Freitag, 17. Februar 2023

Transatlantic – The Final Flight: Live At L‘Olympia

 



Transatlantic – The Final Flight: Live At L‘Olympia


Besetzung:

Neal Morse – keyboards, acoustic guitar & vocals
Mike Portnoy – drums & vocals
Roine Stolt – guitar & vocals
Pete Trewavas – bass & vocals


Gastmusiker:

Ted Leonard – guitar, keyboards, percussion & vocals




Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1: 

1. The Absolute Universe Intro (1:52)
2. Overture (7:20)
3. Reaching For The Sky (5:39)
4. Higher Than The Morning (5:10)
5. The Darkness In The Light (5:24)
6. Take Now My Soul (3:52)
7. Bully (2:11)
8. Rainbow Sky (3:05)
9. Looking For The Light (4:15)
10. The World We Used To Know (9:22)

CD2:

1. MP Intro (3:20)
2. The Sun Comes Up Today (5:22)
3. Love Made A Way (Prelude) (2:22)
4. Owl Howl (6:40)
5. Solitude (5:37)
6. Belong (3:18)
7. Lonesome Rebel (2:46)
8. Can You Feel It (3:09)
9. Looking For The Light (Reprise) (4:59)
10. The Greatest Story Never Ends (3:55)
11. Love Made A Way (7:56)

CD3:

1. The Whirlwind Suite (34:57)
2. NM & RS Intro (2:38)
3. We All Need Some Light (6:18)
4. The Final Medley (28:21)

Gesamtspieldauer CD1 (48:14) und CD2 (49:29) und CD3 (1:12:15): 2:49:58



„The Final Flight“. Final? Wirklich? Oder hat dieses Wort in diesem Fall überhaupt nichts zu bedeuten? Doch hat es irgendwie schon, wie die Musiker in einem Interview zur Veröffentlichung des Albums auch zugeben.

Neal Morse: „Ihr wundert euch wahrscheinlich über die Verwendung des Wortes „Final“ im Titel des Albums. Um es ganz klar zu sagen: Keiner von Transatlantic denkt auch nur im Entferntesten daran, in den Ruhestand zu gehen. Die offizielle Haltung ist, dass die Zukunft der Gruppe „offen“ ist, obwohl jedes Bandmitglied die unausgesprochene Luft der Endgültigkeit bezeugt, die die Luft erfüllte, als wir am 28. Juli die Bühne im L‘Olympia betraten.“

„Niemand wusste, ob wir das jemals wieder tun würden, aber es fühlte sich so an, als könnte es das letzte Mal sein“, sagt Mike Portnoy und fügt hinzu: „Es gibt keine Probleme zwischen uns, aber bei dem üblichen Abstand zwischen den Veröffentlichungen von fünf bis acht Jahren würde das bis 2030 dauern, und dann wäre jeder von uns in seinen Sechzigern oder Siebzigern. Ich weiß nicht, ob wir das noch einmal machen könnten. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollten wir, dass das Ende so übertrieben wie möglich ausfällt.“

Und Roine Stolt zu dem Thema: „Als ich in Paris von der Bühne ging, wusste ich, dass dies das Ende der Tournee und möglicherweise auch der Band war. Wenn wir das noch einmal machen würden, wären wir wirklich alte Leute. Für mich fühlte es sich wie das Ende an. Es lag Magie in der Luft.“

Und schließlich nochmals Neal Morse: „Wir sagen alle: Sag niemals nie, aber wenn es das Ende von Transatlantic ist, dann haben wir mit dem Live-Album einen sehr hohen Meilenstein gesetzt. Bei der Show in Paris hat jeder von uns Freudentränen geweint.“

Nun, man wird sehen, wie es mit der Band weitergeht. Auf dem diesjährigen „Morsefest“ werden Transatlantic allerdings auf jeden Fall nochmals zu hören sein.

Und die Musik auf „The Final Flight: Live At L‘Olympia“? Diese setzt sich in auf den ersten beiden CDs aus den drei Versionen des letzten Albums „The Absolute Universe“ zusammen. Die „Extended Version“, die „Abridged Version“ sowie die „The Ultimate Version“ wurden hier zu einer „The Ultimate Edition“ zusammengefügt. Diese gibt es allerdings auch bereits in Form einer Blu-Ray-Version im 5.1 Mix. Auf der dritten CD hört man schließlich noch eine etwas gekürzte Version des Albums „The Whirlwind“, das Lied „We All Need Some Light“ vom Debutalbum „SMPT:e“ sowie zum Abschluss ein Medley aus den ersten beiden Alben. Knappe drei Stunden Musik insgesamt, die einen schönen Einblick über das Schaffen von Transatlantic ermöglichen.

Die Lieder werden zum Teil leicht abgewandelt wie auf den Studioalben wiedergegeben. Die Unterschiede sind nicht zu groß, doch vorhanden. Der Sound der Musik ist klasse. Die Musik klingt voll und die einzelnen Instrumente sind sehr gut aufeinander abgestimmt und abgemischt, was auf einem Live-Album auch nicht immer selbstverständlich ist. Den Live-Charakter kann man trotzdem spüren und hören. Sehr schön natürlich beim Titel „We All Need Some Light“, wenn das Publikum den Refrain mitsingt.

Fazit: Nun, braucht man, wenn man die längeren Versionen des Albums schon besitzt, auch noch „The Final Flight: Live At L‘Olympia“? Nicht unbedingt, denn die Unterschiede sind eben nicht zu deutlich und die dritte CD macht zwar Laune, lohnt allerdings alleine den Kauf nicht. Trotzdem hört man hier sehr viel Spielfreude heraus und dass die fünf Musiker dort auf der Bühne durchaus Spaß beim Einspielen hatten. Wer also alles von „seiner“ Band besitzen möchte, der hört mit „The Final Flight: Live At L‘Olympia“ nochmals eine neue, zumindest etwas variierte Live-Version des Albums „The Absolute Universe“ mit einigen hörenswerten Zugaben. Und wer mal in das „musikalische Universum“ von Transatlantic eintauchen möchte, die oder der kann mit dem Album absolut nichts falsch machen. Spaß hatten eben nicht nur die Musiker auf der Bühne, Spaß macht es auch hier zuzuhören. Zehn Punkte.

Anspieltipps: We All Need Some Light