Donnerstag, 11. Oktober 2018

Nick Mason – Fictious Sports




Nick Mason – Fictious Sports


Besetzung:

Nick Mason – drums, percussion
Carla Bley – keyboards
Robert Wyatt – vocals (except on "Can‘t Get My Motor To Start")
Karen Kraft – lead vocal on "Can't Get My Motor To Start", duet vocal on "Hot River", backing vocals
Chris Spedding – guitars
Steve Swallow – bass guitar
Michael Mantler – trumpets
Gary Windo – tenor, bass clarinet, flute, additional voices
Gary Valente – trombones, additional voices
Howard Johnson – tuba
Terry Adams – piano on "Boo To You Too", harmonica & clavinet on "Can‘t Get My Motor To Start"
Carlos Ward – additional voices
David Sharpe – additional voices
Vincent Chancey – additional voices
Earl McIntyre – additional voices


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Jazz Rock


Trackliste:

1. Can‘t Get My Motor To Start (3:41)
2. I Was Wrong (4:13)
3. Siam (4:48)
4. Hot River (5:16)
5. Boo To You Too (3:26)
6. Do Ya? (4:37)
7. Wervin‘ (3:59)
8. I‘m A Mineralist (6:20)

Gesamtspieldauer: 36:24



„Fictitious Sports“ heißt das erste Solo-Album von Nick Mason, dem ehemaligen Schlagzeuger von Pink Floyd. Im Jahr Oktober 1979 wurde die Platte aufgenommen, allerdings erst am 3. Mai 1981 in Europa und den USA veröffentlicht. In Europa geschah dies auf dem Plattenlabel Harvest, in den USA auf Columbia Records. Das Album ist die erste musikalische Betätigung von Nick Mason außerhalb von Pink Floyd. Im Grunde genommen ist es auch gar kein „Nick Mason Solo-Album“, denn die Jazz-Pianistin Carla Bley schrieb alle Lieder der Platte. Nick Mason gab später in Interviews zu, dass sie seinen Namen zur Veröffentlichung verwendeten, da es auf diese Weise sicherlich kommerziell erfolgreicher werden würde. Nichtsdestotrotz ist Nick Mason am Schlagzeug zu hören, Robert Wyatt singt die Lieder – bis auf den Opener – ein.

Um es gleich vorweg zu nehmen, nur sehr wenig auf dieser Platte klingt nach Pink Floyd – die Ausnahme ist die Nummer „Hot River“, die durchaus Passagen aufweist, die man mit der Musik von Pink Floyd in Verbindung bringen kann. Ansonsten hört man auf „Fictitious Sports“ Jazz Rock, der mit viel Saxophon angereichert wurde. Die Lieder sind dabei mal etwas eingängiger, mal deutlich verspielter bis hin zu relativ abgefahren. Wenige Stücke sind enthalten, die zum Teil schon sehr experimentell klingen. Spannend hört sich das mitunter durchaus an, von „ins Ohr gehen“ kann man bei den meisten Lidern allerdings kaum bis gar nicht sprechen.

Höhepunkte sind das bereits erwähnte und wohl auch „normalste“ Lied des Albums „Hot River“. Es geht einfach ins Ohr und bleibt hängen. Ebenfalls sehr gelungen, jedoch deutlich schräger klingt der Titel „I‘m A Mineralist“. Dieses Lied ist aus mehreren Teilen zusammengesetzt, die gar nicht unbedingt zusammenpassen, jedoch allesamt eine gewisse hypnotische Wirkung ausstrahlen, da bestimmte Parts immer wieder wiederholt werden. Dazu gesellt sich, der irgendwie hilflos und monoton klingende Sprechgesang des Robert Wyatt und fertig ist das besondere Lied.

Fazit: „Fictitious Sports“ ist ein Album, auf dem Nick Mason draufsteht, dieser ist auf der Platte allerdings „nur“ am Schlagzeug zu hören. Mit dem Entstehungsprozess der einzelnen Titel hat er nichts zu tun gehabt. Die Lieder stammen allesamt aus der Feder der US-Amerikanerin Carla Bley. Auf „Fictitious Sports“ gibt es ein paar schöne Stellen zu hören, ein paar zumindest ungewöhnliche Titel und eine ganze Menge Jazz Rock. Es ist eher ein Album für Komplettisten, welche alles von den fünf Pink Floyd Musikern ihr Eigen nennen wollen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Hot River, I‘m A Mineralist