Mittwoch, 3. Oktober 2018

Roxy Music – Siren




Roxy Music – Siren


Besetzung:

Bryan Ferry – vocals, keyboards, harmonica
John Gustafson – bass
Eddie Jobson – violin, synthesizers, keyboards
Andy Mackay – oboe, saxophone
Phil Manzanera – guitar
Paul Thompson – drums


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Art Pop, Glam Rock


Trackliste:

1. Love Is The Drug (4:11)
2. End Of The Line (5:14)
3. Sentimental Fool (6:14)
4. Whirlwind (3:38)
5. She Sells (3:39)
6. Could It Happen To Me? (3:37)
7. Both Ends Burning (5:16)
8. Nightingale (4:11)
9. Just Another High (6:31)

Gesamtspieldauer: 42:33




Am 24. Oktober 1975 erschien mit dem Album „Siren“ die fünfte Studio-Veröffentlichung der englischen Rockband Roxy Music. Ursprünglich hieß das Plattenlabel in Europa Island Records, ATCO in den USA. Die remasterte Wiederveröffentlichung auf CD erfolgte auf dem Label Virgin Records. „Siren“ kletterte im Vereinigten Königreich bis auf Platz 4 der Charts, in den USA bis auf Platz 50. In Deutschland konnte sich das Album überraschenderweise überhaupt nicht in den Charts platzieren. Das Album belegt zudem Platz 371 in der 2003er Liste des Rolling Stone Magazins der „500 Greatest Albums Of All Time“. Das Cover zeigt Bryan Ferry‘s damalige Freundin, das Model Jerry Hall, auf Felsen in der Nähe von South Stack, Anglesey. Nach den Konzerten zur Unterstützung von „Siren“ lösten sich Roxy Music im Jahr 1976 auf.

„Siren“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden und noch nicht ganz so glatt und einheitlich graten, wie jene drei Platten, die nach der Re-Union 1978 eingespielt werden sollten. Auf „Siren“ wird durchaus noch etwas experimentiert, nicht alles klingt gleich radiotauglich und geht sofort ins Ohr, wie das sich langsam entwickelnde und zunächst sehr sphärisch, schräg und entrückt klingende „Sentimental Fool“. Klasse Nummer, aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die ihren Reiz allerdings erst nach mehreren Durchgängen freisetzt. Ganz anders gibt sich da das wohl bekannteste Lied von Roxy Music überhaupt: „Love Is The Drug“. Diese Nummer wurde selbst in den USA zum Hit, dem einzigen, den die Briten dort landen konnten. Ein Titel mit Ohrwurmcharakter, den man bereits nach dem ersten Mal des Hörens nicht mehr aus den Ohren bekommt.

Weitere schöne Nummern sind das groovende und ebenfalls ins Ohr gehende „She Sells“. Auch dieses Lied klingt im Instrumentalteil, der vom Saxophon des Andy Mackay dominiert wird, etwas schräger. Dazu gesellen sich Rhythmus- und Tempowechsel, die das Lied zu einem spannenden Erlebnis werden lassen. Schließlich sollte hier noch die letzte Nummer des Albums, „Just Another High“, Erwähnung finden. Ein etwas rockigerer Titel, der einmal mehr zeigt, welch Gespür Bryan Ferry für die eingängige Melodie besitzt.

Fazit: „Siren” ist ein schönes und abwechslungsreiches Roxy Music-Album geworden, auf dem es viel zu entdecken gibt. Noch ist nicht alles auf der Platte so uneingeschränkt radiotauglich, die Band experimentiert durchaus noch ein wenig, ohne dabei jedoch zu sehr in unerreichbare Gefilde abzudriften. Fast alles auf „Siren“ klingt und geht ins Ohr, zudem enthält die Scheibe mit „Love Is The Drug“ den wohl größten Ohrwurm der Band. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Love Is The Drug, Sentimental Fool, She Sells, Just Another High