die Hörerin beziehungsweise den Hörer parat, die man bestimmt kennt. Und nicht zuletzt wegen dieser Eingängigkeit hielt sich die Platte auch so lange in den deutschen Charts. Der Sound der Manfred Mann’s Earth Band mit seinem Zusammenspiel von Synthesizer, Orgel und E-Gitarre ist auch auf „Watch“ noch vorhanden, doch die Musik ist poppiger geworden und auch weniger anspruchsvoll. Neun Punkte.

Anspieltipps: Chicago Institute, Martha‘s Madman, Mighty Quinn